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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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ihr schlechtes Gewissen, weil sie Zarkhadul unrechtmäßig mit Krieg überzogen haben, statt in ihrer Heimat zu sein, wo sie gebraucht wurden.«
    »So habe ich das noch gar nicht gesehen«, murmelte Thalinuel. »Das könnte ein Grund sein, warum sie so unnahbar sind.«
    »Du solltet einmal mit Gelinian und Illurien sprechen«, schlug Barlok vor.
    »Dazu hat die Herrin mich sogar schon eingeladen, aber ich habe es bislang vor mir hergeschoben. Ich habe ein bisschen Angst davor. Könntest du mich nicht begleiten?«
    »Bei Li’thil!« Barlok begann zu lachen. »Du hast dich gegen deinen König Lotharon aufgelehnt und sogar Krieg gegen ihn geführt, du hast auf den Elbenherrn Lathoriel so lange eingeredet, bis er dir mit seinem Heer in die Grotten unter Tal’Orin gefolgt ist, du hast gegen Craal und Nocturnen, gegen Felsenwürmer und Spinnenungeheuer gekämpft, doch du traust dich nicht, allein eine Einladung von Illurien anzunehmen?« Er lachte noch einmal. »Aber gut, ich werde dich begleiten. Allerdings nur unter der Bedingung, dass wir sofort gehen. Im Moment gibt es gerade wenig für mich zu tun.«
    Thalinuel erschrak im ersten Moment, doch dann nickte sie widerstrebend, und sie machten sich auf den Weg.
    Holz war ein begehrter, aber seltener Baustoff für ein Volk, das unter der Erde lebte. So war eine knappe Meile östlich des zum Zarkh-Tahal emporführenden Weges innerhalb der Einfriedung ein Wald aus schnell wachsenden Bäumen angepflanzt worden, die nach mehreren Jahren nun eine beträchtliche Größe erreicht hatten. Unter ihnen hatten die Elben ihr Lager errichtet.
    Man führte sie zu Illuriens großem Zelt, und sofort bat die Elbenherrin sie zu sich herein und forderte sie auf, sich zu setzen.
    »Ich freue mich, dass du meine Einladung angenommen hast«, begrüßte sie Thalinuel, nachdem sie ihnen etwas zu trinken angeboten hatte. »Leider konnte ich mich dir bislang nicht so widmen, wie ich es gern getan hätte, oder dir den Empfang bereiten, wie er jemandem mit einer so ungewöhnlichen Lebensgeschichte wie der deinen gebühren würde. Du musst dir einsam und verloren vorkommen in dieser Zeit, in der du niemanden kennst und auch dein eigenes Volk dir fremd ist.«
    »Es … ist nicht leicht«, bestätigte Thalinuel. »Aber es ist schließlich auch eine besondere Situation. Der Krieg und die Angst um Eure Heimat … Ihr habt andere Sorgen, als Euch um eine junge Elbin zu kümmern, die es aus der Vergangenheit hierher verschlagen hat.«
    »Keiner von uns weiß, ob er nächsten Monat noch am Leben sein wird, und selbst wenn wir diesen Krieg gewinnen sollten, wissen wir nicht, ob wir anschließend noch eine Heimat haben. Das sind keine guten Voraussetzungen, um neue Freundschaften zu schließen.«
    »Ich habe schon Schlimmeres durchgemacht. Ich war in einer Zeit, die schon bei meiner Geburt für uns nur noch aus fernen Erinnerungen und Legenden bestand, und meine Heimat lag in ferner Zukunft«, sagte Thalinuel. »Und jetzt liegt meine Heimat in ferner Vergangenheit, und ich bin in einer für mich noch fremderen Welt gestrandet. Aber damit werde ich schon fertig. Ich freue mich darauf, alles zu entdecken und kennenzulernen, was es hier zu entdecken gibt, sofern uns das Schicksal gewogen ist und es nach diesem Krieg noch ein Morgen gibt.«
    »Und ich freue mich, dass du dein Schicksal so gelassen trägst, und ich bin froh, dich in unserem Volk, das schon immer auch das deine war, willkommen zu heißen«, antwortete Illurien. »Wir stammen aus verschiedenen Zeitaltern, aber ich glaube, dass wir gerade deshalb viel voneinander lernen können. Einst wirst du uns hoffentlich ebenso als dein Volk betrachten wie deine früheren Brüder und Schwestern.«
    »Ihr seid sehr freundlich, Herrin.«
    Illurien besprach noch einige Dinge, die die taktischen Vorbereitungen auf die Schlacht betrafen, mit Barlok, dann wandte sie sich wieder Thalinuel zu.
    »Über lange Zeit hinweg haben wir Elben versucht, die Erinnerung an den Bruderkrieg auszulöschen, und es sind auch nur wenige Aufzeichnungen aus dieser Zeit erhalten geblieben, so dass wir kaum etwas darüber wissen. Ich wäre glücklich, wenn du mir etwas darüber erzählen und unsere Wissenslücken füllen würdest.«
    Barlok war zufrieden. Vermutlich würde Thalinuel sich nun stärker akzeptiert und ihrem Volk zugehörig fühlen. Er lächelte ihr zu, erhob sich und verneigte sich vor der Elbenherrin.
    »Das wird sie sicher gerne machen, und ich kann Euch versprechen, dass

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