Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
mochte all dies äußerst wirkungsvoll sein, doch Barlok bezweifelte, dass diese Taktik gegen das Heer des Schattenmahrs viel Erfolg haben würde. Seine fliegenden Späher würden stets wissen, wo sich die Heere befanden, und jede Annäherung sofort melden. Überraschungsangriffe würden dadurch so gut wie unmöglich sein.
Umso wichtiger war es, möglichst viele der Skuth abzuschießen oder sie zumindest zu zwingen, in so großer Höhe zu kreisen, dass ihnen das Meiste verborgen blieb.
Das galt vor allem für die Elben. Unter dem Blätterdach der Bäume waren sie einigermaßen geschützt. So bestand Hoffnung, dass sie wenigstens bis zu ihrem ersten Angriff unentdeckt blieben.
Noch eine weitere Wendung, die etwas Hoffnung brachte, gab es an diesem Tag. Bereits unmittelbar nachdem die Bedrohung bekannt geworden war, hatte Tharlia Boten zu den Goblins geschickt. Aus dem Krieg zwischen Elan-Dhor und der lartronischen Armee hatten sie sich herausgehalten, doch diese Bedrohung betraf sie wie jeden anderen auch. Zunächst waren sie noch unentschieden gewesen, wie sie sich verhalten sollten, doch der geflügelte Späher hatte ihnen offenbar bewiesen, wie nahe die Gefahr war, und sie wollten sich ebenfalls am Kampf gegen die Schattenhorden beteiligen. Zwar waren sie körperlich schwach, doch hatten sie sich auf den Kampf mit Pfeil und Bogen spezialisiert und waren hervorragende Schützen.
In den folgenden Tagen gelang es, drei weitere Skuth zu töten, doch auch von den elbischen Spähern kehrte kaum noch einer zurück. Aus der Luft waren sie leicht zu entdecken, und im direkten Kampf waren sie den geflügelten Ungeheuern nicht gewachsen. Eine junge Kriegerin war sogar unter den Bann der Bestien geraten, doch entdeckten die Magier bei ihrer Rückkehr sofort, dass sie unter einem fremden Willen stand. Bevor sie sie davon befreien konnten, tötete sie sich allerdings selbst, so dass keine Informationen von ihr zu erhalten waren.
Danach schickte Illurien keine Späher mehr aus. Das Wissen, wo genau sich das feindliche Heer befand, rechtfertigte die Gefahr nicht. Sie wussten auch so, dass es heranrückte.
Schnell und unaufhaltsam.
Noch war in der Ferne nicht viel mehr als eine riesige Staubwolke zu sehen, doch gab es keinen Zweifel, dass es sich um das Heer des Feindes handelte. Gleich nachdem der Ausguck hoch oben auf dem Tharakol Alarm gegeben hatte, war Barlok zu ihm hinaufgeeilt.
Obwohl er gewusst hatte, dass die Schattenhorden ungeheuer schnell waren, hatte er nicht mit einer solchen Geschwindigkeit gerechnet, sondern gehofft, dass ihnen zumindest noch eine knappe Woche Zeit bliebe.
Diese schrumpfte nun auf gerade einmal zwei Tage zusammen, bis die ersten Craal in die Ebene vor dem Tharakol einmarschierten. Kaum waren sie in Reichweite, traten die Katapulte auf den Berghängen in Aktion und schleuderten in rascher Folge große Steinbrocken auf sie, aber auch tönerne Gefäße, die mit Petroleum bestrichen waren und vor dem Abschuss in Brand gesteckt wurden. Beim Aufprall zerbarsten sie und verspritzten das Petroleum, mit dem sie gefüllt waren, das sofort ebenfalls Feuer fing.
Zahlreiche Craal wurden erschlagen oder taumelten brennend umher, doch die übrigen stürmten unbeirrt weiter im Laufschritt vor. Sie wussten, spätestens wenn sie den Fuß des Berges erreichten, wären sie vor den Katapulten in Sicherheit.
Anscheinend hatte der Schattenmahr vor, auf jedes taktische Geplänkel zu verzichten, und setzte auf einen direkten Sturmangriff gegen die Zwergenmine. Obwohl er wissen musste, wo sich die Heere der Menschen befanden, ignorierte er sie. Er wusste, wenn es ihm gelang, Elan-Dhor zu erobern, würden sie leichte Beute für ihn sein.
Zahlreiche Skuth kreisten auf ihren fliegenden Ungeheuern am Himmel, fünfundzwanzig, vielleicht dreißig. Genau war es nicht zu erkennen, da sie sich in großer Höhe hielten und kreuz und quer flogen. Gut die Hälfte von ihnen setzte jedoch plötzlich zum Sturzflug an und kam mit angelegten Flügeln auf den Berghang zugeschossen.
Sobald sie nahe genug waren, eröffneten die Ballisten den Beschuss auf sie, doch waren sie so schnell, dass sie trotz ihrer Größe schwer zu treffende Ziele bildeten. Nur zwei der Ungeheuer wurden von Bolzen durchbohrt und stürzten ab. Zweien gelang es, Katapulte mit ihren Klauen zu packen und in die Tiefe zu reißen, wo sie zerschellten. Weitere zwei Katapulte wurden von Blitzen zerschmettert, die aus den Händen der Skuth zuckten.
Im gleichen
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