Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
war Barlok bewusst, dass dieser Sieg zu einem beträchtlichen Teil den Goblins zu verdanken war. Auch die fliehenden Ungeheuer wurden von ihnen unter Beschuss genommen, und kaum mehr als eine Handvoll entkamen.
Anschließend richteten sie ihre Pfeile auf die Craal, von denen inzwischen eine beträchtliche Menge den Fuß des Berges erreicht hatte und den Weg zum Tor hinaufzustürmen begann. Auch eine Gruppe von mehr als fünfzig Trollen befand sich bei ihnen, setzte sich nun an die Spitze und deckte die anderen mit ihren Körpern, so gut es ging.
Ein lautes Rumoren ertönte, als Thilus eine Lawine auslösen ließ. Polternd und krachend stürzten die aufgeschichteten Felsbrocken in die Tiefe, doch die Trolle aus der Vergangenheit waren nicht nur größer, sondern anscheinend auch wesentlich stärker als ihre wenigen heute noch lebenden Nachfahren. Ungläubig beobachtete Barlok, wie es ihnen gelang, mit bloßen Händen die meisten Felsen aufzuhalten und zur Seite zu schleudern. Nur wenige von ihnen wurden von besonders großen Brocken überrollt, und selbst von diesen standen die meisten anschließend wieder auf und stürmten weiter. Fast hatten sie das Tor schon erreicht.
Nicht einmal mit Feuer war ihnen beizukommen. Eine grelle Flamme loderte auf und verwandelte den gesamten Bergweg in eine Feuersbrunst, als das zuvor ausgegossene Petroleum entzündet wurde.
Schreiend versuchten die Craal der Flammenhölle zu entkommen, doch diejenigen, die sich schon weiter oben am Berg befanden, hatten keinerlei Chance. Die Trolle hingegen trotzten der unglaublichen Hitze. Hoch aufgerichtet standen sie inmitten der lodernden Flammen und schlugen mit Hämmern und Äxten, die größer als ein ausgewachsener Zwerg waren, auf die Felsbrüstung ein, die den Weg begrenzte, rissen sie an mehreren Stellen nieder und hackten Rinnen in den Boden, durch die das Petroleum zur Seite abfloss. Sie schufteten buchstäblich bis zum Tod, denn auch sie waren nicht immun gegen die Flammen und brachen nach und nach zusammen.
Barlok begriff, dass sie zu genau diesem Zweck geopfert worden waren. Einem Feind wie dem, mit dem sie es hier zu tun hatten, bedeuteten einzelne Leben nichts, er warf sie, ohne zu zögern, fort, wenn es ihm einen Vorteil brachte.
Ohne Nachschub an Petroleum wurden die Flammen rasch kleiner und erloschen. Darauf hatten die Craal nur gewartet. Über die verbrannten Leichen ihrer Artgenossen und der Trolle hinweg stürmten sie sofort wieder den Berg hinauf.
Laut schallte der Hall von Zwergenhörnern durch die Mine, drang bis zu Barlok und den anderen hinauf.
»Rasch!«, stieß Warlon hervor. »Zum Tor!«
27
DER SCHATTENMAHR
»Wir können kein brennendes Petroleum mehr einsetzen«, erklärte Thilus. »Nicht so nah am Tor, oder es fängt Feuer und wir nehmen diesen Ungeheuern die Arbeit ab. Und weiter unten ist es wirkungslos, weil es neben dem Weg abfließt. Die Trolle haben uns unserer wirksamsten Waffe beraubt.« Er ballte die Fäuste. »Aber wir können sie trotzdem nicht einfach gewähren lassen. Ein Ausfall ist die einzige Möglichkeit.«
Barlok lauschte den unablässig gegen das Zarkh-Tahal dröhnenden Schlägen. Weitere Trolle waren herbeigekommen und hieben mit ihren gewaltigen Äxten und Hämmern darauf ein. Andere hielten große Schilde hoch und schützten ihre Gefährten damit weitgehend vor den Pfeilen.
»Sie werden nicht durchbrechen können«, behauptete er. »Aber ein Ausfall würde viele unserer Männer das Leben kosten. Schon die Craal sind schlimm genug, Ihr habt diese Ungeheuer noch nicht kämpfen sehen. Aber die Trolle werden unsere Krieger abschlachten, wenn sie ihnen offen gegenübertreten.« Er wandte sich an Gelinian, die zusammen mit den anderen Elbenmagiern ebenfalls in die große Eingangshalle herabgekommen war. »Könnt Ihr nichts unternehmen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben bereits gegen die Skuth zerstörerische Magie eingesetzt. Mehr wagen wir nicht. Die meisten unserer Magier sind noch vom Kampf um Zarkhadul so vorbelastet, dass es eine extrem große Gefahr für sie darstellen würde. Wir können höchstens mit einem Zauber dafür sorgen, dass das Tor noch härter wird, und es heilen.«
»Das Tor heilen?«
»In gewisser Hinsicht. Jeder Axthieb fügt ihm eine kleine Beschädigung zu. Wir können dafür sorgen, dass diese sich wie eine Wunde wieder schließt. Nicht schlagartig und vollständig, aber mit deutlicher Wirkung.«
»Das verschafft uns immerhin Zeit«, brummte Thilus.
Der
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