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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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hauptsächlich dazu, Tiere von der Ernte fernzuhalten.
    Mühelos schwang Malcorion sich hinüber.
    Auf der anderen Seite gab es abgesehen von vereinzelten Büschen keine Deckung mehr. Sofort ließ er sich fallen, da der Boden mit hohem Gras und Heidekraut bedeckt war, das ihm wenigstens ein bisschen Sichtschutz bot. Malcorion hoffte, dass es ausreichend war, da bei dem Tumult wohl niemand genauer auf die Umgebung achten würde.
    Die äußersten Zelte waren nun keine hundert Meter mehr entfernt. Aufgeregt liefen Soldaten dazwischen umher, aber wie erhofft blickte keiner in seine Richtung. Auf dem Bauch liegend, kroch Malcorion auf sie zu und richtete sich erst direkt hinter einem Zelt auf.
    Ein paar Sekunden wartete er und vergewisserte sich, dass gerade niemand in der Nähe war, dann trat er dahinter hervor und ging mit raschen Schritten weiter, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass er sich hier aufhielt.
    Soldaten hasteten ein Stück entfernt vorbei, beachteten ihn aber nicht. Gleich darauf kam ein Dreier-Trupp direkt auf ihn zu, lief aber an ihm vorbei, ohne ihn auch nur genauer anzusehen.
    Sein Plan schien aufzugehen. Die Soldaten kämpften gegen Zwerge und kamen in dem Tumult gar nicht auf die Idee, in ihm einen Feind zu sehen, auch wenn er keine Uniform trug. Vielleicht hielten sie ihn für einen ihrer Späher oder etwas in der Art.
    Aber diese Glückssträhne würde nicht auf Dauer anhalten. Spätestens wenn er weiter ins Zentrum des Lagers vordrang, würde man misstrauisch werden. Genau dort jedoch musste er hin. Als Berater von König Kalmar hatte Chorm sicherlich ein Zelt ganz in dessen Nähe, was alles nicht gerade einfacher machte.
    Malcorion eilte weiter.
    Sowohl aus Richtung des Berges als auch aus der entgegengesetzten Richtung drang mittlerweile Schlachtenlärm an seine Ohren. Deutlich waren die Hörner der Zwerge zu hören, dazwischen aber auch die ein wenig heller klingenden der Menschen.
    Als er einen großen, noch deutlich verschlafen aussehenden Mann sah, der gerade aus einem Zelt wankte, trat er auf ihn zu.
    »Wo finde ich Chorm?«, herrschte er ihn an, ehe der Mann etwas sagen konnte. »Schnell, ich bringe eine wichtige Nachricht für ihn.«
    »Der Kyrill-Priester? Den hab ich schon seit fast ’ner Woche nicht mehr gesehen«, antwortete der Mann arglos und schloss den Kinnriemen seines Helms. »Ist vor ein paar Tagen wie ein Verrückter losgeritten und bisher noch nicht zurückgekommen, soweit ich weiß.«
    Malcorion unterdrückte einen Fluch. Wenn Chorm wirklich nicht da war, war alles umsonst.
    »Wo finde ich sein Zelt?«
    »Direkt neben dem des Königs.« Der Mann schien seine Müdigkeit allmählich zu überwinden, und damit erwachte auch sein Misstrauen. »Was interessiert dich das, wenn er nicht da ist? Wer bist du überhaupt? Kann mich nicht erinnern, dich schon mal gesehen zu …«
    Weiter kam er nicht. Ansatzlos riss Malcorion sein Knie hoch und rammte es ihm zwischen die Beine. Er durfte sich auf keinen langen Kampf einlassen, und im Krieg war Fairness seiner Meinung nach sowieso nur etwas für Dummköpfe.
    Weit riss der Soldat die Augen auf, und als er sich gleich darauf mit einem gurgelnden Laut zusammenkrümmte, hämmerte der Waldläufer ihm mit aller Kraft die ineinander verschränkten Fäuste dicht unterhalb des Helms in den Nacken. Der Mann brach in die Knie, verlor jedoch nicht das Bewusstsein. Erst nach einem zweiten wuchtigen Hieb brach er vollends zusammen und blieb regungslos liegen.
    Malcorion blickte sich um, aber niemand schien etwas von dem Kampf mitbekommen zu haben. Rasch packte er den Soldaten und zerrte ihn ins Zelt. Die Schlafstellen waren leer – wie er gehofft hatte, war der Mann ein Nachzügler.
    Der Unbekannte hatte in etwa seine Größe und Statur. Darauf hatte er gleich zu Beginn geachtet und sich deshalb für ihn entschieden. In aller Eile zog er ihm die Uniform aus und legte sie selbst an. Er hasste Uniformen, doch jetzt fühlte er sich in der Verkleidung deutlich wohler.
    Während er sich umzog und den Bewusstlosen fesselte und knebelte, überlegte er, wie er weiter vorgehen sollte. Seine Chancen, dass sich Chorm im Lager aufhielt, standen nicht mehr besonders gut. An diese Möglichkeit hatte er vorher überhaupt nicht gedacht.
    Wohin konnte der Kyrill-Priester sich gewandt haben, wenn er die lartronische Armee allein und offenbar in großer Hast verlassen hatte? Malcorion fielen nur zwei Möglichkeiten ein. Entweder traf er sich mit

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