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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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sich nicht länger halten, ihnen blieb nichts anderes übrig, als die Mine aufzugeben. Er hatte gewusst, dass es so kommen würde, aber bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Nun war auch diese Hoffnung endgültig dahin.
    Als vor Jahren Elan-Dhor von den Dunkelelben überrannt worden war, hatte er sich auf dem Weg zum goldenen Tal befunden und den Fall der Mine nicht miterleben müssen. Jetzt konnte er nachvollziehen, wie entsetzlich bitter es für Barlok und Königin Tharlia gewesen sein musste, sie aufzugeben und alle Ausgänge durch Sprengungen zu verschließen, damit die Thir-Ailith wenigstens nicht an die Oberfläche gelangen konnten.
    In den letzten Tagen hatte er Zeit gehabt, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, aber jetzt, da der Moment gekommen war, war der Schmerz schlimmer, als er es sich ausgemalt hatte. Dass die Flucht sie nicht an die Oberfläche, sondern ins vertraute Elan-Dhor führen würde, war nur ein geringer Trost.
    »Wie weit ist die Evakuierung fortgeschritten?«, wandte er sich an Schürfmeister Mirkol, das einzige Mitglied des Hohen Rates, das außer ihm und Ailin noch in Zarkhadul weilte.
    »So gut wie abgeschlossen. Fuhrwerke stehen für uns und die Priesterinnen bereit, und nur wenige hundert Krieger sind noch geblieben, um notfalls unseren Rückzug zu decken.«
    »Sie sollen sich ebenfalls auf den Weg machen. Sind die Sprengladungen bereit?«
    »Das sind sie. Sie werden einen ganzen Stollenabschnitt so zum Einsturz bringen, dass weder die Elben noch die Menschen ihn werden räumen können. Oder wenn, dann wird es Jahre dauern.«
    »Und wenn der Krieg vorbei ist, werden auch wir wahrscheinlich Monate dafür benötigen«, führte Warlon den Gedanken zu Ende. »Aber wir dürfen jetzt nicht zu sehr an die Zukunft denken, sondern müssen versuchen, die Gegenwart irgendwie zu überstehen. Geht schon vor, Schürfmeister. Und du solltest auch gehen, Ailin. Ich komme bald nach.«
    Die Priesterin musterte ihn kurz, und er wusste, dass sie seine Gedanken erriet. Nach dreizehn Jahren Ehe war das nicht schwer, vor allem nicht in der augenblicklichen Situation.
    »Ich werde mit dir zusammen hierbleiben, bis das Tor fällt«, entschied sie.
    Natürlich hatte sie sofort erkannt, was er vorhatte, und da Warlon wusste, dass es ihm nicht gelingen würde, sie umzustimmen, versuchte er es erst gar nicht.
    Sie befanden sich nicht mehr in der großen Halle direkt hinter dem Tor. Schon vor Stunden war die Temperatur dort so stark angestiegen, dass jeder darin bei lebendigem Leib gebraten worden wäre.
    Stattdessen befanden sie ich ein gutes Stück von dort entfernt auf einer Plattform an einem der viele Dutzend Meter durchmessenden Pfeiler, die das Dach der gewaltigen Höhle trugen. Die Plattform befand sich auf gleicher Höhe wie das Baran-Tahal und ermöglichte einen unverstellten Blick in die Halle und auf das Tor. Anderseits gab es keine direkte Verbindung dorthin, so dass sie hier ungefährdet waren.
    Die große Hitze würde verhindern, dass die Elben nach der Zerstörung des Tores sofort in die Mine eindrangen, und wenn sie es schließlich taten, erwarteten sie einige Hindernisse. Die großen Lastenaufzüge, die in die Stadt hinuntergingen, waren zerstört, und die Stollen, die in den Seitenwänden des unterirdischen Talkessels in die Tiefe führten, an einigen Stellen gesprengt worden. Das würde ihm und Ailin mehr als genug Zeit zur Flucht verschaffen.
    »Macht, was Ihr wollt, ich verschwinde jetzt jedenfalls von hier«, knurrte Mirkol. »Und wenn ich nur ein einziges Spitzohr in den tiefen Stollen entdecke, werde ich sprengen, ob Ihr bis dahin dort seid oder nicht. Ich werde nicht warten, darauf könnt Ihr Euch verlassen.«
    Warlon lächelte flüchtig. Das war wieder einmal typisch für den oft brummigen Schürfmeister. Wahrscheinlich wäre er am liebsten selbst noch geblieben, doch es war seine Aufgabe, sich um alles zu kümmern, was mit der Sprengung zu tun hatte. Zu viel hing davon ab.
    »Das will ich Euch auch raten. Ich werde Euch persönlich den Bart abschneiden, wenn ich erfahren sollte, dass Ihr auch nur eine Minute länger wartet als nötig. Darauf könnt Ihr Euch verlassen!«
    »Führt mich nicht in Versuchung, dass ich schon frühzeitig ein Spitzohr sehe, wo gar keins ist, und die Zündschnüre in Brand stecke!«, rief Mirkol und lachte dröhnend, während er damit begann, die sich um den Pfeiler windende Treppe hinabzusteigen.
    Genau wusste auch Warlon nicht zu sagen, warum er überhaupt

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