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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Riesen das Tor zu treffen, und es zerbarst. Die gewaltige Explosion riss nicht nur das Baran-Tahal selbst in Fetzen, sondern auch die Barriere aus dahinter aufgeschichtetem Gestein. Tonnenschwere Felsbrocken wurden zusammen mit den Trümmern des Tores meterweit durch die Eingangshalle geschleudert.
    Wo sich das Baran-Tahal befunden hatte, waberte ein Vorhang aus roter Glut, in dem vereinzelt noch bläuliche magische Blitze aufleuchteten.
    Schaudernd wandte sich Warlon ab.
    »Gehen wir«, sagte er mit belegter Stimme.
    Gemeinsam mit Ailin hastete er die lange Treppe hinunter. Vom Grund der Höhle aus gelangten sie mit Aufzügen tiefer in den Leib der Erde, bis sie den in jahrelanger Arbeit mühsam freigelegten Durchgang in die Katakomben erreichten, in denen einst die Thir-Ailith gehaust hatten. Wie er es befohlen hatte, hatten sich auch die letzten Krieger bereits auf den Weg nach Elan-Dhor gemacht. Lediglich Schürfmeister Mirkol wartete zusammen mit zwei weiteren Angehörigen der Arbeiterkaste noch auf sie.
    »Es ist so weit«, berichtete Warlon. »Das Tor ist gefallen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Elben hier sind.«
    »Dann müssen wir sprengen.« Mirkol hob das Ende einer langen Zündschnur vom Boden auf und hielt sie ihm hin. »Wollt Ihr es tun, Kriegsmeister?«
    Eigentlich hatte Warlon genau das vorgehabt, wollte diese Bürde selbst übernehmen, doch jetzt schüttelte er den Kopf. Obwohl er wusste, wie wichtig die Sprengung des Stollens war, sträubte sich alles in ihm dagegen.
    Mirkol gab einem seiner Begleiter ein Zeichen. Während er die Zündschnur festhielt, setzte dieser sie mit einer Zunderbüchse in Brand. Sie fing Feuer, und knisternd fraß sich die Glut weiter. Mirkol ließ sie fallen.
    »Kommt!«
    Sie hasteten zu einem bereitstehenden Fuhrwerk und kletterten auf die Ladefläche, während sich einer der Arbeiter auf den Kutschbock schwang und sofort das Pferd antrieb. Der Boden war so sorgsam geglättet worden, dass er ebener als jede von den Menschen an der Oberfläche angelegte Straße war. Rasch entfernten sie sich von dem gefährlichen Bereich.
    Als wenige Minuten später ein Donnerschlag, gefolgt von einem gewaltigen Rumpeln und Krachen durch die Stollen hallte und die Erde erbeben ließ, kam es Warlon so vor, als würde der ganze Kalathun einstürzen, um Zarkhadul für alle Zeit unter sich zu begraben.
    Lhiuvan wünschte, er könnte die Augen schließen oder wenigstens den Blick abwenden, aber das ließ der Schattenmahr nicht zu. Unverwandt musste er mit ansehen, wie eine Kolonne Ungeheuer nach der anderen aus dem magischen Tor marschiert kam. Es waren Hunderte, Tausende, ein ganzes Heer des Schreckens.
    Nicht nur die vierarmigen Craal gehörten ihm an, obwohl sie den Hauptteil der Armee stellten, sondern auch zahlreiche Trolle und viele weitere Schreckensgestalten, von denen Lhiuvan noch nie gehört und die er auch noch nie gesehen hatte. Am bizarrsten waren gut ein Dutzend riesige wurmähnliche Kreaturen, die sich an ihm vorbeiwälzten und sich sofort in das Gestein nahe dem Tor zu fressen begannen. Binnen wenigen Sekunden waren sie darin verschwunden. Nur die Löcher in den Felswänden zeugten noch davon, dass sie überhaupt da gewesen waren.
    Einige der Ungeheuer waren reptilienhaft, andere erinnerten an gewaltige Spinnen oder Kröten, und einige glichen mit ihren langen, peitschenartigen Tentakeln, die aus aufgeblähten Körpern ragten, überhaupt keinem ihm bekannten Wesen. Das gesamte Bestiarium eines lang untergegangen Zeitalters zog hier an ihm vorbei, um neues Grauen zu verbreiten.
    Am meisten Schrecken jedoch flößten Lhiuvan andere Gestalten ein, dabei war ihr Äußeres nicht einmal allzu abstoßend. Mit ihren zwei Armen, zwei Beinen und einem sehr schlanken Körper glichen sie Elben oder Menschen. Damit endete die Ähnlichkeit jedoch. Wie lange Borsten standen die Haare von ihren Köpfen ab, und anstelle einer Nase klafften nur zwei Löcher in ihren Gesichtern. Ihre extrem großen Augen funkelten schwarz wie Kohlestücke.
    Was Lhiuvan an ihnen jedoch so erschreckend fand, war nicht ihr Anblick, sondern etwas anderes, das von ihnen ausging, etwas wie eine unsichtbare Aura aus Macht und purer Bosheit. Sie waren wie gestaltgewordene finstere Magie.
    Manche von ihnen kamen nicht allein, sondern ihnen folgten riesige geflügelte Monstren, die ihre gezackten Schwingen an den mit bräunlichen Schuppen gepanzerten und in einem Schwanz auslaufenden Körper gelegt

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