Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
seinen Besuch. Das Beste ist, den beiden kann er sein Herz ausschütten. In allen Belangen. So kommt es auch, dass er ihnen von Lucas erzählt.
Benny
Als die drei am Freitagnachmittag gemütlich auf der Terrasse in der Sonne sitzen und selbst gemachten Erdbeerkuchen von Oma essen, fragt Opa neugierig, wie es ihm geht. Denn es kommt in letzter Zeit zwar öfter vor, dass Benny die beiden besucht, aber nicht so Knall auf Fall. Deshalb sind die beiden etwas hellhöriger geworden. Schließlich wollen sie nur das Beste für ihren einzigen Enkel.
„Gut geht es mir. Die Schule ist fertig. Ich habe Zusagen von vier Unis und kann mir ganz in Ruhe aussuchen, wo ich hin will“, erkläre ich und schiebe mir ein weiteres Stück Kuchen in den Mund. Werde dabei aufmerksam von Oma beobachtet. Ich weiß ganz genau, dass sie ganz genau weiß, dass ich nicht ganz die Wahrheit erzählt habe. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass sie gleich nachfragt.
„Und sonst so?“ Abwartend sieht sie mich an.
Ergeben seufze ich auf und spüle die letzten Krümel mit dem wohl besten Kaffee der Welt runter. Auch wenn der Fortschritt bei den beiden sicherlich nicht halt gemacht hat, sie besitzen beide ein Handy und einen Laptop haben sie auch, so brüht sie den Kaffee aber immer noch mit der Hand auf.
Ich erzähle ihnen von meinem Streit mit ihrer Schwiegertochter und ihren Plänen für mich. Erbost schnaubt Opa auf.
„Du weißt ganz genau, Junge, dass ich noch nie schlecht über deine Mutter geredet habe. Aber das schlägt ja dem Fass echt den Boden aus. Ein Wunder, dass sie dich nicht selbst ehelichen will!“
Beschwichtigend legt Oma ihre Hand auf seinen Arm. „Reg dich nicht so auf, Fritz. Nachher geht es dir wieder schlecht.“
„Wie soll ich mich da nicht aufregen? Du weißt doch ganz genau, was für ein Ding sie damals abgezogen hat.“
„Nicht vor dem Jungen, Fritz“, weist Oma ihn scharf zurecht.
Aufmerksam wandert mein Blick zwischen den beiden hin und her. Opas Gesicht ist vor Wut ganz rot angelaufen und ich habe wirklich Angst, dass er hier gleich zusammen klappt. Und Oma, die verzweifelt versucht, das Gesicht zu wahren. Ich weiß wirklich nicht, was hier vor sich geht und entscheide mich zu einem Frontalangriff.
„Kann mir einer von euch sagen, wovon ihr sprecht?“
Oma schüttelt heftig mit dem Kopf und will meine Frage anscheinend nicht beantworten. Nun ist es Opa, der sie beruhigt. „Lieschen, ich denke, Benny ist alt genug, um die Wahrheit zu erfahren.“
„Und ich finde, es ist Sache seiner Mutter!“
„Glaubst du wirklich, sie würde ihm alles so erzählen, wie es sich in echt zugetragen hat? Im Leben nicht. Sie würde alles beschönigen und sich ins rechte Licht stellen. Und wir wären dann mal wieder die Buhmänner.“ Ergeben seufzt Oma auf und sackt etwas in sich zusammen. Nach einem kurzen Moment hat sie sich wieder gesammelt, strafft ihre Schultern.
„Gut, wenn du meinst, Fritz. Und natürlich nur, wenn du willst, Benny.“ Fragend sieht sie mich an.
Als wenn ich jetzt noch nein sagen würde. Viel zu gespannt bin ich auf das, was ich wohl gleich erfahren werde. Allerdings habe ich auch ein bisschen Angst. Aber was soll’s. Da muss und will ich jetzt durch. Also nicke ich noch einmal.
„Okay“, räuspert sich Opa und schaut seine Frau an, „willst du lieber? Ich glaube, ich könnte mich nicht zusammen reißen und solche Kraftausdrücke benutzen, die du nicht hören willst.“
„Na toll“, brummt sie und sieht ihn scharf an, „du kannst deinen Mund nicht halten und ich darf die Suppe jetzt wieder auslöffeln. Aber sei’s drum.“
„Danke, mein Schatz“, lächelt Opa sie an und greift nach ihrer Hand, hält die dann auch die ganze Zeit über fest.
Ich finde es immer wieder rührend, wie liebevoll die beiden miteinander umgehen. So etwas habe ich bei meinen Eltern eigentlich nie gesehen. Dass sie Händchen gehalten haben oder sich in meiner Gegenwart geküsst haben. Zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange, ja … aber sonst. Meine Gedanken werden von Omas Stimme jäh unterbrochen. Leise fängt sie zu erzählen an.
„Als dein Vater ungefähr in deinem Alter war, da war er schwer verliebt in einen Jungen aus der Nachbarschaft.“
Weiter kommt sie nicht, weil sich mein Mund vor Entsetzen weit öffnet. Bevor ich jedoch etwas sagen kann, legt sie ihre freie Hand auf meinen Arm und sieht mich bittend an.
„Lass mich erst erzählen, Benny. Danach kannst du Fragen stellen, okay? Ich
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