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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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komm, du hast doch etwas? Du kannst mir nicht sagen, dass du einfach nur mal einen schlechten Tag hast. So etwas gibt es bei dir doch nicht. Ich habe da eher eine ganz andere Vermutung.“ Auffordernd sieht er mich an.
    Ich kämpfe mit mir. Soll ich ihm erzählen, dass ich eine Karte von Benny gekriegt habe? Und was mit dieser geschehen ist. Eigentlich wollte ich es ja für mich behalten. Aber wenn ich daran denke, dass er mich letzte Woche so nett behandelt hat und auch noch von Benny auf mich abgestellt wurde …
    „Dienstag ist Post von Benny gekommen“, meine ich deshalb leise.
    „Hey“, freut Simon sich, „das ist doch klasse. Genau das, was du wolltest. Und weshalb ziehst du dann solch eine Trauermiene?“
    Ich erzähle ihm von dem Zustand der Karte. Und davon, dass Benny wohl jemand kennen gelernt hat, den er sehr gerne mag. Dass er mir aber bald wieder schreiben will.
    „Ich glaube nicht, dass er einen anderen hat, Lucas. Nicht nachdem, was er mir erzählt hat. Vielleicht hast du ja nur etwas falsch zusammen gebastelt“; versucht Simon mich zu beruhigen. Bevor er allerdings noch etwas sagen kann, kommen die ersten wieder aus der Dusche.
    „Ich werde dann jetzt auch erst einmal verschwinden. Wollen wir nachher noch darüber reden?“, fragt er deshalb leise.
    Doch ich schüttele nur meinen Kopf. „Nein, lass mal. Ich muss alleine damit fertig werden. Wenn er mich nicht mehr will, dann ist es halt so. Vielleicht ist sein nächster Brief ja etwas leserlicher für mich. Und bis dahin … Ich gehe jetzt nach Hause. Wenn ich Glück habe, dann laufe ich Robert nicht mehr über den Weg. Sehen wir uns am Dienstag beim Training?“
    „Oh, ne, gut, dass du mich daran erinnerst. Ich fahre in den Ferien zu meinen Großeltern nach Bayern. Und zwar die ganzen Wochen. Ich muss mich nachher noch abmelden. Aber wenn was ist, du kannst mich jederzeit anrufen, Lucas. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich.“
    „Danke, das ist sehr nett von dir“, schnaube ich leise auf, „das hat mir schon einmal einer versprochen und war dann plötzlich weg und für mich nicht mehr zu erreichen.“
    „Eigentlich sollte ich jetzt beleidigt sein“, flüstert Simon und sieht mich traurig an, „aber ich kann dich schon verstehen. Doch ich fahre nur nach Bayern und bin in zwei Wochen wieder da. Das kann ich dir sogar hoch und heilig versprechen.“
    „Ist schon gut, ich glaube dir ja. Mach dir mal nicht so viele Gedanken um mich. Genieß deine Ferien und trink ein schönes Bier für mich mit. Wir sehen uns dann beim Training. Mach‘s gut, Simon.“ Damit verabschiede ich mich von ihm und schicke den anderen noch ein „Tschüss“ in die Kabine. Dann bin ich weg.
    Na ja, eigentlich wollte ich weg sein. Aber wie sollte es auch anders sein, bei den Fahrrädern wartet Robert auf mich. Und sein Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes.
    „Lucas, schön, dass ich dich doch noch zu Gesicht kriege. Ich dachte schon, du hättest dich heimlich aus dem Staub gemacht. Kannst du mir mal erzählen, was heute mir dir los war? Deine Leistung war ja nicht einmal der C-Klasse würdig.“
    „Sorry, Trainer. Aber heute war nicht mein Tag.“
    „Nicht dein Tag? Sag mal, was denkst du dir eigentlich? Du bist so kurz davor, einen Vertrag für die Liga zu unterschreiben. Und dann solch ein Spiel. Du kannst dich freuen, dass der Scout heute nicht da war. Wie hätte ich ihm solch einen Leistungsabfall erklären sollen?“ Robert ist immer lauter geworden und mir ist es peinlich, hier mit ihm zu stehen.
    „Was soll ich denn deiner Meinung nach machen, hm? Ich bin einfach nicht gut drauf. Und ich werde mit dem einen Spiel sicherlich nicht meinen Vertrag verlieren. Beim nächsten Mal wird es wieder besser.“
    „Besser ist aber nicht gut genug. Du musst schon 100% Leistung bringen. Sonst kannst du die Liga gleich vergessen. Haben wir uns verstanden?“
    „Sicher haben wir das. Du bist ja laut genug.“
    „Werd nicht frech, Lucas. Ich habe vorhin mit deinem Vater geredet und der sagte auch, dass du zu Hause ziemlich aufmüpfig bist.“
    „Du hast mit meinem Vater geredet? Warum um alles in der Welt?“, fluche ich leise und mir wird ganz schlecht.
    „Weil ich mir Sorgen um dich mache. Ich will, dass aus dir was wird. Du hast die Möglichkeiten, ein ganz Großer zu werden. Stell dir doch mal vor, der kleine Lucas Reuter aus dem noch kleineren Dörfchen geht zum Fußball spielen in die große, weite Welt. Das wäre nicht nur für dich das Größte,

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