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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Auslagen.
    Eigentlich ist es jedes Jahr das Gleiche. Hundert Stände, davon 60 mit essen und trinken, 35 mit dem üblichen Ramsch und nur 5 mit etwas Besonderem. Und vor genauso einem bleibe ich jetzt stehen.
    An diesem hier gibt es ganz bezaubernde Schneekugeln und ich weiß ge nau, dass die Lisa und Mama gefallen würden. Und so mache ich mich auf die Suche nach den schönsten Motiven. Was gar nicht so einfach ist, bei der riesigen Auswahl. Für Lisa habe ich bald eine gefunden.
    Eine kleine Meerjungfrau, die auf einem Felsen sitzt. Sanfte Wellen umspielen ihre Flosse und wenn man die Kugel schüttelt, scheint es, als würde die Gischt von dem Stein zurück geworfen werden. Und die Luft scheint zu flirren von kleinen Wassertropfen.
    Fasziniert schüttele ich immer wieder die kleine Kugel, was mir ein Lächeln der Marktstandbesitzerin einbringt.
    „Für deine Freundin?“, fragt sie und zwinkert mir zu, knetet dabei ihre scheinbar kalten Finger.
    „Nein, für meine kleine Schwester. Sie zieht im Januar mit meiner Mutter weg. Und weil sie diese kleinen Wassernixen über alles liebt, kriegt sie diese hier als Weihnachts- und Abschiedsgeschenk. Da wird sie sich ganz bestimmt drüber freuen“, erzähle ich der älteren Dame und reiche ihr ganz vorsichtig mein zukünftiges Präsent.
    Für Mama finde ich auch eine. Zwei Kinder mit blonden Haaren. Der Junge zieht seine kleine Schwester auf einem Schlitten den Berg hinauf. Wenn man nicht ganz so genau hinsieht und die Augen ein bisschen zusammen drückt, könnte man meinen, diese beiden Kinder wären Lisa und ich.
    So gebe ich der Frau die zweite Kugel rüber, die sie genauso liebevoll einpackt, wie die von Lisa. Mit Schleife, einem Stück Tanne und einem Schokoladenweihnachtsmann.
    „So, mein Junge“, lächelt sie mich freundlich an, „ich habe dir das gleich ein bisschen nett verpackt. So hast du keine Arbeit mehr damit und kannst die Päckchen gleich unter den Baum legen.“
    „Vielen Dank“, erwidere ich und nehme ihr die Tüte ab. „Frohe Weihnachten“, wünsche ich noch, was von ihr dankend angenommen wird.
    Nach diesem mehr als erfolgreichen Einkauf gehe ich noch zu dem Stand, an dem man Stollen kaufen kann.
    Ich weiß, dass Vater den von hier besonders gerne mag. Deshalb nehme ich ein Stück Quarkstollen und ein Stück Mohnstriezel für ihn mit. Was soll ich ihm auch sonst zu Weihnachten schenken?
    Für Sven werde ich am Tag vor meiner Abreise noch eine Kiste Kieler Sprotten kaufen. Von Mama weiß ich nämlich, dass er die Dinger liebt.
    So bepackt mache ich mich auf den Heimweg. Als ich aus dem Bus aussteige, fängt es an zu schneien. Ich bleibe stehen und lege meinen Kopf in den Nacken. Lasse die ersten Flocken auf mein Gesicht fallen. Vielleicht bleibt der Schnee ja liegen. Kalt genug ist es dafür auf jeden Fall. Wenn ja, dann könnte ich mit Lisa einen Schneemann bauen.

    Dann ist es plötzlich soweit. Der letzte Schultag geht zu Ende und die Ferien beginnen. Ausgelassen packen Lisa und ich unsere Taschen. Wobei Lisa viel mehr hat als ich. Verständlicherweise. Zum einen ist sie die ganzen Ferien über bei Mama und zum anderen ist sie ein Mädchen. Außerdem lässt sie sicherlich auch schon ein paar ihrer Klamotten gleich bei Sven.
    Die Geschenke für meine Lieben verstaue ich ganz vorsichtig zwischen meinen Pullis. Nur den Fisch nicht. Der kommt in eine bunte Geschenktüte. Den Stollen werde ich morgen früh auf den Tisch legen.
    Am 23. Dezember, pünktlich um zehn, klingelt es an der Haustür. Jubelnd läuft Lisa hin und öffnet sie, stürzt sich gleich darauf in Mamas Arme.
    „Guten Morgen, mein kleiner Wirbelwind. Alle Sachen gepackt?“
    „Aber ja doch. Haben wir gestern schon gemacht. Lucas auch. Also können wir gleich los“, sprudelt Lisa vor Begeisterung und überlässt mir nur sehr unwillig den Platz, damit ich Mama auch begrüßen kann.
    „Hey Mum, schön, dass du da bist“, freue ich mich und umarme sie ganz fest. „Ich habe dich vermisst“, flüstere ich ihr leise zu und kann es gerade noch verhindern, dass mir die Tränen vor Rührung kommen.
    „Ich dich auch, mein Großer. Aber jetzt haben wir uns ja erst einmal für ein paar Tage. Und da freue ich mich schon riesig drauf. Außerdem bin ich gespannt, wie dir Sven gefällt“, zwinkert sie mir grinsend zu und wieder einmal muss ich feststellen, dass ihr ihr neuer Freund unwahrscheinlich gut tut. „So“, meint sie dann und schiebt mich von sich, „ich will noch kurz mit eurem

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