Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
die Geschenke. Und während Mama mit Tränen in den Augen ihre Kugel betrachtet, lässt Sven sich schon die erste Sprotte schmecken.
Mit Sven verstehe ich mich wirklich sehr gut. Er ist mehr ein Freund als ein Ersatzvater.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und es heißt Abschied nehmen. Ein Abschied, der sehr tränenreich ausfällt.
Und schon sitze ich im Zug, der mich Richtung Heimat bringt.
Kapitel 18
Benny
Wieder einmal schweifen meine Gedanken zu Lucas. Wie es ihm wohl gehen mag? Ob mein Päckchen rechtzeitig zu Weihnachten bei ihm angekommen ist?
Ich habe für ihn die leckersten Sachen hier aus Schweden reingepackt. Dazu genauso einen kleinen Elch, wie ihn mir Inga zum Einzug geschenkt hat. Für Lisa habe ich auch einen ganz kleinen mit hinein gelegt.
Noch immer habe ich keine Nachricht von ihm erhalten.
Seufzend schiebe ich mir ein Stückchen der Pizza in den Mund - mein Weihnachtsmenü.
Ich sitze hier ganz alleine in unserer Wohnung und feiere Weihnachten. Wobei mir nach feiern überhaupt nicht der Sinn steht. Inga hat mich zwar gebeten, zusammen mit ihr und ihrer Familie zu feiern, aber ich habe dankend abgelehnt.
Vorhin habe ich ein langes Gespräch mit Oma und Opa geführt. Den beiden geht es wirklich gut und sie meinten, dass sie Ende Januar in Stockholm eintrudeln werden. Darauf freue ich mich schon sehr.
Der Chef meiner Praktikumsstelle hat mir angeboten, nach dem ersten Semester für ein halbes Jahr in einem Partnerwerk in Japan zu arbeiten. Ich habe darüber mit meinem Professor gesprochen und er meinte, dass ich bloß annehmen soll. Solch eine Gelegenheit würde sich sicherlich nicht so schnell wieder ergeben. Und außerdem scheint der Konzernleiter sehr angetan von mir zu sein.
Somit habe ich angenommen. Wenn auch schweren Herzens. Schließlich muss ich Inga verlassen. Und bin noch weiter von Lucas entfernt. Lucas, was der jetzt wohl macht? Sicherlich wird er keine Pizza essen.
Seine Mutter wird da sein und sie werden zusammen unter dem Tannenbaum sitzen und die Geschenke auspacken.
Erneut seufzend bringe ich den Teller mit der halben Pizza in die Küche. Irgendwie ist mir der Appetit vergangen.
Zu Sylvester bin ich zu einer Party eingeladen worden. Zusammen mit Inga und ihrem Cousin.
Es werden eine Menge meiner Mitstudenten da sein. Somit komme ich mir da auch nicht so verlassen vor. Viel lieber würde ich allerdings zu Hause mit einer ganz bestimmten Person feiern. Und ihr um Mitternacht einen Kuss geben.
Ich habe sogar kurz mit dem Gedanken gespielt, über die Tage nach Hause zu fahren. Ich hätte ja in dem Haus von Oma und Opa wohnen können. Aber dann hätte ich womöglich Lucas mit einem Mädchen gesehen. Und das wollte ich dann doch nicht. Also lieber hier alleine im hohen Norden. Bevor ich hier jedoch noch trübsinniger werde, ziehe ich mir meine dicke Jacke und die Boots an und gehe noch eine lange Runde um den Block. Hoffe, dass die frische Luft mich später besser schlafen lässt.
Lucas
Gegen 17.00 Uhr am 31. Dezember öffne ich ganz leise die Wohnungstür. Es ist ziemlich kalt hier und die Luft ist Alkohol geschwängert. Wie es aussieht, hat er ausgiebig Weihnachten gefeiert. Als ich kurz einen Blick in die Küche wage, sehe ich, dass er den Stollen noch nicht einmal angerührt hat. Etwas traurig darüber gehe ich in mein Zimmer. Ich habe nicht vor, ihm vor der Par ty noch einmal zu begegnen.
Nachdem ich meine Tasche wieder ausgepackt habe, mache ich mich ganz leise fertig. Ich habe mich schon vor Weihnachten mit Simon abgesprochen, dass ich früher kommen werde, um ihm noch ein bisschen zu helfen.
Und so stehe ich um kurz vor sieben vor seiner Tür. Fröstelnd mit einer Flasche Sekt in der Hand. Ich drücke kurz auf die Klingel und es dauert nicht lange und ein strahlender Simon reißt die Tür auf.
„Lucas, Alter. Schön, dass du da bist. Wie geht es dir? Weihnachten gut verlebt? Ich ja … und soll ich dir mal was sagen, du kennst doch die kleine Süße, die die letzte Zeit immer zu unseren Spielen gekommen ist, die mit den blonden Haaren und der ziemlichen Oberweite?“, fragend sieht er mich an. Ich überlege ein wenig, doch dann fällt mir ein, wen er meinen könnte.
„Du meinst die, die immer solch ein enges Oberteil anhat?“
„Ganz genau die. Also, ich habe sie letztens in der Stadt getroffen und wir sind ein wenig ins Gespräch gekommen. Und was soll ich dir sagen, sie ist gar nicht so doof, wie wir eigentlich vermutet haben. Von wegen, blond und
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