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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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flüsterte sie.
    »Klar.« Larin beschloss, ebenso etwas dazu
beizutragen. »Als ich mir den Unterschenkel gebrochen hatte und nach einer
längeren Pause das erste Mal wieder geritten bin, hab ich’s auch übertrieben.
Ich saß den ganzen Tag im Sattel, und danach konnte ich zwei Tage lang nicht
wirklich sitzen. Ich hab die Schule teilweise im Stehen hinter mich gebracht,
weil ich’s auf dem Stuhl nicht mehr ausgehalten hab. Das war schlimmer als der
Beinbruch. Fragt Shanouk. Ich habe Caiman damit die Freude seines Lebens
gemacht. Gut, dass er nie erfahren hat, dass mir Waltraud auch noch ein Kissen
aufgedrängt hat. Das hab ich zuunterst in die Büchertasche gestopft und
gehofft, dass es niemand entdeckt.«  
    Fiona stimmte froh in das allgemeine Gelächter
mit ein. Diesmal war es Maya, die Larin dankbar ansah. Er zwinkerte ihr zu, und
Mayas Herz machte einen Satz.
    Als sie wenig später das Gasthaus verließen und
die Pferde aus dem Stall holten, drückte ihr Stelláris unauffällig ein kleines
durchsichtiges Fläschchen in die Hand. Es enthielt ein paar grünliche Pillen.
»Gib das Fiona, und sage ihr lieber nicht, dass du es von mir hast. Es stammt
aus Lunas Vorrat. Sie soll heute zwei und morgen eine Pille nehmen. Sie werden
helfen.«
    »Mach ich, danke. Ich verspreche dir aber nicht,
dass ich es ihr nicht verrate. Kann ja sein, dass sie nachfragt.«
    »Dann sollst du nicht lügen. Aber vielleicht
fragt sie nicht.«
    Maya seufzte. Stelláris war echt süß, warum
hatte sich Fiona nur in Shanouk verguckt?
    Eines aber musste man Shanouk lassen – er
hatte es geschafft, ein recht hübsches Pferd passend zu seiner Haarfarbe
auszusuchen. War es Zufall oder nicht? Das Tier war cremefarben mit weißem
Schweif und weißer Mähne.
    »Schönling«, murmelte Max und krabbelte
entschlossen auf sein schwarzes Ross. Es sah ein wenig albern aus, wie er da
oben thronte, aber er stellte erfreut fest, dass er endlich auf gleicher
Augenhöhe mit Larin und Stelláris war.
    »Jetzt aber los!« Larin hatte den Aufbruch
herbeigesehnt. Sie hatten einige Zeit mit der Beschaffung der Pferde
vertrödelt.
    Als sie Undil-Rans Hauptstraße hinunterritten,
erkundigte Maya sich mitfühlend bei Fiona, wie sie mit dem unvertraut großen
Pferd zurechtkam.
    »Es reagiert ganz brav auf meine Hilfen und
lässt sich leicht lenken. Das hätte ich nicht erwartet, weil es so
furchteinflößend aussieht.«
    Für Maya hätte kein Pferd der Welt jemals
furchteinflößend ausgesehen, aber sie verstand, was Fiona meinte.
    »Ist es eigentlich eine Stute?«, fragte Fiona
plötzlich.
    »Ja, es sind beides Mädels«, antwortete Maya.
    »Hmm, dann nenne ich sie … Lavinia.«
    »Klingt hübsch.« Einen Augenblick lang hatte
Maya befürchtet, Fiona würde ihr Pferd Shanouka nennen.
    »Maya, du musst mir unbedingt erzählen, was ihr
seit gestern früh erlebt habt.« Fiona hatte sich bisher mit dieser Frage
zurückgehalten, da sie nie ungestört gewesen waren. Sogar Max war aufgegangen,
dass er in der Wirtschaft wegen unerwünschter Zuhörer nicht viel erfahren würde
und hatte seine Neugier gezügelt.
    »Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Ich
erzähle sie dir, wenn wir den Undin überquert haben.«

 
    Die Überquerung des Flusses war eine wackelige
Angelegenheit. An der Anlegestelle wies ein Schild darauf hin, dass 200 Meter
flussabwärts ein Fährmann seine Dienste anbot. Die Fähre hatte in etwa die Form
eines Floßes, aber es gab Ständer, um die Pferde anzubinden und sich selbst
festzuhalten. Der Fährmann sah noch heruntergekommener aus als seine Fähre. Er
war rotgesichtig und schien im Wirtshaus ein gern gesehener Gast zu sein
– außerdem stank er fast so schlimm wie der Getüpfelte Gerölltroll. Die
Überfahrt war unruhig, und das Fährboot schlingerte so grässlich, dass die arme
Fiona ganz grün im Gesicht wurde.
    »Nie wieder«, murmelte sie, als Maya ihr auf der
anderen Flussseite von Bord half. Nicht nur Fiona war froh, wieder festen Boden
unter sich zu spüren. Hyadee war kaum zu bremsen, sie drängte von der
schwankenden Fähre herunter und hätte Maya fast umgerissen, hätte Larin nicht
in die Zügel gegriffen und sich ihr energisch entgegengestellt.
    »Danke!«, keuchte Maya. Zufrieden und mit
Unschuldsblick stand die schwarze Stute nun neben ihr. Sie stupste ihre
Besitzerin freundschaftlich an.
    »Ungezogenes Mädchen!«, sagte Maya und musste
lachen. Sie stieg in den Sattel. Als sie zu Fiona hinübersah, der Shanouk
gerade auf die

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