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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Erleichterung begnügte sie sich fürs Erste damit,
Ronan herzlich beide Hände zu drücken. Unauffällig schob er sich ein Stückchen
zwischen Maya und den Bergelfen und klopfte Ronan auf die Schulter. »Machs
gut!«
    »Wir werden uns wiedersehen«, erklärte Stelláris
ernst. »Es wird Zeit, dass unser Volk sein altes Bündnis erneuert.«
    »Hoffentlich bekommst du keinen Ärger«, sagte
Fiona. »Lass dich nicht erwischen.«
    »Falls wir erfolgreich waren«, meinte Max,
»schmeißt die Dracheneier nicht weg! Ich hätte noch Bedarf.«
    »Max!« Fiona war offensichtlich empfindlich, was
die Wahl seines Haustiers betraf. Max zog eine Schnute.
    »Ich würde ganz bestimmt keinen Drachen für so
ein Bad haben wollen, du kennst mich doch!«, versuchte er Fiona zu beruhigen.
»Ich hab da eher an einen als netten Kumpel gedacht … Es dauert schließlich ‘ne
Zeit, bis die Viecher komisch werden und uns als Zwischenmahlzeit ansehen.«
    Mit einem Lachen drehte sich Ronan um und lief
den Gang zurück. Sie sahen ihm nach.
    »Auf geht’s!« Larin legte die Hand auf den
Türknauf. Er atmete tief durch. »Gehen wir davon aus, dass der Schattenfürst
noch nicht drinnen ist … Ronan hat gesagt, er kommt erst, oder?«  
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, als
nachzusehen«, sagte Maya mit dünn klingender Stimme und zog ihren Zauberstab.
Die riesige, mit geschnitzten Drachen verzierte, vergoldete Holztür knarzte
schaurig, als Larin sie aufstieß.

 
    Eine Höhle wie ein kleiner Saal lag vor ihnen.
Die Wände und Decke waren schwarz und glatt. Die vielen in Metall gefassten
Spiegel an den Wänden vermittelten die Illusion eines Raumes, der unendlich
groß war. Dazwischen waren schwarzsilberne Drachenköpfe angebracht, die ihr
unheimliches rotes Licht aus den Mäulern ausdampften. Die Raummitte nahm eine
große, polierte silberne Badewanne ein, die auf silberglänzenden Drachenfüßen
stand.
    »Krass!« Max pfiff durch die Zähne und schlich
vorsichtig mit den anderen durch die Tür. Ihre Schritte wurden von dicken, rot
gemusterten Teppichen verschluckt, die kreuz und quer den Boden bedeckten.
    »Widerlich!« Maya rümpfte die Nase angesichts
der Wanne. Sie wollte sich besser nicht vorstellen, wie es war, in Blut zu
baden.
    Ein riesiger Kristalllüster mit weit über
hundert schwarzen Kerzen und unzähligen, funkelnden schwarzen Glassteinen hing
von der Decke hinab. Unter ihm befanden sich ein Sofa und mehrere Sessel,
allesamt aus schwarz schillerndem Drachenleder gefertigt. Die zierlichen
Beistelltischchen waren kunstvolle Silberarbeiten mit Beinen in Form von
Tierfüßen. Eine Ecke des Zimmers nahm ein schwarzer geschnitzter Esstisch ein,
auf dem schwere silberne Kerzenleuchter standen. Schwarz war die vorherrschende
Farbe in diesem Raum, lediglich ein bestickter Wandteppich passte nicht so
recht ins Bild. Maya warf einen flüchtigen Blick darauf und erkannte in der
Mitte einen riesigen goldenen Drachen in einem Berg, außerdem ein Gewimmel von
Menschen, Elfen, Nixen und Trollen.
      »Dort hinten ist ein weiteres Zimmer.«
Stelláris durchquerte entschlossen den geräumigen Spiegelsaal.
    »Schaut doch nur!« Fiona blickte in einen der
Spiegel, der alles vielfach zurückwarf. »Es sieht aus, als würden mehr als ein
Dutzend von uns hier drin herumlaufen!«
    »Hier macht der Schattenfürst wohl seine Experimente.«
Stelláris hatte die Tür zu einem Laboratorium geöffnet. »Es wundert mich, dass
er nicht abgeschlossen hat.«
    »Vielleicht hat er nicht daran geglaubt, dass
Unbefugte so weit vordringen können«, entgegnete Larin. »Schaut euch das an!
Herr Frankenberg wäre begeistert. Hier gibt es absolut alles, was man sich
vorstellen kann … und vermutlich noch ein bisschen mehr.«
    Die kleine Höhle lag im Halbdunkel, doch als sie
eintraten, flammte sofort ein helles Licht von der Decke auf.
    »Sehr zuvorkommend«, stellte Larin fest. »Wenn
jetzt noch Feuer im Kamin angeht, wird es richtig kuschelig.«
    Maya kicherte nervös.
    »Ich möchte lieber wieder heraus.« Fiona sah
sich verunsichert um. »Das hier ist so … beklemmend.«
    Das Labor bot gewiss keinen freundlichen
Anblick. Die Regale an den Wänden waren vollgestellt mit den üblichen
Glaskolben, aber auch mit allerlei merkwürdigen Gerätschaften. In Aquarien
dümpelten tote Drachenjunge in einer klaren Flüssigkeit vor sich hin. Es gab
eklig aussehende, abgetrennte Körperteile und abstoßende Innereien von
Lebewesen, die in riesigen Glasbehältern eingelegt

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