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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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zweifelnd.
    »Weiß man’s?«, meinte Max.
    Larin grinste. »Also, dann …« Er vollführte
ein paar komplizierte Bewegungen mit dem Zauberstab. Abermals passierte gar
nichts.
    »Kann man ihn von der Wand herunterholen?«,
fragte Fiona schüchtern. Sie vermied es, Stelláris anzusehen, und stellte sich
so weit weg von ihm wie möglich.
    »Ich glaube, er lässt sich nicht … Nicht schon
wieder!« Larin hatte versucht, den Spiegel anzuheben, und dabei knackte es auf
einmal. Ein Riss lief mitten durch das Glas. Erschrocken und verärgert trat
Larin zurück. »Heute fasse ich bestimmt kein Glas mehr an.«
    Viele kleine Risse entstanden um die Bruchstelle
herum. Sie breiteten sich über die ganze Oberfläche aus, bis diese wie von
einem Netz bedeckt war. Dann platzten die Bruchstücke auseinander. Klirrend
rieselten die Scherben von der Wand.
    Eine Tür lag vor ihnen. Sie bestand aus hellem
Holz, war schlicht und ohne jegliche Verzierung und wirkte merkwürdig fehl am
Platz zwischen all den phantastischen Gegenständen im Saal.
    »Das war nicht schlecht«, sagte Max zu Larin.
»Jetzt mach noch die hier auf.«
    »Die hier dürfte nicht so leicht zu öffnen
sein«, meinte Larin. »Die Klinke fehlt. Es gibt nicht einmal einen Riegel oder
ein Schloss … und sie ist nicht aus Glas. Ich kann sie also auch nicht
versehentlich kaputt machen, leider. Vermutlich ist sie mit einem Zauber
gesichert, der nicht ohne Weiteres zu durchbrechen ist.« Er hob seinen
Zauberstab, aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Keiner hatte wirklich
erwartet, dass es so einfach sein würde.
    »Jetzt bist du dran«, wandte sich Larin an
Stelláris.
    Wieder hob Stelláris die Hand und sprach etwas
auf Elfisch. Maya ließ die Tür nicht aus den Augen. Doch es tat sich ebenfalls
absolut nichts.  
    »Was ist das hier für eine seltsame Aussparung?«
Maya fuhr mit dem Finger über die Türmitte, die eine kleine ovale Vertiefung in
der Größe eines Eies aufwies.
    Stelláris legte seine Hand auf die Vertiefung.
Er konzentrierte sich. Die Worte, die er sprach, klangen anders als das, was
Maya sonst von ihm gehört hatte. Fasziniert lauschte sie dem Klang. Es musste
die uralte geheime Elfensprache sein, die er benutzte. Die Töne berührten ihr
Herz. Eine unendliche Trauer lag in ihnen, aber auch unbändige Freude.
    ›Diesmal muss sich die Tür bewegen‹, dachte Maya
mit vor Aufregung pochendem Herzen. Gespannt starrte sie auf die Tür. Sie
schien geringfügig heller geworden zu sein, aber sie gewährte keinen Durchlass.
    Grübelnd stand Maya davor und nagte an ihrer
Unterlippe.
    »So was Blödes«, meinte Max. »Wir sind so dicht
davor. Die bescheuerte Tür muss doch irgendwie zu öffnen sein?«
    »Was waren die genauen Worte des Einhorns?«,
fragte Larin. »Maya, kannst du sie wiederholen?«  
    »Ja. Es sagte: Du weißt weniger, als du zu wissen glaubst, und mehr, als du denkst.
Aber deine Fragen werden in jüngster Zukunft beantwortet werden, und die Rätsel
werden sich lösen. Begebt euch zum Nebelwald. Geht euren Weg bis zum Ende. Du
hältst den Schlüssel bereits in der Hand. Ich gebe dir drei Namen mit. Sie
lauten Smaragd, Rubin und Topas. Sie werden euch aus Todesgefahr retten.«
    »Der erste Satz ist mir immer noch nicht klar«,
überlegte Larin. »Äh, der zweite eigentlich auch nicht. Was ist damit gemeint,
dass du den Schlüssel bereits in der Hand hältst? Den Schlüssel zu dieser Tür?
Sie hat nicht einmal ein Schlüsselloch.«
    »Hmmm …« Maya runzelte nachdenklich die
Stirn. Ihre Finger umschlossen den blauen Kristall in ihrer Hosentasche, mit
dem sie nach der Untersuchung des Schrankes immer wieder herumgespielt hatte.
    »Warte mal!« Sie streckte den Arm aus und hielt
den Stein behutsam auf der flachen Hand. Unschuldig glänzend lag er da. »Den
hab ich gerade in der Hand gehalten … meinst du …?« Mit großen Augen sah
sie Larin an.
    »Warum nicht?«, sagte er überrascht. »Er stammt
aus dem Shimhog und ist ein sehr ungewöhnlicher Stein. Vielleicht gibt es zwei
davon, und einer befindet sich im Besitz des Schattenfürsten.« Sein Blick
wanderte von dem Stein zur Vertiefung in der Tür und zurück. »Er könnte
passen.«
    Zögernd trat Maya mit dem Kristall näher an die
Tür heran. In Gedanken verglich sie bereits die Größe des Steins mit der
Ausbuchtung im Holz.
    Von irgendwoher hörten sie ein leises Poltern.
    »Was ist das?«, fragte Fiona.
    »Los, mach ihn rein!« Max zappelte vor
Aufregung. »Habt ihr das auch

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