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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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jetzt
gelernt hast. Ist dir die Französische Revolution ein Begriff?«
    »Nein.«
    »Aha, möglicherweise seid ihr dann beim
Mittelalter stehen geblieben?«
    »Keine Ahnung«, sagte Larin. Es klang immer noch
höchst desinteressiert.
    Frau Säuerlich stieg die Zornesröte ins Gesicht.
    »Ich erwarte von meinen Schülern eine gewisse
Anteilnahme an meinem Unterricht«, sagte sie scharf und bewegte sich durch den
Mittelgang auf seinen Platz zu.
    »Hol dein Buch heraus, dann werden wir
nachsehen, welches der Themen …«, sie schnaubte verächtlich durch die
Nase, »dir bekannt vorkommt.«
    Wie nicht anders zu erwarten, kam aus Qualles
Richtung ein erfreutes Grunzen. Normalerweise erlaubte Frau Säuerlich keine wie
auch immer gearteten Zwischenrufe oder unaufgeforderte Bemerkungen in ihrem
Unterricht, diesmal jedoch drückte sie ein Auge zu.
    Larin tauchte unter seine Bank ab und kramte
längere Zeit in seiner Tasche herum. Frau Säuerlichs Gesichtsfarbe sah
mittlerweile sehr ungesund aus.
    Schließlich zog er etwas hervor, das geringe
Ähnlichkeit mit einem Buch aufwies. Das Ding war völlig zerfleddert, und es
troff vor Tinte. Es hinterließ auf dem Tisch eine blaue Spur. Larin hielt es
mit zwei Fingern kurze Zeit über seinem Pult in der Luft und legte es dann auf
die Tischfläche. Die Tinte sickerte fortwährend heraus und bildete langsam eine
Lache. Maya stöhnte innerlich auf.
    Frau Säuerlich sah einen Moment lang aus, als
würde sie platzen. Leider überlegte sie es sich anders.
    »Was ist das?«, zischte sie.
    »Das Geschichtsbuch«, erklärte Larin.
    »Wie ist das passiert?«, fragte Frau Säuerlich
scharf.
    »Keine Ahnung«, antwortete Larin erneut. Dabei
zuckte er gleichmütig mit den Schultern und sah ihr in die Augen.
    »Ich weiß, dass
du keine Ahnung hast .« Sie betonte boshaft jedes Wort. Im Hintergrund hörte
man Qualle prusten.
    Frau Säuerlichs Augen verengten sich zu
Schlitzen. »Du scheinst den Sinn dieser Erziehungseinrichtung nicht ganz
erfasst zu haben. Offensichtlich fehlt dir der notwendige Ernst. Du wirst
meinen Unterricht in Zukunft nicht mehr mit infantilen Streichen behindern.
Außerdem entfernst du umgehend diese Schweinerei. Hinten im Schrank findest du
einen Lappen. Wir sehen uns nach der sechsten Stunde in meinem Büro.«   
    »Das ist unfair«, warf Maya leise ein.
    »Was hast du gesagt?« Frau Säuerlichs Stimme
klang gefährlich.
    »Das ist unfair«, wiederholte Maya laut und
deutlich.
    »Das gilt auch für dich. Du scheinst in letzter
Zeit Vergnügen daran zu finden, dich über Vorschriften hinwegzusetzen. Du bist
aufsässig und vorlaut. Ich bin sicher, dass wir dieser bedauerlichen
Entwicklung entgegenwirken können – zu deinem Besten. Ich erwarte dich
ebenfalls nach der sechsten Stunde in meinem Büro.«
    »Ich …«, setzte Maya an.
    »GENUG!«, schnitt ihr Frau Säuerlich das Wort
ab.
    »Aber er …«
    Frau Säuerlich hieb mit der Faust auf den Tisch.
»KEINE DISKUSSION! – Wir schlagen unser Buch auf der Seite 27 auf. Larin,
sobald du den Tisch gesäubert hast, wirst du das Buch deines Banknachbarn
mitbenutzen.«
    Maya durchlebte die weitere Stunde wie in
Trance. Sie hatte Frau Säuerlich sagen wollen, dass Larin mit Sicherheit nicht
selbst das Buch beschädigt hatte. Es war zum Schreien ungerecht.
    Sie starrte in ihr Buch, ohne zu sehen, was da
stand.
    Dieser Qualle, diese fiese Socke! Er hatte am
Sonntagabend so ein Gesicht gemacht … mit Sicherheit steckte er dahinter.
     
    Eine Doppelstunde Latein sowie je eine Stunde
Chemie und Erdkunde trennten Maya und Larin von dem Treffen im Büro der
Heimleiterin. Zäh schleppte sich der Unterricht dahin. Irgendwann ging er dann
doch zu Ende, und Maya packte ihre Schulsachen zusammen. Sie wartete zusammen
mit Fiona auf Larin. Der Inhalt seiner Schultasche hatte ebenfalls Farbe
abgekriegt.
    »Zeig mal!« Fiona untersuchte die Tasche. »Das
kriegen wir wieder hin. Die übrigen Bücher und Hefte hat’s gar nicht so schlimm
erwischt. Das meiste lief raus, als du das Buch auf den Tisch gelegt hast.«
    »Ist egal«, sagte Larin.
    »Das war dieser Mistkerl«, zischte Maya leise.
    »Kann sein.« Wieder zuckte Larin mit den
Schultern. Es schien ihn wirklich nicht zu kümmern.
    »Wir müssen gehen.« Maya sah ihn an. »Wir kommen
sonst zu spät zur Säuerlich.«
    »Hm.«
    Gemeinsam steckten sie die Schulsachen in Larins
Tasche zurück.
    »Moment …« Fiona wischte gerade das letzte
Buch sauber. »Das muss noch rein … Was immer

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