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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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ihren
Schränken.
    »Geschafft!« Fiona war erleichtert.
    »Dabei hast du nicht halb so viel gehamstert wie
Max«, bemerkte Maya trocken. »Er sah vorhin ein bisschen schwanger aus.«
    Fiona gluckste.

 
    Leider herrschte im Haus jetzt zu viel Betrieb,
als dass sie es hätten wagen können, die Dachkammer aufzusuchen. Es blieb ihnen
nichts anderes übrig, als sich im Aufenthaltsraum im Erdgeschoss zu treffen.
Das Zimmer war um diese Zeit so gut besucht, dass man keine private
Unterhaltung führen konnte, ohne Gefahr zu laufen, belauscht zu werden. Die einen
hockten dort mit einem Buch vor der Nase, andere saßen in Grüppchen zusammen
und quatschten miteinander oder spielten Karten. Larin und Max waren schon
unten und hatten für die Mädchen zwei Sessel freigehalten.
    »Puh!« Fiona ließ sich in einen hineinfallen.
»Den ersten Teil hätten wir erledigt.«
    Maya hockte sich neben sie. »Achtung, hier kommt
die Freakshow.«
    Qualle und Wanze schlurften herein, das übliche
Gefolge hinter sich herziehend. Qualle schoss böse Blicke in Larins Richtung
und vertrieb dann mit einer Kopfbewegung ein paar der jüngeren Kinder von ihren
Plätzen. Die Sitzfläche von Qualles Sessel knarrte bedenklich und senkte sich
seufzend fast bis zum Boden, als er sich hineinfläzte. Seine Bande gruppierte
sich um ihn. Anni stolzierte in einem eindeutig verboten kurzen Rock durch den
Raum auf ihn zu und ließ sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der
Armlehne seines Sessels nieder.
    Fiona stupste Maya an. »Guck, sie muss den Bund
nach innen geklappt haben damit der Rock kürzer wird«, wisperte sie ihr zu.
»Raffiniertes Biest.« Maya schnaubte verächtlich.
    Anni strich ihren Rock zurecht und sah zu Larin
und Max hinüber; sie lachte ihr blendendes Zahnpastawerbungslachen.
    ›Wie ein Hai‹, überlegte Maya, ›wahrscheinlich
sind die Zähne auch mehrreihig und können nachwachsen.‹
    Anni ließ die beiden Jungen nicht aus den Augen,
beugte sich zu Qualle hin und murmelte ihm etwas ins Ohr, was ihn offenbar sehr
erheiterte.
    »He, Kleiner!«, schrie er Max zu, »hast du
feines Happa-Happa geschmuggelt? Kriegt der liebe Onkel Benjamin auch was ab?«
Er schlug sich auf die baumstammähnlichen Schenkel und johlte, als hätte er
einen besonders guten Witz gemacht. Wanze, der keine Ahnung hatte, worum es
letztendlich ging, lachte sicherheitshalber mit.
    Fiona warf Max einen entsetzten Blick zu. »O
nein, er weiß es!«, flüsterte sie. Max riss die Augen weit auf.
    »Ganz ruhig.« Larin blieb entspannt in seinem
Sessel sitzen. »Er weiß vielleicht, dass Max Essen aus dem Saal geklaut hat,
hat aber keinen Schimmer, wieso«, raunte er ihnen zu.
    »Aber falls er uns verpetzt …!«, hauchte
Fiona.
    »Hast dich an deinen schwarzhaarigen Hundefreund
gewöhnt, was?« Qualle ließ nicht locker. Es war verboten, Essen mitzunehmen,
und er genoss es, Max in Verlegenheit zu bringen, auch wenn er ihm nichts
nachweisen konnte. Da Rick und Thomas nicht hier waren, konnte er sich sehr
sicher fühlen. »Kriegt das putzige Hundi wohl ein Leckerli von dir? Braves
Hundi, feiiiines Brot!«
    Die Gespräche rundum waren verstummt. Sämtliche
Augenpaare wanderten zwischen Qualle und den beiden Angesprochenen hin und her.
    »Er will uns provozieren«, sagte Larin.
»Beachtet ihn einfach nicht.«
    Qualle wuchtete sich aus dem Sessel hoch und kam
auf Larin zu. Er baute sich vor ihm auf und zeigte mit seinem Wurstfinger auf
ihn. »Ich beobachte dich. Dich krieg ich, sei gewarnt«, zischte er giftig.
    Larin sah immer noch recht entspannt aus. »Viel
Vergnügen«, sagte er kühl.
    Qualle glotzte Larin wütend an. In seinem Hirn
schien es heftig zu arbeiten. Vermutlich kam er zu dem Schluss, dass im
vollbesetzten Gemeinschaftsraum eine Schlägerei mit ihm als Auslöser nicht
ratsam war. Frau Säuerlich und Frau Olm-Grottendunk hielten sich üblicherweise
im Nebenzimmer auf und wären sofort auf der Bildfläche erschienen. Er war nicht
scharf auf eine saftige Strafarbeit, und so stapfte er böse funkelnd zurück zu
seinen Leuten.
    Die beiden Mädchen waren nach diesem
Zwischenfall noch nervöser geworden. Max nahm’s gelassen, da sich Larin auch
nicht weiter aufregte. Er war nur ein bisschen beleidigt, weil Fiona ihm
vorwurfsvoll zuzischte, wie ungeschickt er gewesen war, solche auffälligen
Mengen an Brot mit sich hochgeschleppt zu haben. Sie hatten nun keine rechte
Lust mehr, unten im Gemeinschaftsraum zu sitzen und für Qualle die Zielscheibe
zu

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