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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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erriet Mayas Worte
mehr, als er sie hörte, da das herabrauschende Wasser einen beträchtlichen Lärm
verursachte. »Wir sind in meiner Welt … in Altera, dem Land hinter dem
Wasserfall.«
    Maya sah ihn mit großen Augen an. »Du erinnerst
dich jetzt wieder an alles, nicht wahr?«
    »Ja. Ich kam zu euch, weil … nun, ich wurde …
sagen wir mal, ich wurde meiner Herkunft wegen verfolgt«, begann Larin.
    »Hä?« Max war verwirrt. »Was …«
    »Unterbrich ihn nicht!« Maya knuffte Max in die
Seite.
    »Ich werd’s euch später genauer erklären«,
versprach Larin, »wir sollten erst mal hier herunter. Es ist verboten, an
diesem Ort zu sein – eben weil es das Tor in die andere Welt ist, … äh …
in eure Welt ist. Wer durch den Wasserfall geht, vergisst alles. Wer er ist,
woher er kommt und … eben alles.«
    »Aber«, Fiona hatte ihre Sprache wiedergefunden,
»du wusstest doch noch deinen Namen!«
    »Weil er auf meinem Zauberstab eingraviert ist.
In Elfenschrift. Dadurch konnte ich meinen Namen nicht vergessen. Über ihn
bestand eine Verbindung in meine Welt. Deswegen war nicht alles vollständig
ausgelöscht, ab und zu blitzte eine Erinnerung durch.«
    »Du hast die Sprache der Elfen nicht vergessen,
aber … ich verstehe nicht ganz … warum konntest du trotzdem die Schrift nicht
lesen?« Maya dachte an den Moment, als Larin etwas zu ihr in dieser
faszinierenden Sprache gesagt hatte. Den Klang hatte sie noch genau im Ohr,
auch wenn sie sich nicht an die einzelnen Wörter zu erinnern vermochte.
    »Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Die
Elfensprache ist quasi auch meine Muttersprache, und ich kann sie gar nicht
vergessen.« Larin grinste. »Aber die Schrift musste ich erst lernen –
außerdem ist der Spruch auf dem Zauberstab in der alten Elfensprache abgefasst,
die nur noch in Ausnahmefällen gesprochen wird.«
    »Abgefahren«, wiederholte Max ehrfurchtsvoll.

 
    »Dort führen Stufen nach unten.« Larin deutete
auf die vordere Kante des Plateaus. »Sie sind nur zu sehen, wenn man sich an
den Rand stellt.« Er ging auf die Stelle zu. Unsicher folgten ihm die anderen
bis nah an den Abgrund. Tatsächlich waren hier Stufen in die Felswand gehauen.
»Passt auf, die sind recht unregelmäßig und an manchen Stellen brüchig, aber
sie sind breit genug, man kann eigentlich ganz bequem darauf laufen.«
    »Unter bequem darauf laufen stelle ich mir etwas
anderes vor«, murmelte Fiona, die nicht ganz schwindelfrei war. Aber einzig das
oberste Stück war schwierig, weil da die Stufen so schmal waren, dass man im
ersten Moment das Gefühl hatte, ins Nichts zu treten. Allmählich wurden sie
breiter, und nach kurzer Zeit erreichten die vier den Boden. Max war in seinem
Eifer zu schnell gewesen. Er war das letzte Stück heruntergerannt und hatte
sich dabei einmal überschlagen. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre in den
Fluss gestürzt, der von den Sturzbächen gespeist wurde und den Fels umtoste.
Man konnte hier unten lediglich auf großen flachen Steinplatten ungefährdet
stehen, die wie Inseln aus den wirbelnden Wasserstrudeln ragten. Nun stand Max
auf einer solchen Platte und klopfte sich seelenruhig ab. »Ihr braucht aber
lange.«
    Fiona warf ihm einen wütenden Blick zu. »Max, du
kostet mich echt Nerven!«
    »Es geht hier entlang.« Larin machte sie auf
einen schmalen Weg aufmerksam, der am grasbewachsenen Ufer begann und sich im
nahen Wald verlor.
    »Wo führt der hin?« Max war ganz wild darauf,
alles zu erkunden.
    »Zu den Elfen«, lächelte Larin. »Allerdings
werden wir eine Weile laufen müssen, zu Fuß ist es ein Marsch von einigen
Stunden.«
    »Macht nix«, meinte Max begeistert. »Für echte
Elfen würde ich noch viel länger laufen.« Und er hüpfte los, als wäre er ein
Ziegenbock.

 
    Maya war sehr aufgeregt und gespannt, ob die
Elfen, die sie suchten, denen aus den Märchen ihrer Kindheit ähneln würden. Sie
hätte von Larin gerne mehr über sie erfahren, aber sie merkte, dass er gerade
seinen eigenen Gedanken nachhing – immerhin hatte er eben erst sein
Gedächtnis wiedergefunden.
    »Irgendetwas beunruhigt ihn«, erkannte Maya.
»Aber er will es uns nicht sagen.«
    Sie bog hinter Max in den Waldpfad ein und
betrachtete fasziniert ihre Umgebung. Die Bäume sahen aus wie die, die sie von
zu Hause her kannten, aber sie waren größer. Auch schienen die Blätter grüner
zu sein, aber das mochte an den tanzenden Lichtreflexen liegen, die das
smaragdene Blätterdach durchdrangen und ein sich

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