Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
Vom Netzwerk:
vollständige
Geschichte erzählt«, ließ Luna verlauten. »Aber wir sollten auf Fiona und Max
warten.«
    »Wie man hören kann, ist Max wach.« Belustigung
schwang in Larins Stimme mit. »Er scheint zu baden.«
    »Baden?« Maya wunderte sich. Das wäre für Max
eine bemerkenswerte Tätigkeit gewesen. Tatsächlich hörte sie Wasser platschen.
Max ging zwar gerne schwimmen, aber sobald es ums Waschen ging, wurde er
wasserscheu wie eine Katze. Sein Gejohle erinnerte ebenfalls an ein solches
Tier. Max hatte angefangen zu singen, und es klang grauenvoll schräg.
    »Zumindest weckt er auf alle Fälle Fiona auf.«
Maya lächelte in sich hinein. Sie dachte daran, dass Max, wenn es ums Singen
ging, von seinem Musiklehrer immer vor die Tür geschickt worden war, weil er
die Klasse mit seinen falschen Tönen so zum Lachen brachte, dass kein normaler
Unterricht mehr möglich war.

 
    Nach einer Weile fühlte Maya, dass Larin sie von
der Seite her betrachtete. Sie drehte sich abrupt zu ihm um und sah ihn fragend
an. Larin blinzelte und lächelte unsicher. »Ähem … die blaue Farbe … steht dir
wirklich gut«, erwähnte er etwas zusammenhanglos und studierte anschließend die
Maserung des Tisches vor ihm.
    »Danke!« Fahrig ließ Maya den
Honiglöffel mit einem lauten Klirren in ihr Wasserglas fallen und wechselte
schleunig zu einem unverfänglicheren Thema. Sie hoffte inständig, dass Larin
nicht bemerkte, dass ihre Stimme plötzlich ein klein wenig wacklig klang. Dass
ihr Gesicht glühte wie eine Glimmerfee, die Gormack gründlich durchgeschüttelt
hatte, war ohnehin nicht zu übersehen. Sie räusperte sich. »Wie … wie bringt
man denn die Glimmerfeen dazu, mit dem Leuchten aufzuhören, weil man schlafen
will? Wie man sie heller kriegt, weiß ich ja jetzt.« Es musste doch noch eine
andere Möglichkeit geben, als sie grob zu schütteln, wie es der Zwerg getan
hatte. Sie hatte sich vorgenommen, es ihm auf keinen Fall nachzumachen, selbst
wenn sie stundenlang im Dunkeln sitzen müsste.
    »Herr Bombus ist sozusagen fürs Ausschalten
zuständig.« Larin hatte aufgehört, den Tisch anzustarren, und sah Maya in die
Augen. Maya bemühte sich, möglichst gelassen auszusehen. »Er stellt ihnen eine
Schale mit Beerenwein in die Küche«, fuhr Larin fort, »da stehen sie drauf.
Manchmal muss er sie erst aus dem Schlafzimmer verscheuchen, aber meistens
klappt es so. Weil er ein bisschen durcheinander war, hat er einmal
versehentlich zwei Schalen vollgeschenkt, da haben sie am nächsten Tag die
Flügel hängen lassen und wollten gar nicht mehr fliegen. Die, die es versucht
haben, sind abgestürzt. Wir mussten echt aufpassen, wo wir hintreten, sie
torkelten herum und kullerten einem dauernd vor die Füße. – Na ja, wenn
man sie dazu bringen will heller zu leuchten, muss man sie eigentlich nur
kitzeln. Ich finde das sowieso … hm … höflicher – obwohl sie das
Durchschütteln nicht wirklich stört. Sie sind robuster, als man denkt.«
    PLATSCH. Maya und Larin drehten die Köpfe
erschrocken Richtung Badezimmerfenster, denn von da war das Geräusch gekommen.
Lediglich Luna schien unbeeindruckt. Kurz darauf vernahm man heftiges Prusten
und das Schwappen von Wasser. Eine Stimme quiekte und eine andere lachte.
    »Was treibt er nur?« Maya lauschte angestrengt
den Geräuschen und versuchte sich vorzustellen, welche Katastrophe Max nun
wieder ausgelöst hatte.
    »Es scheint niemand ertrunken zu sein«, bemerkte
Larin trocken.
    Kurz darauf ertönte ein lautes Gepolter. Max
hatte wie so oft mehrere Stufen auf einmal genommen und war an den letzten fünf
gescheitert. Es dauerte nicht lange, da kam er eilig aus dem Haus gehumpelt.
Elysander folgte ihm.
    »Ihr stellt es euch nicht vor!« Max war viel zu
begeistert, als dass ihn sein schmerzendes Bein gestört hätte. »Herr Bombus ist
vorhin abgestürzt. Direkt zu mir in die Wanne!«
    Maya und Larin guckten entgeistert.
    Luna erhob sich. »Ich werde mich um ihn kümmern,
er ist sicher ein wenig durcheinander.« Sie ging raschen Schrittes ins Haus.
    Elysander steckte sich ungerührt eine
Walderdbeere in den Mund. »Mama hat es ihm schon oft gesagt. Er darf nicht im
Badezimmer herumfliegen, wenn die Wanne voll Wasser ist.«
    »Hat er wohl vergessen … oder er hat nicht
bedacht, dass es manchmal beim Fliegen nicht mehr so rund läuft«, grinste Max.
»Er kam mit einem riesigen Stapel Handtücher hereingebrummt, hat die Kurve
nicht gekriegt, ist zu tief geflogen und dann … platsch …

Weitere Kostenlose Bücher