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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Schädel auf dem felsigen Boden aufschlug.«
    Max pfiff durch die Zähne.
    »Dann erhielt ich einen Schlag auf den
Hinterkopf. Ich war eine Zeitlang bewusstlos, und als ich zu mir kam, hing ich
als Paket verschnürt auf dem Pferd des Narbigen. Mein Bein war verbunden, und
ich wurde wohl von neuem ohnmächtig.«
    Maya und Fiona sahen ihn mitleidig an, während
Max und Elysander sehr fasziniert wirkten.
    »Ich kann mich nur bruchstückhaft an die Reise
zu den Wasserfällen erinnern. Sie dauerte recht lange, mein Bein hatte sich
entzündet, und wir mussten etliche Pausen einlegen. Ich hatte Fieber, und
Narbengesicht musste sich wohl ziemlich anstrengen, mich wieder hinzukriegen.«
Larin grinste.
    »Warum wollte er dich erst umbringen, wenn er
dich anschließend gerettet hat?« Maya verstand gar nichts mehr.
    »Sei still und lass ihn weiterreden!« Max stieß
sie mit dem Ellenbogen in die Seite. Das hier war ganz nach seinem Geschmack.
Gute Geschichten mussten möglichst blutrünstig sein, und diese war außerdem
noch echt.
    »Meine Eltern und meine Paten können sich auch
nicht erklären, warum er das getan hat. Wir haben das gestern besprochen, als
ihr schon im Bett wart. – Ich glaube, sein Begleiter hatte mich erkannt.
Er war derjenige, der auf dem Markt so auffällig zu mir herübergedeutet hat.«
    »Wie kann er dich erkannt haben?«, wollte Maya
wissen.
    »Ich sehe meinem Vater sehr ähnlich. –
Meinem leiblichen Vater, Ruan.«
    »Igitt!«, schrie Fiona. Die anderen sahen sie
verdutzt an.
    »MAX! Du hast deinen Honig auf mein Kleid
getropft!«
    »Ach so … ‘Tschuldigung«, brummte Max.
    Larin lachte. »Ich dachte schon, du findest
meinen Vater und mich ganz abstoßend hässlich … Übrigens musst du dich sowieso
umziehen, du brauchst zum Reiten eine Hose.«
    »Gerade hatte ich nicht mehr drangedacht«,
murmelte Fiona.
    »Aber es gibt bestimmt eine Menge Leute, die ihm
ähnlich sehen«, warf Maya schnell ein, bevor Fiona über den bevorstehenden
Reitunterricht ins Grübeln kommen konnte.
    »Aber nicht alle heißen Larin, besitzen einen
Zauberstab, tragen Elfenkleidung und sind sechzehn Jahre alt. Es passte einfach
alles. Trotzdem ist es erstaunlich, dass er es sich richtig zusammengereimt
hat.
    Damals, nach dem Mord an meiner Familie,
berieten sich meine Paten mit meinen Pflegeeltern, wie sie mich am besten
schützen könnten. Sie entschieden, dass es nicht nötig sein würde, meinen Namen
zu ändern. Er ist nicht so selten, dass er Verdacht erregt hätte, und ich wuchs
ja als der Sohn von Waltraud und Wilbur auf. Und vor allem: Die Feinde hielten
mich sowieso für tot. Warum hätten sie jemals daran zweifeln sollen, mich
getötet zu haben? Dass ich zum Zeitpunkt des Mordes nicht im Palast war,
wussten nur meine Paten und später meine Stiefeltern, der Zwerg Gormack und
natürlich Stelláris. Wer hätte also den Verbrechern hinterher verraten sollen,
dass sie den Falschen erwischt hatten? Na ja, seit der Entführung dürfte es
sich nun herumsprechen, dass ich der Neffe des letzten Königs von Amadur bin.«
    »Möglicherweise hat der Mann deine Familie gut
gekannt, er hat im Palast gearbeitet, oder er war oft dort zu Gast«, mutmaßte
Maya. »Vielleicht gab es noch etwas anderes, an dem dich der Kerl erkennen
konnte. Irgendetwas, durch das ihm klar wurde, dass du überlebt hast.«
    »Ich wüsste nicht, was. – Wie auch immer,
jedenfalls ist Narbengesicht mit mir durch den Wasserfall.«
    »Warum?«, fragte Max.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber er wusste doch, dass er alles vergisst,
sobald er hindurch geht. Oder war ihm das nicht klar?«, überlegte Maya.
    »Er könnte davon gewusst haben. Aber es ist
nicht jedem bekannt. Der Wasserfall gehört zu den Geheimnissen, die die Elfen
wahren. Sie wissen, wie man hindurch- und wieder zurückgehen kann, ohne sein
Gedächtnis zu verlieren.«
    »Ah, wie denn?«, fragte Maya interessiert.
    »Es gibt eine Substanz, die die Elfen aus dem
Saft des Baumes Elreann gewinnen. Dieser Baum existiert seit Anbeginn ihrer
Zeitrechnung, und die Elfen versammelten sich dort, als sie noch ein einziges
Volk waren. Sie ist sehr schwer herzustellen. Wenn man täglich davon trinkt,
geht die Erinnerung nicht verloren. Den ersten Schluck muss man gleich nach dem
Durchqueren des Tores nehmen.«
    »Krass«, meinte Max.
    »Sind die Elfen denn kein einziges Volk mehr?«,
wollte Fiona wissen.
    »Nein, sie sind in verschiedene Stämme
aufgespalten. Die Waldelfen bilden einen davon.«
    »Das sind wir

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