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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Totalschaden.« Er
beschrieb Herrn Bombus’ Flugroute mit der Hand.   

 
    »Wo kam denn der Krach her?« Fiona war endlich
aufgetaucht. Anstatt ihr zu antworten, starrte Maya sie an. »Umwerfend«,
stellte sie fest. Fiona hatte ihr langes rotes Haar nach dem Waschen ordentlich
gebürstet, so dass es ihr in weichen Wellen bis zur Hüfte fiel. Ihre großen grüngrauen
Augen wurden durch die Farbe des bodenlangen Elfengewandes betont, das wie die
Flügel eines Skarabäuskäfers schimmerte.
    »Was?«, fragte Larin und begriff dann schneller,
da er inzwischen Übung mit neuen Kleidern hatte. »Hm, ja – sieht toll
aus.«
    Fiona wurde ein bisschen rot.
    »Danke! … Übrigens, Max, du hast dein Oberteil
falsch herum angezogen, die tiefere Seite des Halsausschnittes gehört nach
vorne.«
    »Ups!« Max zog sein neues dunkelblaues Hemd ein
Stück vom Hals weg. »Ich habe mich schon dauernd gewundert, warum es mich so
fies würgt.«
    Er ließ sich neben seine Freunde auf einen Stuhl
fallen.
    »Ha!«, rief er, schnappte sich einen Teller und
begann ihn in Windeseile vollzuschaufeln, »da könnte ich mich dran gewöhnen.«
    »Wir dürfen Reiten lernen!«, platzte Maya
heraus. Sie hatte sich die ganze Zeit gefreut, es Fiona und Max mitzuteilen.
    »Fuper!« Max hatte gerade den Mund voll und
konnte nicht mehr dazu sagen. Aber er sah erfreut aus. Fiona weniger.
    »Reiten? Schon wieder?« Sie verschluckte sich an
einer Haselnuss und wirkte auf einmal recht unglücklich. »Muss ich unbedingt
Reiten lernen? Ich finde Pferde ja hübsch, aber sie sind so groß …«
    »Pferde sind sehr sanft. Sie würden dir nie
absichtlich wehtun«, versuchte Maya ihr Mut zuzusprechen.
    »Wer sagt denn, dass es Absicht sein muss?«,
seufzte Fiona.
    »Schau sie dir doch erst mal an«, schlug Larin
vor. »Vielleicht am Nachmittag. Ich dachte, ich zeig euch zuerst Eldorin und
mein Elternhaus, das Gefährlichste dort sind vielleicht ein paar Holzwürmer.
Falls sie Waltrauds Attentate überlebt haben.«
    »Siehst du!« Max leckte sich schmatzend die
klebrigen Finger ab.
    »Wie war das nun mit dieser Entführung?« Maya
wollte es endlich genauer wissen.
    »Ja, erzähl doch!« Max patschte Larin auf die
Schulter, und Fiona hoffte, dass er sich seine cremeverschmierten Finger
wenigstens ordentlich saubergeleckt hatte.
    »So viel gibt es da nicht zu erzählen. Ich habe
Freunde in Unduros besucht, das liegt einige Tagesreisen entfernt. Ich bin
nicht zu Pferd gereist, sondern auf dem Fluss Undin, den sie im flachen Land
einfach den Roten nennen, da er dort so viel rote Erde mit sich führt. Zweimal
in der Woche fahren hier in der Nähe Handelsschiffe vorbei, und ich ging an
Bord … Warte!« Er beugte sich zu Fiona vor, fasste in ihr Haar und zog etwas
heraus.
    »Du hattest einen Torkelkäfer in den Haaren.«
    »Iiiih! Tu ihn weg!«
    »Hab ich ja gerade.« Er ließ das kleine,
metallisch schimmernde Insekt frei, und es zog im Taumelflug davon.
    »Er fliegt ein wenig wie Herr Bombus«, stellte
Maya kritisch fest.
    »Ich war schon eine Zeitlang in Unduros, als mir
auf dem Marktplatz zwei Männer auffielen. Der eine machte den anderen auf mich
aufmerksam – den mit dem Narbengesicht – und dann glotzten sie
auffallend unauffällig zu mir herüber und redeten hastig miteinander.«
    »Gruselig.« Fiona fröstelte.
    »Cool!«, begeisterte sich Max.
    »Ich kannte sie beide nicht. Sie verschwanden in
der Menge, aber ich hatte seitdem das Gefühl, dass ich verfolgt wurde. Ich
versuchte, meine Spur zu verwischen, indem ich ein paarmal schnell in
Seitengassen einbog.«
    »Das war klug«, lobte Fiona.
    »Hätte ich genauso gemacht«, verkündete Max
sofort. Er fand es angebracht, auch einmal für seinen Verstand gelobt zu
werden; in letzter Zeit hatten seine Freunde entweder an seinen Manieren herumgemäkelt
oder sich über seine Unfälle schlappgelacht.
    »Nützte aber nichts«, fuhr Larin fort. »Zwei
Tage später war ich gerade allein auf dem Weg in die Stadt, wo ich für einen
Bekannten ein Pferd ansehen wollte, als sie sich aus einem Hinterhalt auf mich
stürzten. Anscheinend wussten sie, dass ich einen Zauberstab besitze, denn sie
versuchten mich sofort daran zu hindern, ihn zu ziehen. Sie stülpten mir einen
Sack über den Kopf, und einer erwischte mich mit seinem Messer am Oberschenkel.
Ich habe mich ziemlich gewehrt. Der eine Mann stürzte so unglücklich, dass er
nicht wieder aufstand. Ich hatte einen dumpfen Aufprall gehört, ich vermute,
dass er mit dem

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