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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Freuden auf. Damals wohnten sie
noch in einem weiter entfernten Dorf, zogen aber dann hierher. Sie machten uns
offiziell zu seinen Paten, was wir in Wirklichkeit ja schon längst waren.« Sie
sah dankbar zu Waltraud und Wilbur hinüber.
    Waltraud hatte ihr Taschentuch aus ihrem Kleid
gezogen und immer wieder hineingeschnaubt. Nun tupfte sie sich die Augen ab und
erwiderte warm Lunas Lächeln.
    »Ach, er war so ein niedlicher kleiner Kerl«,
sagte sie seufzend zu niemandem im Besonderen und betrachtete versonnen ihren
Pflegesohn. »Und so hübsch. Oh, nicht, dass er jetzt nicht mehr hübsch …,
ich meine, er ist ja ein ganz besonders …« Ihr fiel ein, dass das so
ungefähr das Letzte gewesen war, was man vor anderen Leuten über einen Jungen
in Larins Alter sagen sollte, und ihre Apfelbäckchen wurden noch rosiger.
    Larin war zwar kurz zusammengezuckt, hatte sie
aber viel zu gerne, um es ihr zu verübeln und versuchte, einen möglichst
gleichmütigen Eindruck zu machen. Stelláris zog eine Augenbraue nach oben, und
Max sah aus, als würde er das eben Gehörte speichern, um Larin bei Gelegenheit
damit aufzuziehen.
    Elysander kriegte von alldem nichts mehr mit. Er
war auf seinem Stuhl eingeschlafen.
    »Ihr entschuldigt mich …« Luna stand auf
und ging zu ihrem jüngsten Sohn, um ihn schleunigst ins Bett zu bringen.
    Gormack gähnte herzhaft und streckte sich, dass
seine Knochen knackten. »Es ist für alle spät geworden. Ich werde besser
aufbrechen. Danke für die Gastfreundschaft.« Er nickte grüßend in die Runde,
schob polternd seinen Stuhl zurück und stapfte dann hinaus.
    »Wir haben für euch die Gästezimmer vorbereitet«,
ließ sich Anais vernehmen. »Ihr hattet einen anstrengenden Tag. Wenn ihr
möchtet, zeigt euch Stelláris nun eure Zimmer.«
    »Ooch, nö.« Max fiel zwar fast vom Stuhl, gab
sich aber noch lange nicht geschlagen. Es gab so viel Interessantes zu hören.
    »Also, ich bin auch müde«, bekannte Fiona.
    Maya war hin- und hergerissen. Sie hatte noch so
viele Fragen.
    »Morgen ist ebenfalls noch ein Tag, meine
Liebe«, nahm ihr Waltraud Ägidius die Entscheidung ab.
    Nachdem sich alle voneinander verabschiedet
hatten (Larin hatte versprochen, gleich am nächsten Morgen vorbeizukommen),
tappten Maya, Fiona und Max hinter Stelláris schläfrig eine Treppe hoch, die zu
den Schlafräumen führte. Max war so erledigt, dass er schwankte.
    »Das«, Stelláris öffnete für Max die kunstvoll
geschnitzte Holztür, »ist das Zimmer, in dem Larin schläft, wenn er bei uns
übernachtet.«
    Max schlurfte dankbar hinein, gähnte laut und
murmelte etwas, das sich wie ›Uwe Nacht‹ anhörte.
    »Gleich daneben ist euer Zimmer.« Stelláris
lächelte den Mädchen freundlich zu und zog sich dann zurück.

 
    »Oooh!« Fiona riss die Augen weit auf, und ihre
Müdigkeit war wie weggeblasen. Maya stand staunend still und wusste nicht so
recht, wo sie zuerst hinsehen sollte.
    Sie befanden sich in einem sechseckigen Raum mit
weißen Wänden, die wie im Erdgeschoss von einer weißblühenden, süß duftenden
Schlingpflanze überwuchert waren. In der Mitte stand ein riesiges Himmelbett,
in dem bequem vier Personen Platz gefunden hätten. Ein durchscheinender Stoff,
leicht wie ein Windhauch, bildete den Betthimmel und hing an den vier
gedrechselten Eckpfosten elegant bis zum Boden hinab. Eine Verbindungstür des
Zimmers stand offen und ließ den Blick frei auf eine Badewanne, die aus einem
Bergkristall geschnitten war. Über sich erkannten sie die vom sanften Mondlicht
beschienenen Blätter der Linde, und darüber funkelten am nächtlichen Himmel
Tausende von Sternen.
    Überall flatterten Glimmerfeen umher und
verströmten fröhlich ihr Licht. Einige hatten sich auf dem Betthimmel
niedergelassen und ließen die Füßchen herunterbaumeln, manche schaukelten auf
einer Blütenranke.
    Leicht benommen setzte Maya sich auf das Bett.
Sie ließ sich rückwärts auf die wunderbar weichen Kissen plumpsen.
    »So«, sagte sie. »Und wie kriegen wir jetzt das
Licht aus?«
    Maya träumte, sie läge im weichen Moos des
Waldes. Ein paar Hummeln summten um sie herum und sammelten Blütenpollen. Das
Brummen wurde lauter. »BRRRRRRR.« Mit einem Ruck setzte sie sich im Bett auf
und sah direkt vor ihrer Nase ein äußerst hässliches Gesicht.
    »Verzeihung«, sagte das Gesicht. Maya stellte
ihre Augen mühsam scharf und bemerkte, dass zu dem Gesicht auch ein Körper
gehörte.
    »Ach, Herr Bombus.« Maya gähnte und sah verwirrt
auf

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