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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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Stirn. Maya grinste.
    »Wo ist Max?« Elysander hatte Max besonders ins
Herz geschlossen.
    »Er schläft noch«, vermutete Maya ganz richtig
und setzte sich neben Larin. Luna nahm ihr gegenüber Platz.
    »Anais ist heute in aller Frühe in einer
dringenden Angelegenheit fortgeritten«, entschuldigte sie ihn. »Stelláris hat
ebenfalls bereits gefrühstückt. Er ging früher als sonst zu den Pferden und
lässt euch grüßen. Er wollte mit Ondil den vier jungen Männern entgegenreiten,
die sich gestern in der Nähe der steinernen Wächter von ihnen getrennt hatten.«
    Mayas Augen leuchteten auf. »Eure Pferde … Ich
habe gestern vier davon gesehen. Sie sind wunderschön – ich würde sie mir
so gerne anschauen.«  
    »Es ist uns eine Freude, sie dir zu zeigen«,
versicherte Luna warm, »wir haben eine besondere Beziehung zu ihnen. Hast du
schon einmal auf einem Pferd gesessen?«
    »Nein, … na ja.« Maya grinste, als sie an
die Kaltblüter zurückdachte. »Ungefähr drei Sekunden lang.«
    Ein feines Lachen umspielte Lunas Lippen. »Wenn
du möchtest, kannst du lernen, dich länger als drei Sekunden oben zu halten. Du
darfst reiten lernen.«
    Maya sah Luna sprachlos an. »Das … das hab ich
mir mein ganzes Leben lang am allermeisten gewünscht!«
    Lunas dunkle Augen strahlten. Liebevoll lächelte
sie Maya zu. »Dann freut es mich ganz besonders, dass wir dir deinen
Herzenswunsch erfüllen können.«
    »Das ist toll, dass du Pferde magst«, sagte
Larin begeistert. »Ich wollte sowieso zu den Ställen und Antares begrüßen. Da
könnt ich euch gleich mal ein bisschen Reitunterricht geben.«
    »Wirklich? Ohhh … danke!«, brachte Maya heraus.
Sie wischte verstohlen eine Freudenträne aus dem Augenwinkel. »… und du
hast ein eigenes Pferd?«
    »Ja«, bestätigte Larin stolz. »Antares ist
unglaublich. Er ist der Beste und für mich ein guter Freund. Er ist klug und
schön und schnell … Na, du wirst ihn ja kennenlernen, dann siehst du’s
selbst …«

 
    Ein Glücksgefühl durchströmte Maya. Es war nicht
zu fassen: Gestern noch hatte sie sich aus dem Waisenhaus fortgeschlichen, und
nun sollte für sie ein Traum in Erfüllung gehen. Niemals hätte sie sich
vorstellen können, an einem Ort wie diesem zu sein. Froh betrachtete sie ihre
Umgebung. Sie befand sich etwa 20 Meter über dem Waldboden auf der Terrasse im
Baumwipfel. Die Sonnenstrahlen fielen schräg durch das Blätterdach der Bäume
und tauchten die Stadt der Elfen in ein weiches Licht. Eine leichte Brise
streichelte die Blätter der alten Linde und brachte den Duft von frischem Moos
und Jasminblüten mit. Über ihr im Geäst gurrten leise zwei weiße Tauben. Ein
paar blaugrün schillernde, dicke Käfer taumelten durch die Luft, und um sie
herum erklang das Lied der Waldvögel. Maya seufzte. Es schien ihr fast
unwirklich, hier zu sein.
    »Willst du nichts essen?« Die helle Stimme von
Elysander holte sie aus ihren Gedanken zurück.
    »Doch.«
    »Ups!« Elysander zog ein vorwitziges Insekt aus
seinem Feentau und hielt es Maya entzückt unter die Nase. »Guck mal, ein
Wandelwürmchen! Die sind lustig!« Das kleine Würmchen kringelte sich hektisch
in Elysanders Hand und fing plötzlich an, seine Gestalt zu verändern, bis es
nicht mehr dünn, sondern dick und rund und auf die Größe eines
Tischtennisballes aufgeblasen war. Dann rollte es sich blitzschnell aus seiner
Hand, kullerte über den Tisch und entkam zwischen die Himbeertörtchen.
    »Und sie sind schnell«, meinte Larin.
    »Ich schau mal, ob Max schon wach ist,
vielleicht mag er mit mir welche fangen.« Elysander legte ordentlich seine
Serviette auf den leergegessenen Teller, rutschte vom Stuhl und verschwand im
Haus.
      Maya
besah sich das Frühstück, das aus köstlichem Gebäck, Früchten, Nüssen,
Ahornsirup, Waldhonig, Feentau und Quellwasser bestand. Sie wählte für den
Anfang ein Himbeertörtchen und suchte es sehr genau nach möglichen
Wandelwürmchen ab.
    Larin grinste. »Und, ja, sie sind selten. Du
musst nicht denken, dass unter dem Himbeerding eine Horde Wandelwürmchen
lauert.«
    Mayas aß einigermaßen beruhigt das Törtchen und
dachte dabei über den gestrigen Abend nach. Da waren noch viele Fragen
unbeantwortet geblieben. »Sag mal, was weißt du über diesen Mann, der dich ins
Waisenhaus brachte? Du erinnerst dich doch inzwischen an ihn?«
    »Ja, erinnern kann ich mich. Aber klüger werde
ich trotzdem nicht daraus.« Larin runzelte die Stirn.
    »Wir haben gestern nicht die

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