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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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starrst du mich auch so an wie die anderen!“ Maél rieb sich unsicher die Schlamm verschmierte Nasenwurzel und kam auf Elea zu. „Das wundert mich nicht.“
    „ Warum? Was stimmt denn nicht mit mir, außer dass meine Haare wieder leuchten? Diesen Anblick seid ihr doch inzwischen schon gewohnt.“ Er stand ihr jetzt genau gegenüber und nahm eine der roten Haarsträhnen zwischen drei seiner schlammigen Finger. „Es ist nicht das Leuchten. Es ist die Art, wie du dein Haar trägst. Dein Haar ist ein Teil deiner Schönheit.“ Er ließ die Locke los und ging Richtung Fluss. Elea war im ersten Moment über seine Äußerung so sprachlos, dass sie, wie angewurzelt, keinen Schritt tun konnte.
Er findet mich schön. Wieso wundert mich das jetzt? Das hätte ich mir doch eigentlich denken können, nachdem er mich vorgestern am Fluss mit seinen Augen förmlich verschlungen hat. Wieso muss ich auch so unerfahren sein, was Männer angeht?! Breanna hätte mich ruhig besser auf sie vorbereiten können!
Sie unterdrückte den Drang im hinterher zu rennen, um zu fragen, was im Sumpf geschehen war.
    Am Lagerfeuer erwartete Elea wieder eine Stimmung wie auf dem Jahrmarkt. Ein Gelächter löste das andere ab. Die Krieger machten sich anscheinend keine Sorgen in Anbetracht der großen Gefahr, in die sie sich am nächsten Tag begeben würden. Die junge Frau erklärte sich ihre gute Laune wieder mit dem bevorstehenden Festmahl. Vier Gänse wurden bereits über dem Feuer gedreht. Weitere drei warteten bereits aufgespießt darauf, ihren Platz einzunehmen. Sie ließ sich wieder auf ihren Umhang nieder, etwas abseits von den Männern und wartete darauf, dass Maél endlich zurückkam. Die herbstabendliche Dunkelheit hatte sich bereits über den Sumpf gelegt, als er sich dem Lager näherte. Er blieb am Feuer stehen, um seinen nackten Oberkörper zu wärmen. Eleas Herz schlug immer schneller. Sie hatte noch nie einen so perfekten männlichen Oberkörper gesehen. Im Lichtschein des Feuers traten die Muskeln seiner Oberarme und seiner Brust hervor je nachdem, wie er sich bewegte. Über seinem flachen Bauch spannte sich ebenfalls eine Vielzahl von Muskeln. Elea wunderte sich, dass ein Mensch überhaupt so viele Muskeln an dieser Stelle haben konnte. Allerdings hatte sie bisher nur wenige Männer oben herum nackt gesehen, um genau zu sein nur drei, die von Albin, Kellen und Louan. Schließlich kam er zu ihr geschlendert. Während er in seiner Satteltasche nach einer frischen Tunika kramte, heftete sich ihr musternder Blick auf den fingerdicken Ring, der wie eine kurze Kette locker um seinen Hals lag. Dank ihres leuchtenden Haars erkannte sie den Kopf einer Schlange, die in ihren Schwanz biss. Neugierig nahm sie sie zwischen zwei Finger. Sie war eindeutig aus Metall und fühlte sich eiskalt an, kälter als ihr seltsamer Stab. Als Auge hatte sie einen grünen Stein. Vielleicht war es das Auge, was ich vorhin aufblitzen sah. Maél sah sie lauernd an. „Na frag schon! Was willst du wissen?“
    „ Hat dieser Schlangenring eine Bedeutung? Von wem hast du ihn?“
    „ Er ist von Darrach. Und über seine Bedeutung sprechen wir ein anderes Mal. – Dreh dich mal um!“, forderte er sie auf.
    „ Warum denn? Was hast du vor?“ Elea drehte sich zögernd um.
    Sie spürte, wie er ihr Haar nahm und es mit etwas zusammenband. „Eigentlich wollte ich dich bitten, sie mit deinem Messer kurz zu schneiden. Sie sind mir ohnehin nur lästig. Und mit den vielen Knoten bleibt mir am Ende der Reise nichts anderes übrig, als sie abzuschneiden.“
    „ Du kennst Belana nicht. Sie ist eine wahre Künstlerin, was Haare angeht“, erwiderte Maél in amüsiertem Ton. „Niemand wird sich an meinen Haaren zu schaffen machen! Wer ist diese Belana überhaupt?“, wollte Elea empört wissen. „Sie ist Roghans Erste Hofdame. Sie ist seit dem Tod seiner Frau die gute Seele im Schloss. Du wärst die erste, die es schafft, sich ihren Befehlen zu widersetzen.“
    „ Dann schneide sie mir jetzt sofort ab! Bis wir in Moray sind, werden sie sowieso wieder mindestens so lang sein, wie sie jetzt schon sind.“
    „ Nein, das kommt nicht in Frage! Sie bleiben so, wie sie sind“, entgegnete er entschieden. „Es sind immerhin meine Haare. Dann darf ich ja wohl über sie entscheiden“, fauchte Elea den Mann bockig an. „Du bist meine Gefangene. Also entscheide ich, was mit deinen Haaren geschieht. Außerdem gefallen sie mir, wenn sie lang sind. Darf ich mich jetzt endlich anziehen

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