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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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begegnete dem immer heftiger werdenden Drängen seines Mundes jedoch mit einem noch verhaltenen Verlangen – zunächst einmal. Seine unerwartete, fordernde Leidenschaft erschreckte sie. Ihre aneinander gepressten Herzen schlugen mit solcher Kraft in ihrer Brust, dass der eine deutlich den Herzschlag des anderen spüren konnte. Mit einem Mal war Elea unfähig zu denken. Es kam ihr vor, als stehe sie in Flammen. Waren es zuvor noch kalte Schauder, die über ihren Körper jagten, wurde diese nun von welchen abgelöst, die eine heiße Spur auf ihrer Haut und in ihrem Innern hinterließen. Mit diesem Gefühl legte sie von jetzt auf nachher ihre Scheu ab. Ihre Zunge wagte sich jetzt auch weiter in Maéls Mundhöhle vor. Er stöhnte leise auf, als er ihre Zunge in sich spürte. Kurz darauf ließ ein lautes Räuspern von der anderen Seite der Tanne beide jäh auseinanderfahren. Es war Jadora, der aufgrund des rötlichen Lichtscheins um die beiden genau erkennen konnte, was sich gerade zwischen ihnen abspielte. Maél sah erschrocken zu ihm hinüber, direkt in seinen warnenden Gesichtsausdruck. Zu Eleas und Jadoras Überraschung rief er mit atemloser, aber auch erleichterter Stimme dem Hauptmann zu: „Danke, Jadora! Du bist meine Rettung!“ Daraufhin hob er einen frischen Streifen Stoff vom Boden auf und hielt ihn Elea hin, die ihn auch sogleich mit zitternder Hand ergriff – froh darüber, etwas tun zu können und nicht nur vor Erregung einfach keuchend dazustehen. Schließlich ließen sich beide nieder und wickelten sich in Maéls halbnasses Schlaffell ein. Allerdings nahm keiner von beiden die nasse Kälte um sich herum mehr wahr, da sie immer noch gegen das Feuer der Leidenschaft ankämpften, das in ihnen wütete. Erst ganz langsam brachten beide ihren Atem und ihr rasendes Herz wieder unter Kontrolle. Keiner wagte auch nur ein Wort zu sagen, geschweige denn eine Bewegung zu machen. Erst nach einer ganzen Weile – Jadora hatte inzwischen mit in das Schnarchen seiner Männer eingestimmt – fanden auch sie in den Schlaf.
     

    Mitten in der Nacht erwachte Elea durch ein Schaukeln, fast so, als säße sie in einem Boot, das zu kentern drohte. Sie lag halb auf Maéls Brust, der sich scheinbar in einem heftigen Albtraum befand, in dem er sich ständig hin und her wälzte. Elea spürte die Nässe seines schweißgebadeten Hemdes durch ihre Kleidung hindurch und seine klatschnassen Haare klebten an ihrer Stirn. Das Hin- und Herwälzen wurde immer heftiger. Sie sprach ihn mehrmals mit seinem Namen an und rüttelte erst sanft, dann schon etwas kräftiger an seiner Schulter, da sein Arm, mit dem er sie umfasst hielt, sie immer enger umspannte. „Maél! Maél, wach auf! Du hast einen Albtraum.“ Als er immer noch keine Reaktion zeigte, kniff sie ihn kräftig in den Arm. Daraufhin hörte das Schaukeln abrupt auf und sein Oberkörper schoss zusammen mit Elea in die Höhe. Sein Atem kam stoßweise. Es dauerte eine kleine Weile, bis er die Orientierung gefunden hatte, immer noch Elea mit einem Arm festhaltend. „Du musst einen schlimmen Albtraum gehabt haben! Du bist schweißgebadet“, sprach Elea ihn vorsichtig an. „Ja. Ein Traum, der mich mein Leben lang verfolgt und mich wahrscheinlich nie loslassen wird“, sagte er verbittert. Elea drückte ihn sanft zurück auf den Boden und begann tröstend sein Gesicht zu streicheln. „Willst du mir von diesem Traum erzählen?“ Maél atmete tief durch. Wenn es jemand gab, dem er davon erzählen konnte, dann nur diesem einfühlsamen und mitfühlenden Wesen. Dieser Traum verfolgte ihn seit er denken konnte, genau genommen seit sich Darrach seiner angenommen hatte. Er drückte Elea etwas fester an sich und begann, ihr den Traum zu schildern, der immer damit endete, dass er als kleiner Junge in einem See voller Blut versank. Er erzählte ihr auch, dass ihm unwillkürlich dieser Traum in den Sinn kam, als er im Sumpf von den sieben grün leuchtenden Wesen umgeben war und hinter sich die dämonisch klingende Stimme der riesigen Gestalt hörte, während er sie auf dem Felsen wild gestikulierend entdeckte. Elea hörte ihm gebannt zu, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen. Das Einzige, was sie tat, war eines seiner spitzen Ohren zu streicheln. Erst nachdem Maél scheinbar mit seinen Erzählungen geendet hatte, fing sie zu sprechen an.
    „ Maél, da du gerade den Vorfall im Sumpf erwähnt hast, wir haben nie darüber geredet, aber wie bist du eigentlich an den See gelangt? Und was mich

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