Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
Vom Netzwerk:
ins Gesicht gespuckt. Maél fiel es merklich schwer, seine Ungehaltenheit über Jadoras Äußerung zu zügeln. Er packte den Hauptmann an die Kehle und zischte ihm wutschnaubend ins Gesicht. „Du kannst mir glauben, Jadora, es gibt inzwischen kaum noch Dinge in meinem Leben, die mir schwerer fallen, als sie zu schlagen, aber es muss sein, damit wir keinen Verdacht erregen. Ich muss meinem Ruf gerecht werden und zeigen, dass meine Brutalität auch nicht vor einer jungen Frau halt macht. Eleas Rettung hängt allein davon ab, dass keiner merkt, dass wir etwas füreinander empfinden. Geht das jetzt endlich in deinen verfluchten Schädel hinein? – Ich habe mir geschworen, ihr nie wieder weh zu tun und jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, meinen Schwur zu brechen und es wieder zu tun. Oder willst du es für mich erledigen?“ Er ließ den Hauptmann los, der sich mit vor Wut funkelnden Augen an die schmerzende Kehle fasste. Keiner hatte auf Elea geachtet, die sich ihnen inzwischen genähert hatte und beiden eine Hand auf den Arm legte. „Beruhigt euch jetzt! Beide! – Jadora, Maél hat recht. Es muss sein. Ich will, dass er es tut. Wenn Darrach auch nur den geringsten Verdacht schöpft, dass Maél mich liebt, dann bin ich verloren, dann habe ich niemand mehr, der mir helfen kann. Bitte, Jadora! Verurteile ihn deswegen nicht. Für ihn wird es schlimmer sein als für mich. Glaubst du nicht auch?“ Beide Männer entspannten sich zusehends unter Eleas Berührung. Maéls verkrampfte Fäuste öffneten sich und Jadora atmete tief durch. „Also gut. Aber dein erster Schlag muss sitzen, Maél. Wenn du mit seinem Ergebnis nicht zufrieden bist, dann wird es keinen zweiten geben. Das werde ich zu verhindern wissen. Das schwöre ich.“ Maél nickte Jadora zu und forderte ihn mit rauer Stimme und wild hämmerndem Herzen auf: „Halte sie fest, damit sie durch den Schlag nicht auf den Boden geschleudert wird! Und wenn es vorbei ist, dann will ich, dass du sofort verschwindest und uns alleine lässt!“ Zu Elea gewandt sagte er: „Elea, es wird schnell gehen und es wird weh tun, aber das weißt du ja bereits. Ich schlage dich ja nicht zum ersten Mal, aber ich hoffe inständig zum letzten Mal.“ Elea ging auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Wangen und küsste ihn ganz zart auf den Mund. Dann ging sie zu Jadora, der sie an ihren Oberarmen festhielt, und forderte Maél auf: „Tu es - jetzt!“ Maél sah auf seine rechte Hand, zog den Ring mit dem schwarzen Diamant aus, mit dem er Elea schon einmal verletzt hatte. Dann ging er auf sie zu, holte ohne zu zögern mit der Faust aus und stieß sie ihr gezielt auf das Jochbein unter ihrem linken Auge. Er spürte den harten Widerstand des Knochens unter seinen Fingerknöcheln. Eine Übelkeit stieg von seinem Magen hoch, die hastig wegzuschlucken versuchte. Elea schrie auf. Ihr Kopf wurde durch die Wucht des Schlages auf die Seite geschleudert. Maél war jedoch blitzartig an ihrer Seite, um ihn behutsam an seine Brust zu drücken. „Verschwinde jetzt, Jadora!“ Der Hauptmann gab noch einen Knurrlaut von sich, wie man ihn normalerweise von Maél gewohnt war, und verließ den Mann und die junge Frau mit eiligen Schritten. Maél ließ sich sogleich mit Elea auf den Boden sinken, da ihre Knie vor Schwäche einknickten. Er sah Tränen des Schmerzes ihre Wangen hinunterlaufen, aber kein Blut. Er hat sein Ziel erreicht: Er wollte ihr keine blutende Platzwunde zufügen, sondern nur eine Schwellung, die sich blau verfärben würde. „Es tut mir so leid, Elea. Aber es war unumgänglich, um glaubwürdig vor Roghan und vor allem vor Darrach zu erscheinen.“ Er hielt sie fest in seinen Armen und begann, mit den Lippen zart wie eine Feder ihr Gesicht um die schmerzende Stelle herum zu berühren. Elea hielt die Augen geschlossen und gab sich dieser Zärtlichkeit hin, die den starken, pochenden Schmerz, der von ihrem Jochbein ausging, überraschenderweise auch linderte. Maél hielt kurz inne, um sein unrühmliches Werk zu betrachten. Die linke Gesichtshälfte war schon deutlich geschwollen. Er setzte seine Küsse fort und wiederholte zwischendurch immer und immer wieder dieselben Worte: „Elea, ich liebe dich. Elea, ich liebe dich so sehr.“ Diese Worte waren Balsam für Eleas Seele. Sie würde ihm jederzeit die andere Gesichtshälfte ohne zu zögern hinhalten, nur um immer wieder diese Worte aus seinem Munde zu hören und seine Lippen auf ihrem Gesicht zu spüren.
    Obwohl Maél ihr gerade

Weitere Kostenlose Bücher