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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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drei Unentschieden absieht.“ Finlay ging auf diese höhnische Bemerkung nicht ein. „Hast du Elea Gewalt angetan?“ Maéls selbstgefälliges Grinsen war mit einem Schlag aus seinem Gesicht gewichen. An seine Stelle trat ein Blick, der nichts Gutes verhieß. Es begann in ihm zu brodeln, sodass er glaubte, jeden Moment wie ein Vulkan zu explodieren. Merkwürdigerweise musste er ausgerechnet jetzt an die Situation denken, als er Elea in Albins Haus die Frage gestellt hatte, ob sie unberührt sei. Ihm wurde mit einem Mal klar, dass es in Eleas Innerem genauso ausgesehen haben musste, wie jetzt in ihm. Sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle und hätte sich auf ihn – auch mit gefesselten Händen – gestürzt, hätte Breanna sie nicht daran gehindert. Er hatte jedoch niemand, der ihn davon abhielt, Finlay mit bloßen Händen zu töten. Deshalb musste er alles daran setzen, seine Fassung wieder zu erlangen. Er hoffte, dass allein die Erinnerung an die warmen Wellen, mit denen Elea ihn überflutete, genügte, um seine Rage zu besänftigen. Er schloss die Augen und versuchte die heiße Woge nachzuempfinden, mit der sie ihn ein paar Abende zuvor überflutet hatte. In der Tat schien es zu funktionieren. Sein Herzschlag verlangsamte sich und seine verkrampften Fäuste entspannten sich. Er redete sich sogar ein, dass Finlays Reaktion, als ehrenhafter Mann, völlig verständlich war. Ihm ging es um das Wohl von Elea, das letztendlich auch sein eigenes Bestreben war. „Ich frage dich ein letztes Mal: Hast du Elea Gewalt angetan?“ Während Finlay die Worte hinausknurrte, antwortete Maél mit überraschend gefasster Stimme, aber immer noch in bedrohlicher Angriffsstellung: „Nein! Das habe ich nicht. Erstens hatte ich den ausdrücklichen Befehl, sie unberührt nach Moray zu bringen. Und zweitens müsstest du mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich es nicht nötig habe, eine Frau gegen ihren Willen zu nehmen.“
    „ Ich kenne dich, Maél. Sie ist von der Sorte Frau, um die wir uns früher immer gestritten, wenn nicht sogar geschlagen haben. Sie ist nur noch viel, viel schöner. Maél, wir wissen beide, dass du dich verändert hast. Du hast die Fähigkeit verloren, etwas anderes als Hass und Verachtung zu empfinden. Aber du bist trotz allem ein Mann und du hast deine Bedürfnisse. Du wirst mir also nicht weismachen wollen, dass du sie nach dieser langen Reise, auf der du Tag und Nacht ihrem außergewöhnlichem Liebreiz ausgesetzt warst, nicht begehrst!? “
    „ Meine Bedürfnisse gehen dich nicht das Geringste an! Wenn du mir nicht glaubst, dann warte eben Belanas Untersuchung ab oder frage Elea selbst. Sie wird darüber jedoch nicht erbaut sein. Lass dir das gesagt sein! - So und jetzt verschwinde endlich!“ Maél machte zwei Schritte auf Finlay zu und hob bedrohlich die Faust. „Wenn ich erfahren sollte, dass du ihr doch Gewalt angetan oder dich ihr auf andere zudringliche Weise genähert hast, dann werde ich...“
    „ Ja, was willst du dann tun? – Dich mit mir duellieren, etwa mit dem Schwert? In diesem Fall ist dir dein Tod sicher. Aber wenn du unbedingt darauf bestehst, dann soll es so sein! Ich werde dir sogar einen Vorteil verschaffen und dir mit nacktem Oberkörper gegenübertreten, damit du, sofern es dir gelingt, meine Schwachstelle ausnutzen kannst“, schleuderte Maél Finlay gönnerhaft entgegen und breitete dabei seine Arme demonstrativ aus. „Ich werde darauf zurückkommen, wenn mir zu Ohren kommt, dass du ihr doch etwas angetan hast.“ Mit diesen Worten machte Finlay auf dem Absatz kehrt, öffnete die Tür und verließ Maéls Kammer, ohne sie wieder zu verschließen. Maél stürzte auf die Tür zu und warf sie geräuschvoll in ihr Schloss. Er begann, sich sofort wie wild die Haare zu raufen und nervös auf und ab zu gehen. Ich wusste es! Ich wusste es in dem Moment, als er sie zum ersten Mal anblickte. Er wird sich in sie verlieben, genauso wie ich es tat. Dieser verdammte Mistker!. Und wenn einer sie verdient, dann er! Abrupt blieb er vor der Tür stehen und donnerte seine rechte Faust mit all seiner Kraft gegen die massive Holztür, sodass diese für einen kurzen Moment unter dem brachialen Schlag bedrohlich nachgab. Von dem höllischen Schmerz, der ihm von der Faust durch den Arm bis in seinen Körper fuhr, nahm er in diesem Moment kaum Notiz. Er war zu sehr mit der Auseinandersetzung der unterschiedlichsten Gefühle beschäftigt, die sich in seinem Innern einen aufwühlenden Kampf

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