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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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einziges Wort gesprochen, seit sie vor König Roghan und seinem Sohn stand. Sie erwiderte mit unsicherer Stimme, aber einem entwaffnenden Lächeln: „In Ordnung! Aber nur unter einer Bedingung.“ Roghan zog alarmiert und amüsiert zugleich eine Augenbraue in die Höhe. Eine Gefangene, die eine Bedingung stellte, und noch dazu so eine junge, war nicht alltäglich. Finlay fragte anstelle seines Vater: „Und die wäre?“
    „ Ihr führt mich anschließend durch den großen Garten mit dem Teich, den ich von meinem Fenster aus sehen kann.“ König Roghan atmete erleichtert auf über diese recht anspruchslose Bedingung, während Finlay über diese unerwartete Gelegenheit, mit Elea alleine zu sein, allem Anschein nach mehr als erfreut war. Er strahlte über das ganze Gesicht. „Ich denke das wird sich einrichten lassen. Oder hat der Herrscher über Moraya etwas dagegen einzuwenden?“, wandte er sich spöttisch an seinen Vater.
    „ Nein, durchaus nicht. Es spricht nichts gegen einen kleinen Verdauungsspaziergang nach dem Essen.“
    „ Gut. Dann sehen wir uns heute Abend, Elea.“ Finlay deutete eine Verbeugung an und verließ das Turmzimmer, ohne seinen Vater eines Blickes zu würdigen.
    „ Ich fürchte, Ihr habt in meinem Sohn einen Verehrer gefunden. Es ist lange her, dass ich ihn so... glücklich gesehen habe, und das nur aufgrund eines Spaziergangs im Schlossgarten“, sagte Roghan mit der Andeutung eines Lächelns auf den Lippen. Elea konnte nicht fassen, wie ähnlich sich die beiden sahen. „Setzt Euch!“ Er zeigte auf einen Stuhl ihm gegenüber. „Ich denke, es ist in Eurem Interesse, wenn wir sofort beginnen. – Von Belana habe ich bereits erfahren, dass Ihr tatsächlich noch unberührt seid. Ihr werdet auch gleich erfahren, warum dies so überaus wichtig für das Gelingen unseres bahnbrechenden Vorhabens ist.“ Elea konnte sich einen spitzen Kommentar nicht verkneifen. „Ihr meint wohl eher für das Gelingen Eures Vorhabens.“ Die Miene des Königs verdüsterte sich über diese unverfrorene Belehrung. Es war jedoch nur das Huschen einer Düsternis, das schnell von einem nachsichtigen Schmunzeln abgelöst wurde. Er erinnerte sich an Maéls Worte über ihre Aufsässigkeit und scharfe Zunge. Noch so ein Frauenzimmer am Hofe mit einem starken Willen. Das kann ja heiter werden. „Wie dem auch sei. Wollt Ihr heute immer noch behaupten, ihr wüsstet nicht, warum ich Euch nach Moray bringen ließ?“ Elea hätte den König am liebsten weiterhin ihre rebellische Ader spüren lassen, aber das hätte das Unausweichliche nur hinausgezögert und dazu hatte sie keine Lust. Maél hatte ihr ohnehin geraten, sich kooperativ zu zeigen. „Nein. Das will ich nicht. Ich denke, ich weiß, warum Ihr mich von Eurem Häscher entführen ließt. Ich soll für Euch einen Drachen reiten. Ich frage mich nur, wozu?“
    „ Gut. So kommen wir der ganzen Angelegenheit schon viel näher und sparen uns kostbare Zeit und unnötiges Kräftemessen, aus dem ihr sicherlich nicht als Siegerin hervorgegangen wärd. - Ihr fragt wozu? Diese Frage kann ich Euch recht schnell beantworten. Ich benötige Euch und den Drachen, um meinen Eroberungskrieg gegen König Eloghan möglichst schnell zu gewinnen. Boraya gehört rechtmäßig mir und ich will aus beiden Reichen wieder ein starkes Drachonya machen, so wie es einst war. Außerdem verfügt Eloghan über Reichtümer, die ich für meine weiteren Pläne benötige, in denen Ihr ebenfalls eine große Rolle spielen könntet. Aber darüber sprechen wir erst, wenn wir den ersten Schritt erfolgreich getan haben.“ Elea sah ihn bestürzt an. „Ihr verlangt von mir, dass ich mit einem Drachen in einen Krieg ziehen soll, in dem es letztendlich darum geht, einen anderen König seines Reiches und seines Reichtums zu berauben?! Wie stellt Ihr Euch das vor? Soll ich dem Drachen befehlen, Eloghans Krieger mit seinem Feueratem in Brand zu setzen?“ Roghan atmete tief durch. „Mit Eurer Hilfe werden wahrscheinlich viele Menschenleben verschont, glaubt mir. Der Drache soll zur Abschreckung dienen. Eloghan wird einsehen, dass er keine Chance gegen einen feuerspeienden Drachen hat. Noch dazu ist mein Heer seinem weit überlegen. Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als sich zu ergeben.“
    „ Und woher wollt Ihr wissen, dass es diesen Drachen überhaupt gibt oder dass ich ihn finde, ganz zu schweigen, dass er genau das tut, was ich ihm befehle?“, wollte Elea immer noch in ungehaltenem Ton wissen.

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