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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Arbeitgeberin prüfend an, um festzustellen, ob ihr Gefühl zutraf, dass Mrs Ariadne Oliver, obwohl eine erfolgreiche Schriftstellerin, manchmal nicht ganz richtig im Kopf war.
    »Ich habe noch nie Elefanten gejagt«, erklärte Mrs Oliver jetzt. »Es ist sehr interessant.« Sie ging ins Wohnzimmer und öffnete das oberste der auf dem Sofa gestapelten Bücher, von denen die meisten ziemlich mitgenommen aussahen. Mrs Oliver hatte sich am vergangenen Abend durch alle hindurchgearbeitet und ein Blatt Papier mit Adressen vollgeschrieben.
    »Irgendwo muss man eben anfangen«, sagte sie. »Ich glaube, ich sollte mit Julia anfangen, wenn sie jetzt nicht völlig spinnt. Sie hatte immer so viele Einfälle, und schließlich kennt sie die Gegend, weil sie in der Nähe gewohnt hat. Ja, besuchen wir Julia.«
    »Hier sind vier Briefe zum Unterschreiben«, meldete sich Miss Livingstone.
    »Da kann ich mich jetzt nicht drum kümmern«, wehrte Mrs Oliver ab. »Ich habe keine Sekunde mehr Zeit. Ich muss nach Hampton Court. Das ist eine lange Fahrt.«
     
    Die ehrenwerte Julia Carstairs hatte etwas Mühe, aus ihrem Lehnstuhl hochzukommen, wie es Menschen über siebzig eben geht, wenn sie sich nach einer längeren Ruhepause, vielleicht sogar einem Nickerchen, erheben wollen. Sie machte ein paar Schritte und zwinkerte ein bisschen, um besser sehen zu können, wen ihr treues Faktotum gemeldet hatte, mit dem sie ein Apartment von »Homes for the Privileged«, bewohnte. Da sie etwas schwerhörig war, hatte sie den Namen nicht genau verstanden. Mrs Gulliver? Sie erinnerte sich an keine Mrs Gulliver. Sie machte auf wackligen Beinen ein paar Schritte und blinzelte.
    »Ich erwarte nicht, dass du dich an mich erinnerst. Es sind so viele Jahre her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    Wie viele ältere Leute hatte Mrs Carstairs ein besseres Gedächtnis für Stimmen als Gesichter.
    »Nein, so was!«, rief sie, »das ist – gütiger Himmel, das ist Ariadne! Meine Liebe, wie schön, dich zu sehen.« Die beiden Damen begrüßten sich herzlich.
    »Ich bin zufällig in diesen Teil der Welt geraten«, erklärte Mrs Oliver. »Ich musste jemanden besuchen, der nicht weit weg wohnt. Und dann fiel mir ein, dass ich gestern, als ich in meinem Adressbuch blätterte, entdeckt hatte, dass es ganz in deiner Nähe ist. Wunderhübsch hast du’s hier«, fügte sie hinzu und sah sich um.
    »Nicht schlecht«, gab Mrs Carstairs zu. »Es ist zwar nicht ganz, wie es sein sollte, aber es hat doch viele Vorzüge. Man kann seine eigenen Möbel mitbringen und seine eigenen Sachen, und es gibt ein Restaurant, in dem man essen kann. Aber man kann sich auch selbst kochen. Ach ja, es ist eigentlich wirklich sehr nett hier. Der Park ist wunderschön und gepflegt. Aber setz dich doch, Ariadne, bitte setz dich! Du siehst sehr gut aus. Ich hab in der Zeitung gelesen, dass du neulich auf einem Literatenessen warst. Wie merkwürdig, dass man was in der Zeitung über jemanden liest, und beinahe am nächsten Tag trifft man die betreffende Person. Wirklich ungewöhnlich.«
    »Ja«, sagte Mrs Oliver und setzte sich, »so geht’s manchmal, nicht wahr?«
    »Wohnst du immer noch in London?«
    Mrs Oliver bejahte. Sie unterhielten sich über alles mögliche. Mrs Oliver dachte plötzlich vage an ihre Tanzstunde, als sie die erste Figur des Lancers’ lernte: Vor und zurück, Hände ausstrecken, zweimal drehen, rascher, und so weiter.
    Sie erkundigte sich nach Mrs Carstairs Tochter und den beiden Enkeln und der anderen Tochter. Was sie jetzt machte. Offenbar lebte sie auf Neuseeland. Mrs Carstairs wusste nicht genau über ihren Beruf Bescheid, irgendetwas mit Sozialforschung. Sie drückte auf eine elektrische Glocke neben ihrer Armlehne und befahl Emma, Tee zu bringen, Mrs Oliver bat, keine Umstände zu machen. Aber Julia Carstairs sagte: »Natürlich muss Ariadne Tee kriegen.«
    Die beiden Damen lehnten sich zurück. Die zweite und dritte Figur des Lancers’: Alte Freunde, Kinder der Freunde, gestorbene Freunde.
    »Es müssen Jahre her sein, seit ich dich das letzte Mal sah«, überlegte Mrs Carstairs.
    »Ich glaube, es war auf der Hochzeit von Llewellyn«, meinte Mrs Oliver.
    »Ja, das könnte stimmen. Wie schrecklich Moira als Brautjungfer aussah. Diese furchtbar unvorteilhaften aprikosenfarbenen Kleider, die sie trugen.«
    »Ich weiß. Die haben ihnen gar nicht gut gestanden.«
    »Ich finde, heute sind Hochzeiten längst nicht mehr so hübsch wie zu unsrer Zeit. Manche haben so

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