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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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ganz zufällig«, erklärte Poirot. »Jemand, den Sie kennen«, fügte er zu Superintendent Spence gewandt hinzu. »Mrs Oliver.«
    »Oh, Mrs Ariadne Oliver. Und weiter?«
    »Was weiter?«, fragte Poirot.
    »Weiß sie etwas?«, fragte Spence.
    »Bis jetzt, glaube ich noch nicht«, meinte Poirot, »aber vielleicht bald.« Dann fügte er nachdenklich hinzu: »Sie ist der Typ dafür. Sie kommt viel herum, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Allerdings«, stimmte Spence zu. »Hat sie irgendwelche Vorstellungen?«
    »Sprechen Sie von Mrs Ariadne Oliver, der Schriftstellerin?«, warf Garroway ein.
    »Genau«, sagte Spence.
    »Versteht sie was von Verbrechen? Ich weiß, dass sie Kriminalromane schreibt. Aber ich habe nie rausgebracht, woher sie ihre Einfälle und Fakten nimmt.«
    »Ihre Ideen«, sagte Poirot, »entspringen ihrer Fantasie. Die Tatsachen – nun, das ist schwieriger.« Er schwieg einen Augenblick.
    »Woran denken Sie, Poirot, an etwas Bestimmtes?«
    »Ja, ich habe ihr einmal eine Geschichte verdorben, so behauptet sie jedenfalls. Ihr war gerade zu einer bestimmten Sache eine tolle Idee gekommen, es hatte etwas mit einer langärmeligen Wolljacke zu tun. Ich unterbrach sie mit einem Telefonanruf und dadurch verlor sie den Faden. Sie macht mir heute noch Vorwürfe deswegen.«
    »Du liebe Güte«, sagte Spence. »Klingt ziemlich wie die Geschichte von der Petersilie, die an einem heißen Tag in die Butter fiel. Und nach Sherlock Holmes und dem Hund, die nachts nichts taten.«
    »Hatten sie einen Hund?«, fragte Poirot.
    »Wie meinen Sie?«
    »Ich fragte, ob sie einen Hund hatten. Die Ravenscrofts. Haben sie auf dem bewussten Spaziergang einen Hund mitgenommen?«
    »Sie hatten einen Hund, ja«, sagte Garroway. »Soviel ich weiß, nahmen sie ihn meistens mit.«
    »Wenn es eine von Mrs Olivers Geschichten gewesen wäre«, warf Spence ein, »hätte man den Hund heulend bei den zwei Leichen finden müssen. Aber das war nicht der Fall.«
    Garroway schüttelte den Kopf.
    »Wo der Hund jetzt wohl ist?«, überlegte Poirot.
    »Wahrscheinlich in irgendeinem Garten begraben«, antwortete Garroway. »Es ist vierzehn Jahre her.«
    »Also können wir nicht hingehen und ihn uns vornehmen«, sagte Poirot und fügte gedankenvoll hinzu: »Sehr schade. Es ist nämlich erstaunlich, was Hunde verraten können. Wer war denn im Haus? Ich meine, an dem Tag, als das Verbrechen geschah?«
    »Ich habe Ihnen für alle Fälle eine Liste mitgebracht«, sagte Garroway. »Da war Mrs Whittaker, eine ältliche Haushälterin. Sie hatte ihren freien Tag, so konnten wir nicht viel Hilfreiches aus ihr herausbringen. Eine frühere Erzieherin der Ravenscroft-Kinder war gerade zu Besuch. Mrs Whittaker war sehr schwerhörig und kurzsichtig. Sie konnte uns überhaupt nichts Interessantes berichten, außer, dass Lady Ravenscroft kurz vorher einige Zeit in einer Klinik verbracht hatte – wegen irgendeiner Nervensache. Dann gab es noch einen Gärtner!«
    »Es hätte also ein Fremder sein können. Jemand von außen, ein Unbekannter aus der Vergangenheit. Daran denken Sie doch, Chefsuperintendent Garroway?«
    »Nur so eine Theorie von mir.«
    Poirot schwieg. Er dachte an einen Fall, bei dem er über fünf Menschen und deren Vergangenheit nachgeforscht hatte. Es war wie in dem Kinderlied von den »Fünf kleinen Schweinchen«, gewesen. Eine interessante Geschichte, und zum Schluss auch lohnend, denn er hatte die Wahrheit herausgefunden.

6
     
    A ls Mrs Oliver am andern Morgen vom Einkaufen zurückkam, erwartete Miss Livingstone sie schon.
    »Da waren zwei Telefonanrufe, Mrs Oliver.«
    »Ja?«
    »Der erste kam von Crichton and Smith. Sie wollten wissen, ob Sie den limonengrünen Brokat wählen oder den blassblauen.«
    »Ich habe mich noch nicht entschlossen«, antwortete Mrs Oliver. »Bitte, erinnern Sie mich morgen Früh daran. Ich möchte die Stoffe gern noch bei Kunstlicht sehen.«
    »Und der andre war von einem Fremden, einem Mr Hercule Poirot, glaube ich.«
    »Aha!«, rief Mrs Oliver. »Was wollte er?«
    »Er fragte, ob Sie anrufen könnten. Er möchte Sie heute Nachmittag treffen.«
    »Ganz unmöglich«, sagte Mrs Oliver. »Rufen Sie zurück, ja? Ich muss sofort wieder weg. Hat er eine Telefonnummer angegeben?«
    »Das hat er.«
    »Gut. Sagen Sie, es täte mir leid, dass ich nicht kommen könnte, aber ich sei hinter einem Elefanten her.«
    »Wie bitte?«
    »Sagen Sie ihm, ich sei einem Elefanten auf der Spur.«
    »Aha!« Miss Livingstone sah ihre

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