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Elefanten vergessen nicht

Elefanten vergessen nicht

Titel: Elefanten vergessen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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war mit mir zur Schule gegangen, wir mochten uns gern. Wir waren Freundinnen. Es war ein viel besprochener Fall – wissen Sie, es stand in allen Zeitungen und so. Sir Alistair Ravenscroft und Lady Ravenscroft. Ein sehr glücklich verheiratetes Paar, er war Oberst oder General, sie reisten in der ganzen Welt herum. Dann kauften sie das Haus, irgendwo, ich glaube, im Ausland – ich kann mich nicht erinnern. Und auf einmal standen Berichte über den Fall in allen Zeitungen… Ob jemand sie ermordet hatte oder sie überfallen worden waren oder so was, oder ob sie sich gegenseitig umgebracht hätten. Ich glaube, mit einem Revolver, der seit Urzeiten im Haus gelegen hatte. Also, ich erzähle Ihnen am besten alles, was ich noch weiß.«
    Mrs Oliver nahm sich zusammen und brachte es fertig, Poirot ein mehr oder weniger klares Resümee dessen zu geben, was man ihr erzählt hatte. Poirot hakte hier und da mit einer Rückfrage ein.
    »Aber warum?«, fragte er schließlich, »warum will diese Frau das so genau wissen?«
    »Das ist es gerade, was ich herausbekommen möchte«, sagte Mrs Oliver. »Ich glaube, ich könnte Celia ausfindig machen. Sicher lebt sie noch immer in London. Oder war es Cambridge oder Oxford? Ich glaube, sie hat ihren Doktor gemacht und hält hier Vorlesungen oder unterrichtet. Und – sie ist sehr modern, wissen Sie. Verkehrt mit langhaarigen Leuten in merkwürdiger Aufmachung. Dass sie Rauschgift nimmt, glaube ich nicht. Sie ist ganz in Ordnung und – ich hörte nur hin und wieder von ihr. Ich meine, sie schickt mir zu Weihnachten eine Karte und so. Nun, man denkt nicht die ganze Zeit an seine Patenkinder. Sie muss schon fünf- oder sechsundzwanzig sein.«
    »Nicht verheiratet?«
    »Nein. Anscheinend will sie heiraten – so habe ich es verstanden –, den Sohn von Mrs – wie hieß die Frau noch? Ach ja, Mrs Brittie – nein – Burton-Cox!«
    »Und Mrs Burton-Cox möchte nicht, dass ihr Sohn dieses Mädchen heiratet, weil ihr Vater ihre Mutter oder die Mutter den Vater umgebracht hat?«
    »Vermutlich. Das ist der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann. Denn wieso spielt es für diese Ehe eine Rolle, wie es genau war? Wieso ist es der künftigen Schwiegermutter wichtig zu erfahren, wer wen umbrachte?«
    »Darüber sollte man nachdenken«, sagte Poirot. »Es ist… also, wissen Sie, das ist wirklich interessant. Ich meine nicht bezüglich Sir Alistair Ravenscroft oder Lady Ravenscroft. Ich glaube, ich kann mich vage erinnern – an den Fall, oder war es nicht derselbe? Aber diese Mrs Burton-Cox ist sehr merkwürdig. Vielleicht ist sie nicht ganz richtig im Kopf? Hat sie ihren Sohn gern?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Mrs Oliver. »Wahrscheinlich möchte sie einfach nicht, dass er dieses Mädchen heiratet.«
    »Weil sie vielleicht die Veranlagung, den Ehemann zu ermorden, geerbt hat – oder so was?«
    »Wie soll ich das wissen?«, rief Mrs Oliver. »Sie scheint anzunehmen, dass ich’s ihr verraten kann, aber sie hat mir wirklich nicht genug erzählt! Was steckt dahinter? Was bedeutet das alles?«
    »Es wäre fast interessant, es herauszufinden«, stellte Poirot fest.
    »Also, das ist der Grund, weshalb ich Sie besuche«, sagte Mrs Oliver. »Sie finden gern Sachen heraus. Sachen, deren Ursache Sie anfangs nicht erkennen können. Die niemand erkennen kann.«
    »Glauben Sie, dass Mrs Burton-Cox eine bestimmte Lösung vorzöge?«, fragte Poirot.
    »Sie meinen, dass der Mann seine Frau getötet hätte oder die Frau ihren Mann? Ich glaube nicht.«
    »Tja«, meinte Poirot. »Ich begreife Ihr Dilemma. Es reizt mich. Sie kommen also von einer Party. Man hat Sie gebeten, etwas sehr Schwieriges, fast Unmögliches zu unternehmen – und Sie, Sie überlegen, wie man so eine Sache am besten angeht.«
    »Na, und was wäre nun das Richtige?«
    »Das ist für mich nicht so einfach zu entscheiden. Ich bin keine Frau. Eine Frau, die Sie nicht besonders gut kennen, die Sie nur auf einer Party getroffen haben, hat Sie mit diesem Problem konfrontiert, Sie gebeten, es zu lösen, ohne ein genaues Motiv zu nennen.«
    »Jawohl«, sagte Mrs Oliver. »Und was tut Ariadne jetzt? In andern Worten, was tut A, wenn Sie diesen Fall als Rätsel in einer Zeitung zu lösen hätten?«
    »Hm. Man könnte das Problem von drei Seiten angehen. A schreibt Mrs Burton-Cox einen Brief, es täte einem leid, man könnte ihr in dieser Angelegenheit wirklich nicht behilflich sein oder ähnlich. Zweitens, Sie setzen sich mit Ihrer Patentochter in

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