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Elegie - Fluch der Götter

Elegie - Fluch der Götter

Titel: Elegie - Fluch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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Reihen von Haomanes Verbündeten warf.
    Unermüdlich schwang er den Arm, ein schwereloses Glied, welches eine Klinge führte, die leicht wie eine Feder war. Nach rechts und links schlug Tanaros aus.
    Verwundet und entsetzt wichen die Feinde zurück und bildeten einen Kreis um ihn. Was waren das für Feinde, die es nicht wagten, ihn anzugreifen? Er wollte Aracus Altorus, wollte Malthus den Gesandten haben. Aber nein, Haomanes Verbündete zogen sich zurück, wichen vor seiner Attacke aus.
    »Heerführer! Heerführer! «
    Hyrgolfs Stimme durchdrang seine Raserei. Tanaros stützte sich auf dem Sattelknauf ab. Schwer atmend betrachtete er das vertraute Gesicht des Marschalls. Die kleinen Augen unter der schweren Stirn wirkten gelassen und angstlos. Er hatte zu seiner Armee zurückgefunden.

    Drüben auf der Ebene wurde weiterhin gekämpft und gestorben, doch hier in der Mitte des Schlachtfeldes hatte sich eine Insel des Schweigens gebildet. Die Schlacht war ins Stocken geraten. Wortlos deutete Hyrgolf an ihm vorbei, und Tanaros wendete langsam sein Reittier.
    Da waren sie, ihm gegenüber, mit den vereinten Streitkräften der Riverlorn und der Grenzwacht im Rücken: Ingolin, in der leuchtend hellen Rüstung der Riverlorn; Aracus Altorus, der das Schwert seines Vorfahren mit dem leblosen Soumanië im Knauf trug; Malthus der Gesandte mit ernster Miene. Von ihnen war nur Malthus in der Lage, den Schattenhelm anzusehen, ohne davor zurückzuschrecken. Er hielt den Speer des Lichts gesenkt, und seine Spitze zeigte auf Tanaros’ Herz.
    »Tapferer Malthus«, sagte Tanaros. »Wolltest du mich von hinten durchbohren?«
    Die Stimme des Gesandten klang traurig. »Wir sind nicht ohne Ehrgefühl, Tanaros Königsmörder. Nicht einmal hier und jetzt.«
    Tanaros lachte. »Wenn du es sagst, Zauberer … Doch wurde einst großes Lob Elendor, dem Sohn von Elterrion, gespendet, der hinter den Fürsten Satoris schlich und ihn vor vielen Zeitaltern auf dieser Ebene heimtückisch angriff. Willst du das etwa leugnen?«
    Malthus saß reglos im Sattel. »Ist das Satoris Fluchbringers Anklage? Dann soll er auf das Schlachtfeld kommen und sich selbst für unschuldig erklären. Ich sehe hier keinen Schöpfer.«
    »Ich auch nicht«, sagte Tanaros leise. »Ich auch nicht. Aber ich weiß, wo mein Meister ist und warum er sich dort befindet. Kannst du das Gleiche von dir behaupten, Weiser Gesandter?«
    »Du willst nur Zeit schinden, Königsmörder!« Aracus’ Stimme klang angespannt und missmutig. »Du weißt, warum wir hier sind. Kämpfe oder ergib dich.«
    Tanaros betrachtete ihn durch den Schattenhelm und sah eine Gestalt in einem Lichtkranz aus flackerndem Feuerschein — ein stürmischer Geist, kühl und jubelnd. Doch er hielt das Gesicht abgewandt. »Ich bin hier, Sohn des Altorus.« Er breitete die Arme aus. »Willst du mit mir kämpfen? Willst du, Ingolin von Meronil? Nein?«
Nun richtete er den Blick auf Malthus. »Und was ist mit dir, Gesandter? Willst du dich mit deinem Speer gegen mein Schwert stellen?«
    » Ich will es.«
    Die Stimme war hinter ihm ertönt. Blaise Caveros ritt vor und band seinen Helm los. Er setzte ihn ab und enthüllte sein blasses und entschlossenes Gesicht. Angestrengt richtete er den Blick auf die Augenschlitze des Schattenhelms. Schweißperlen leuchteten auf seiner Stirn. »Unter einer Bedingung. Ich habe meinen Helm ausgezogen, Landsmann«, sagte er mit belegter Stimme. »Wollt Ihr nicht das Gleiche tun?«
    Malthus der Gesandte hob den Kopf, als lauschte er einer fernen Musik. Die Spitze des Lichtspeers, gehüllt in weiß-goldenes Feuer, hob sich, und der Soumanië auf seiner Brust glitzerte.
    Aracus Altorus holte tief Luft. »Blaise, halte dich zurück! Wenn dieser Kampf irgendjemandem gehört, dann mir.«
    »Nein.« Blaise sah Tanaros gefasst an. »Was danach kommt, ist Eure Schlacht, Aracus. Ich kann die Hohe Frau Cerelinde nicht heiraten. Ich kann kein Königreich aus dem Chaos formen. Aber ich kann gegen diese … Kreatur kämpfen.«
    Tanaros lächelte bitter. »Nennst du mich so, Landsmann?«
    »Allerdings.« Blaise erwiderte sein Lächeln. »Ich habe mein ganzes Leben im Schatten Eurer Schande verbracht, Königsmörder. Wenn Ihr mir die ehrenhafte Gelegenheit gebt, die Welt von dieser Fäulnis zu befreien, dann werde ich sie ergreifen.«
    Tanaros deutete mit seiner Klinge auf Malthus. »Du sprichst von Ehre, Landsmann? Zuerst soll der Gesandte seinen Speer weglegen. «
    »Tanaros«, murmelte eine Stimme. Er

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