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Elegie - Fluch der Götter

Elegie - Fluch der Götter

Titel: Elegie - Fluch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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Krummhörner schwankten hin und her, als er hinter sich schaute und die grinsenden Kaldjager bemerkte.
    Es gab keinen Fluchtweg.
    Skragdal senkte ebenfalls den Kopf und brüllte.
    Alles andere verschwand, als der Bock angriff. Er lief schnell und entschlossen, und sein Geruch erfüllte Skragdals Nase. Im letzten Augenblick stellte sich das Tier auf die Hinterbeine. Einen Augenblick lang hob sich der Kopf des Bockes als Umriss vor dem Himmel ab. Skragdal sah seine bernsteinfarbenen Augen, in denen Wut und Überlebenswille lagen, seine schmalen, dreieckigen Nüstern, den seltsam menschenähnlichen Mund in der schlanken Schnauze und die schweren, gezackten Hörnerspiralen. Für solche Momente lebten die Fjel in der Wildnis.
    Der Bock sprang weiter herab.
    Skragdal traf ihn mit dem Kopf, Schädel gegen Schädel, Stirn gegen Stirn. Es gab ein Geräusch wie ein Donnerkrachen. Der Schlag fuhr Skragdal durch den dicken Knochen vor der Stirn und den gesamten Körper. Seine Schultern sangen vor widerhallender
Macht. Er grub die Krallenfüße in die Erdkrume, streckte beide Arme aus und füllte seine Hände mit der fettigen Wolle.
    Schwankend rangen sie.
    Dann erzitterten die Beine des Bockes. Der Blick seiner bernsteinfarbenen Augen verschwamm. In einer weiteren Welle der Kraft schrie Skragdal auf, riss die Arme zur Seite und brach dem Bock das Genick. Er griff nach der Kehle des Tieres, während er es zu Boden schleuderte. Rote Furchen klafften nun dort, wo seine Krallen die Haut getroffen hatten. Der Bock lag reglos da; Blut floss langsam über die Steine; das Herz pumpte nicht mehr.
    Neheris hatte ihre Kinder wahrhaft gut erschaffen.
    Skragdal grinste, als die wilden Kaldjager erschienen. »Meinen Dank, Brüder. So jagen die Tungskulder«, meinte er. »Was sagen die Kaldjager dazu?«
    Sie betrachteten seine Beute mit Respekt. »Wir sagen, dass es gut getan ist, Skragdal von Finsterflucht«, erwiderte der eine von ihnen. »Heute Abend wird unsere Sippe ein Festmahl halten. Und für deine Jungen ist auch genug da. Und für den Rest?« Er nickte in Richtung Osten. »Einer kommt. Einer von euch.«
    Skragdal richtete sich auf und spürte das Ziehen der abgelegten Rüstung dort auf den Schultern, wo die Riemen seine Haut glatt und glänzend gerieben hatten. Es war Blågen, der da herantrottete. Seine Arme und seine Rüstung schaukelten, und der halb leere Wasserschlauch schlug ihm gegen den Gürtel. Er war ohne Begleitung.
    »Anführer«, sagte Blågen knapp und salutierte, wie Heerführer Tanaros es ihnen beigebracht hatte.
    Alles, das weit von ihm gewichen war, kehrte nun mit Macht zurück. Skragdal war nicht frei von den Zwängen der Befehlsgewalt. Er seufzte und zog sich am Ohrläppchen, damit seine Gedanken und Worte wieder in Gang kamen. »Wo sind sie?«
    »Wir haben ihre Spur im Knochentrockenland verloren.«
    Skragdal starrte ihn an. »Wie konnte das passieren?«
    Blågen zuckte die Schultern und warf einen seitlichen Blick auf den toten Bock. »Das ist ein großes Gebiet. Es sind Arahilas Kinder, und sie sind geschickt genug, um sich so gut zu verstecken, dass
wir an ihnen vorbeilaufen. Ulrig und Ruric sind gleich am Anfang wieder zurückgegangen und haben die Spur neu aufgenommen. Wir werden sie finden.« Er sah die anderen Kaldjager an und zeigte ihnen die Spitzen seiner Augenzähne. »Wir könnten die Hilfe unserer Brüder gebrauchen, falls sie bereit wären, auf eine andere Art von Jagd zu gehen.«
    Die wilden Kaldjager grinsten schwach.
    Skragdal sah sie an. »Wie viele seid ihr?«
    »Zwölf«, erwiderte der eine. Er deutete mit dem Kopf auf Blågens Wasserschlauch. »Wenn wir so etwas hätten. Wir zwölf und ihr drei wären genug, um das Land zu durchkämmen. Eure kleinen Leute könnten sich dann nicht mehr verstecken.« Er zeigte auf den toten Bock. »Da seht ihr, wie wir unsere Beute in die Enge treiben.«
    Inzwischen trafen weitere Mitglieder von Skragdals Truppe ein: Gulnagel, Nåltannen und der kräftige junge Tungskulder Thorun. Sie hatten nicht an der Jagd teilgenommen und trugen ihre Waffen und Ausrüstung. Skragdal unterdrückte einen weiteren Seufzer. Er hatte gehofft, es würde früher und einfacher enden, aber das war offenbar nicht der Fall. Er blinzelte in die Sonne, die ihm nach dem Tal von Gorgantum so hell erschien. Obwohl es ihm nicht gefiel, eine solche Aufgabe Fjel zu übertragen, die er nicht selbst ausgebildet hatte, blieb ihnen keine Zeit mehr für eine andere Lösung.
    Wie dem auch sei, die

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