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Elegie - Herr der Dunkelheit

Elegie - Herr der Dunkelheit

Titel: Elegie - Herr der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Carey
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während die unruhigen Pferde die Köpfe hin und her warfen. Tanaros lächelte, ließ das Gebrüll über sich hinwegbranden und gegen seine Haut prallen. Dieser Lärm war gut. Es war genau das richtige Geräusch, um das Ende einer Welt einzuläuten – oder den Anfang einer neuen.
    »So sei es!«, schrie er, als es allmählich ruhiger wurde. »Bei diesem Schwert, das in Fürst Satoris’ Blut gehärtet wurde, schwöre ich es. Wir werden in seinem Namen siegen.« Mit einer einzigen Bewegung schob er das schwarze Schwert wieder in die Scheide. »Das nächste Blut, das es schmecken wird, soll Haomanes Verbündeten gehören, oder ich will verdammt sein. Wir werden uns auf der Ebene von Rukhar versammeln. Ist alles bereit?«
    Hyrgolf wandte sich um und wiederholte die Frage in der Sprache der Fjel. Hier und dort hoben und senkten sich Standarten, deren Farben dunkel im Licht der Höhle glommen, als die Unterbefehlshaber der Fjeltrolle die Antwort gaben: Ja und Ja und Ja. Sie blieben in Reih und Glied, und die Einheiten standen bereit. Hyrgolf lächelte breit, als er sich wieder seinem Heerführer zuwandte, und seine oberen und unteren Augenzähne schimmerten. »Sie sind bereit, Heerführer«, sagte er mit seiner tiefen, grollenden Stimme. »Für unsere Kinder und unsere Kindeskinder, wollen wir diese Schlacht ein für alle Mal beenden?«
    »Lasst es uns tun.« Tanaros streckte die Hand aus und ergriff die krallenbewehrte Pranke seines Marschalls, fühlte die steingehärtete Hornhaut in seiner Handfläche. »Lass es uns tun, Bruder.«
    Vorax, der am Knoten stand, räusperte sich und hob den Koffer, der den Schattenhelm enthielt. »Schwarzschwert«, sagte er leise, und
das rote Licht flackerte über die goldenen Intarsien seiner Rüstung, als er Tanaros’ Aufmerksamkeit auf sich zog. »Die Nacht schwindet. Bist du bereit zum Aufbruch?«
    Es war schwerer, als er gedacht hatte. »Du wirst für Finsterfluchts Sicherheit sorgen?«
    »Für so viel Sicherheit, wie unsterbliche Fasern erwirken können.« Der Stakkianer lächelte in seinen Bart hinein, öffnete den Koffer und nahm den Schattenhelm heraus. Schmerzvolle Dunkelheit pulsierte in seinen Händen. »Reite voran, Vetter. Der Traumspinner wartet auf der anderen Seite. Geh, und der Segen von Fürst Satoris sei mit dir.«
    Mit diesen Worten setzte sich Vorax den Helm auf den Kopf und öffnete die Bahnen. Eine Welle rubinroten Lichts flutete durch die Kammer. Tanaros kniff die Augen zusammen und griff unsicher nach den Zügeln seines Rappen, die ihm Speros zu spät, aber mit ungebrochenem Eifer hinhielt. Er schwang sich in den Sattel, wandte sich der offenen Bahn zu und machte den ersten Schritt.
    Das Heer von Finsterflucht marschierte.

EINUNDZWANZIG
    D ani lächelte ihn im Zwielicht an. »Ich bin froh, dass du bei uns bleibst.«
    Carfax stocherte im Feuer herum und antwortete nicht. Ein Scheit zerbarst und ließ einen Funkenregen und kräftigen Kieferngeruch aufsteigen. Seine Muskeln schmerzten von der harten Arbeit des Tages. Auf der anderen Seite der Lichtung gähnte ein dunkler Spalt unter einem überhängenden Granitfelsen, endlich von den Gesteinsbrocken befreit, die ihn blockiert hatten.
    Hier war er, tief unter der Erde. Ein Knoten des Marasoumië. Malthus der Gesandte war der Einzige unter Haomanes Verbündeten, der die Geheimnisse der Bahnen kannte und sie nicht fürchtete.
    Und Carfax hatte ihm geholfen, sie zu enthüllen.
    Der Wind strich durch die Kiefernwipfel. In Begleitung des Ellyl patrouillierte die Bogenschützin Fianna am Rand der Lichtung, Oronins Bogen halb gespannt. Aus weiter Entfernung hatten sie Raben gesehen. Auf ihrem Rücken hing der Köcher, in dem ihre Pfeile steckten, die in einem schwachen, unheimlichen Licht schimmerten, und einer leuchtete in blassem Silber. Er würde weißgolden aufflammen, wenn sie ihn auflegte.
    »Carfax?«, fragte Dani.
    »Ja.« Mit einem Ruck konzentrierte er sich wieder. »Ja, Dani, ich bin hier.«
    Es war ganz knapp gewesen. Hier auf dieser Lichtung sollten sich nun ihre Wege trennen. Malthus der Gesandte wollte sie für kurze Zeit verlassen. Er allein würde durch die Bahnen des Marasoumië nach Beschtanag gehen, um die Zauberin des Ostens zu stellen. Malthus’ Truppe würde ohne ihn weiterreisen, um dann in Jakar wieder
mit ihm zusammenzutreffen. Ihre Aufgabe – das wusste Carfax jetzt – war es, Dani, den Träger, und das kostbare Wasser des Lebens nach Finsterflucht zu geleiten.
    Um das Feuermark zu

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