Elementarteilchen kuessen besser
Als sie eine Nische gefunden hatte, hörte sie schon das 'Pling' des ankommenden Fahrstuhls. Und tatsächlich stiegen beide aus, um den langen Gang eng umschlungen entlangzuschlendern. Sie machten vor einer Kabine Halt, von der sie nicht genau erkennen konnte, ob es sich um Philipps oder Desirées handelte. Nachdem Philipp mit einer Bordkarte durch das Schloss gefahren war, traten beide ein und schlossen die Tür. Quod erat demonstrandum.
Der Beweis war erbracht.
Dunkelheit umgab ihr verletztes Herz, als sie zusammengekauert auf einer Liege in einer finsteren Ecke an Deck saß. Was würde sie tun? Wie würde sie sich verhalten?
Ihre Reise dauerte noch vier Tage. In dieser Zeit war es sehr wahrscheinlich, dass er ihr wieder über den Weg lief. Sie würde versuchen, sich wie eine zivilisierte Frau zu benehmen.
„Was? Du hast ein außerplanmäßiges Schäferstündchen mit Desirée eingeschoben? Kein Problem, das macht Mann doch heute so.“ Dann würde sie ihrer eigenen Wege gehen und ihn links liegen lassen.
Wenn das nur so einfach wäre ...
Das war wirklich ein toller Start in ein neues Lebensjahr! Eine Woge Selbstmitleid überrollte Linda gnadenlos, da sie sich schon so darauf gefreut hatte, mit Philipp in ihren Geburtstag hineinzufeiern.
Tränen tropften in ihr Dekolleté. Sie tropften auf ihre Schenkel.
Linda hasste es zu weinen. Und sie hasste Philipp, der sie zum Weinen brachte. Tränen symbolisierten für sie Schwäche. Eine Schwäche, die sie nicht bereit war zu akzeptieren. Entschlossen wischte sie sich über ihre Wangen und spürte, wie die nächtliche Meeresbrise die letzte Feuchtigkeit von ihrer Haut trocknete.
Dieser Scheißkerl war für sie gestorben. Sie würde keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden.
Wenn das nur so einfach wäre ...
„Du hast mich reingelegt.“ Philipp sah mit gerunzelter Stirn auf Desirée hinunter und bemerkte ihr kleines Lächeln. „Dir ist gar nicht übel – und Kopfschmerzen hast du auch keine, habe ich recht?“
„Es geht mir schon wieder ziemlich gut“, meinte sie mit einem kecken Lächeln. „Du brauchst die Tabletten nicht aus deiner Kabine zu holen.“
„Und was sollte dann das ganze Theater?“ Philipp war ziemlich sauer. Wegen Desirée konnte er die Zeit nicht mit Linda zusammen verbringen.
„Ich wollte ein paar Minuten alleine mit dir sein.“ Sie fuhr mit ihren langen Fingernägeln über Philipps schwarzes Hemd. „Das Kostüm steht dir übrigens sehr gut. Du siehst so männlich aus ... richtig sexy. Einfach zum Anbeißen.“
„Wir sind doch nicht hier, um über mein Kostüm zu reden.“
„Hast du über mein Angebot noch mal nachgedacht?“ Sie stupste mit einem langen Nagel auffordernd gegen die Handschellen in seinem Gürtel.
„Welches meinst du?“, fragte Philipp, obwohl er sich schon denken konnte, worauf dieses Gespräch hinauslief.
„Das mit dir und mir.“ Sie legte ihr Handtäschchen auf den Nachttisch.
„Ich habe doch schon 'nein' gesagt ...“ Philipp hatte den begründeten Verdacht, dass er so lange bleiben musste, bis die Sache mit Desirée endlich geklärt war. Sonst würde sie nie aufhören.
„Aber man kann doch schließlich seine Meinung ändern“, schnurrte sie, während sie ihre rosa Ohren von ihren kurzen, dunklen Haaren streifte und aus ihren mörderhohen Schuhen schlüpfte.
„Desirée, was soll das? Du bist eine erwachsene Frau ...“
„Das ist sehr erfreulich, dass du das schon bemerkt hast.“ Sie positionierte dekorativ die rechte Fußspitze auf der Bettkante und meinte mit rauer Stimme: „Ich möchte mir etwas Bequemeres anziehen. Du hast doch nichts dagegen.“ Dann begann sie langsam, ihren halterlosen Netzstrumpf herunterzurollen. Zentimeter für Zentimeter. „Wir haben so viel gemeinsam, Philipp. Schon allein die Firma und unsere beruflichen Ziele. Es wäre schade, das alles nicht noch weiter auszubauen. Was glaubst du, was wir nicht alles erreichen könnten? Du und ich. Wir wären ein unschlagbares Team.“ Sie widmete ihre Aufmerksamkeit dem zweiten Strumpf. Und strich danach über ihr glattes, makelloses Bein. „Und ich begehre dich. Das weißt du. Du hast den Beweis beim letzten Mal zwischen meinen Beinen gespürt.“
„Stopp, es reicht, Desirée. Ich will nichts mehr von dir ...“
Desirée näherte sich Philipp nun langsam mit einem ihrer frivolen Blicke und strich über ihren eng verpackten Oberkörper bis zu ihren Brüsten und dem kecken, kleinen Dekolleté. „Du willst wirklich nichts
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