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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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hatte und ein Pfiff ertönte. Jens preschte los, erfüllte seine Aufgabe, drückte Philipp einen Ball in die Hand, der seinerseits losrannte, um ihn auf einer kleinen, kreisrunden Fläche auszubalancieren, damit Simon nach dem Abklatschen den Ball mit einem anderen abwerfen konnte. Sie wurden Zweiter. Das fing vielversprechend an.
    Als Simon zu Desirée hinüberblickte, die begeistert klatschte und laute Anfeuerungsrufe von sich gab, entdeckte er in der Nähe Betty mit ihren Freundinnen. Ihr Lächeln und die hochgereckten Daumen beflügelten seine eh schon motivierte Grundeinstellung.
    Übermütig versetzte er Philipp einen Stoß mit dem Ellenbogen und deutete in ihre Richtung: „Linda ist auch da.“ Philipp nickte den Dreien zur Begrüßung lächelnd zu. Doch dann musste er sich gleich wieder auf das nächste Spiel konzentrieren.
    Die zwei Animateure, die sich als Pedro und Tom vorgestellt hatten, beherrschten ihren Job und verbreiteten eine ausgelassene Stimmung. Die Spiele waren abwechslungsreich und lustig, aber oft auch mit einem hinterhältigen Detail gewürzt. Nach dem dritten Durchgang erklärte der Animateur die nächste Runde. Die Teilnehmer sollten einen Slalom entlangrennen, mit dem Mund ein Röhrchen in eine leere Flasche stecken und dann wieder gerade zurückrennen. Philipp grinste seine zwei Mitstreiter an. Das war kein Problem. Sie lagen schon weit vorne und würden eine so leichte Aufgabe mit links bewältigen. Doch sie hatten nicht mit Toms Gemeinheit gerechnet.
    „Natürlich wollen wir es euch nicht zu einfach machen.“ Dieser grinste. „Es hatte einen Grund, warum in dieser Runde nur Männer teilnehmen durften. Jeder von euch muss sich nämlich, wenn er abgeklatscht wird, eine Frau aus dem Publikum schnappen, sie auf den Arm nehmen und sie das Röhrchen mit dem Mund in die Flasche stecken lassen – ohne die Dame abzusetzen. Also, schaut euch schon mal um!“
    Lautes Gemurmel war aus dem Publikum zu hören und fast gleichzeitig ein schriller Pfiff aus Toms Trillerpfeife. Philipp, der in der Reihe ganz vorne stand, überlegte nicht lange und spurtete mit einem Röhrchen im Mund in Lindas Richtung. Gerade, als sie sein Vorhaben mit weit aufgerissenen Augen durchschaute, packte er sie und riss sie auf seine Arme, um zum Ausgangspunkt für das Spiel zurückzuhasten. Während des Slaloms nuschelte er: „Schteck dir dasch Röhrschen in den Mund.“
    Auch wenn sie sich innerlich immer noch gegen das vertrauliche Gefühl wehrte, so eng an Philipps nackte Brust gedrückt zu werden, erkannte sie doch schnell die Wettbewerbssituation, wodurch ihr Siegeseifer angestachelt wurde. Geistesgegenwärtig zog sie das Röhrchen zwischen seinen Lippen hervor und konnte es gerade noch rechtzeitig in ihren Mund stecken, als Philipp auch schon vor der Flasche stehen blieb. Die ungewohnte Haltung machte es für Linda schwierig, sich mit einem Arm an Philipps Hals festzuklammern und gleichzeitig die Spitze des Röhrchens – ohne Zuhilfenahme der freien Hand – in die kleine Flaschenöffnung zu stecken. Aber sie schaffte es und Philipp rannte so schnell zurück, als ob er einen Haufen glühender Kohle in seinen Händen hielt. Atemlos setzte er sie ab, während Simon auch schon losflitzte. Kurz vor Betty bremste er ab und warf sie sich wegen ihrer Körpergröße einfach über die Schulter. Bettys einzige Reaktion war ein kurzer Überraschungsschrei, der im Gejohle der Zuschauer unterging. Bei der Flasche hörte man Betty verzweifelt Kommandos schreien, wie weit Simon in die Knie gehen sollte und in welche Richtung er sich drehen musste. Doch ihre gute Zusammenarbeit wurde schnell belohnt.
    Linda ertappte sich dabei, dass sie bei der ganzen Aktion wider Erwarten einen Riesenspaß hatte und immer wieder vor lauter Begeisterung aufschrie, um ihre Mannschaft lauthals anzufeuern. Das musste wohl die glückliche Unbeschwertheit sein, von der sie als Jugendliche immer geträumt hatte!
    Sie war froh, dass sie sich wieder einmal von Bettys unschlagbaren Argumenten hatte überreden lassen mitzukommen, gegen die Linda machtlos war. Betty wusste immer, wie und wo sie Linda anpacken musste, um die richtige Reaktion zu provozieren.
    Als Simon seine Last schwer atmend bei ihnen abstellte und Jens an der Reihe war, hob Linda automatisch die Hand, um Betty abklatschen zu können. Give me five! Wer hätte gedacht, dass sie das mal bei jemandem tun würde!
    Jens hatte sich die zierliche Desirée geschnappt, mit der er mit Leichtigkeit

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