Elementarteilchen kuessen besser
gleichen Herzlichkeit erwiderte.
Als sie sich am Buffet Nachschub holte, beugte sich Anna zu Linda vor und meinte vertraulich: „Als wir uns heute für das Abendessen umgezogen haben, hättest du das Chaos auf unserem Bett sehen sollen. Betty hat mindestens fünfzehn Teile aus dem Schrank geholt, angezogen und wieder fluchend aufs Bett gepfeffert. Sie hat die ganze Zeit gejammert, dass sie nichts zum Anziehen hätte und sich am liebsten was von mir leihen würde – wenn ich nicht so klein wäre. Dabei ist sie mir, was modisches Gespür angeht, um Längen voraus!“ Anna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Simon hat schwer Eindruck auf sie gemacht, auch wenn sie das nie zugeben würde. Ich fürchte, wir werden in den nächsten Tagen um eine ausgedehnte Shoppingtour nicht herumkommen.“
Linda betrachtete Betty, die sich an einem Buffet in der Nähe ihren Teller volllud. Sie musste zugeben, dass ihre Freundin besonders viel Wert darauf gelegt hatte, heute gut auszusehen. Sie trug einen bunten, engen Rock, der ihr gerade mal bis zur Hälfte ihrer schlanken Oberschenkel reichte, und ein hautenges, weinrotes Top mit einer schlichten Kette. Ihre Füße steckten in Riemchensandalen, die einen kleinen, adretten Absatz hatten. Zum Anbeißen! Wenn Simon nicht völlig erblindet war, würde er den Nachtisch am Buffet ausfallen lassen und sich stattdessen bei Betty bedienen.
„Deine offenen Haare stehen dir übrigens wirklich gut. Gefällt mir viel besser als der Knoten“, fügte Anna noch an, bevor sie mit Genuss ein Salatblatt auf ihre Gabel spießte.
„Danke.“ Linda strich sich verlegen eine imaginäre Strähne aus der Stirn. „Ich dachte, ...“
Doch Betty unterbrach mit ihrer Rückkehr ihren Versuch, eine Erklärung dafür zu finden. Die Wahrheit war, dass sie üben wollte, sich lässig und zwanglos zu geben. Philipps Meinung über ihren Kontrollfanatismus nagte doch mehr an ihr, als sie zugeben wollte.
Als sie mit Essen fast fertig waren, trat Simon an ihren Tisch und teilte ihnen mit, dass er sie mit seinen Kollegen in der Disco erwarten würde, damit sie ihren Sieg feiern konnten. Nach einem augenzwinkernden Gruß drehte er ab und verschwand mit den anderen im Ausgang. Betty schaute ihm gedankenverloren nach. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Du hast dich ziemlich verguckt, kann das sein?“ Anna lächelte ihrer Freundin schelmisch zu.
„Wer? Ich?! Ich kenne ihn ja kaum“, gab Betty scheinbar empört zurück. Doch ihr anschließendes Grinsen strafte die vorangegangenen Worte Lügen.
„Das hat dich noch nie davon abgehalten“, war Lindas trockener Kommentar.
„Jaja, ich weiß schon. Er ist aber schon süß, oder?“ Sie blickte verträumt in Richtung Ausgang. „Seine männliche Entschlossenheit heute hat mir wirklich gut gefallen. Er hat nicht lange gefragt, sondern mich einfach augenzwinkernd über seine Schulter geworfen und weggetragen. Wie ein Neandertaler auf Brautschau. Das war zur Abwechslung mal sehr erfrischend.“
Fünfter Tag – abends
Kaum, dass wir ihn trafen, wurde dein Blick sanft und devot.
Er machte ein-zwei Komplimente und deine Wangen wurden rot.
Deine Körpersprache schrie: „Der Typ gefällt mir, aber wie!" 3/2
Die Disco befand sich in einem großen Raum mit vielen gepolsterten Sitzgruppen und einer Tanzfläche vor einer kleinen Bühne. Da an diesem Abend keine Liveband spielte, liefen Poplieder aus der Konserve.
Als Linda mit ihren Freundinnen den Raum betrat, sahen sie sofort, wo sie erwartet wurden. In einer Ecke waren viele Tischchen und Sessel zu einer großen Gruppe zusammengeschoben, aus der Simon schon wild winkte. Als sie dort ankamen, gab es eine kurze Begrüßungsrunde, wonach sich Betty aufgekratzt auf den frei gehaltenen Platz neben Simon niederließ. Die gewonnene Sektflasche stand schon in einem Eiskübel mit sechs Gläsern auf dem Tisch. Anna setzte sich neben Jens und Linda blieb, ob mit Absicht oder nicht, nur noch ein Platz neben Philipp übrig. Sie erwiderte sein Lächeln, als sie sich neben ihm mit einem kleinen „Hallo“ niederließ.
Betty war schon in eine lebhafte Unterhaltung mit Simon und Jens verwickelt, in der sie mit geröteten Wangen von ihrem letzten Landausflug erzählte. Dabei blitzen ihre Augen immer wieder zu Simon, der ihr fasziniert an den Lippen hing. Es war schön, Betty so glücklich zu sehen.
„Hast du noch Nachwirkungen von unserem Zusammenstoß gespürt?“
„Mmh?“ Linda blickte verwirrt zu
Weitere Kostenlose Bücher