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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Aufwärmen in ein leichtes Tempo fiel und schon nach einer halben Runde spürte, wie sie sich von allen Gedanken und Erinnerungen an diesen aufwühlenden Traum befreite. Jetzt erst konnte sie erleichtert aufatmen.
    Nach einer Weile merkte sie, dass sie beim Laufen gedankenverloren einen anderen Jogger vor sich anstarrte. Sie benutzte ihn wie einen sich mitbewegenden Fixpunkt, um mit ihren Gedanken noch tiefer abzudriften und zu entspannen. Als sie ihn nach zwei Runden jedoch richtig fixierte, bemerkte sie, dass es sich um Philipp handelte.
    Oh Gottohgottohgott! , war ihr erster Gedanke. Zum Glück hat er mich noch nicht gesehen , ihr zweiter.
    Bis zur nächsten Tür, durch die sie diesem Deck entfliehen konnte, musste sie noch einige Meter laufen. In dieser Zeit konnte sie bewusst und ungestraft seine Rückseite betrachten.
    Philipp trug kurze Freizeitshorts und ein enges, blaues Tanktop. Seine angeschwitzten Haare standen vom Schlafen am Hinterkopf leicht ab, wodurch sein sonst so perfekt-konservatives Aussehen angenehm menschlich wirkte. Linda hätte ihm in dem Moment mit der Hand am liebsten über den Kopf gewuschelt. Seine kräftigen, schlanken Beine machten jeden Schritt für Joggingfreunde zu einer Offenbarung, was Präzision und Kraft anging. Linda versank seufzend in seinem Anblick ...
    Fast zu spät bemerkte sie, dass sie schon zwei Türen verpasst und an der dritten auch fast vorbeigejoggt wäre. Entschlossen drehte sie ab, verschwand durch die schweren Flügeltüren und beendete ihre Runden ein Deck höher.

    „Es ist gut, dass wir so lange geschlafen haben. Um die Uhrzeit ist bedeutend weniger los als sonst. Und jetzt haben wir sogar einen Platz in der Nähe des Frühstücksbuffets bekommen.“ Anna gähnte herzhaft, als sie die schon halb leer getrunkene Tasse Kaffee an ihren Platz stellte. „Vermutlich sammeln sich schon alle, die einen Ausflug gebucht haben, im Theater, um dann grüppchenweise von Bord zu gehen. Und nach drei Litern konzentriertem Koffein bin ich heute nach der langen Nacht hoffentlich ebenfalls für den Ausflug einsatzfähig.“
    „So stark ist der Kaffee hier nun auch wieder nicht. Da müsstest du vermutlich schon die doppelte Menge trinken“, ließ sich Linda zwischen zwei Schlucken vernehmen. „Und dann wäre der Ausflug ein einziger Albtraum, weil du vermutlich alle zehn Minuten eine öffentliche Toilette aufsuchen müsstest.“
    Anna lachte bestätigend und sprach das aus, was Linda auch schon gedacht hatte: „Auf Betty brauchen wir wegen des Ausflugs nicht zu warten. Als ich gestern Nacht in unsere Kabine gehen wollte, tanzte sie noch eng umschlungen mit Simon. Und zwar so eng, dass noch nicht mal ein Blatt Papier zwischen die beiden gepasst hätte. Als ich ihr ein paar Zeichen machte, winkte sie nur ab und vergrub ihre Nase wieder an Simons Hals.“
    „Na, da bin ich mal gespannt“, meinte Linda nur.
    „Ja, ich auch. Heimgekommen ist sie heute Nacht auf jeden Fall nicht. Vermutlich wird sie den Tag auch mit Simon verbringen. Das sei ihr gegönnt. Ich mag ihn. Er ist so erfrischend anders als die Typen, mit denen sie sich sonst abgibt. Und – er kommt mit, wenn sie etwas erzählt. Das hat vor ihm noch kein Mann geschafft.“
    Linda lachte. „Das stimmt.“
    Gemeinsam bedienten sie sich an der reichhaltigen Auswahl an frischem, reifem Obst, goldgelbem Omelett und anderen Leckereien, die sich auf den großen Platten um den ersten Preis für das optisch ansprechendste Essen stritten.
    „Philipp ist ein guter Tänzer, nicht?“
    „Mmh“, meinte Linda nur, während sie sich nicht zwischen einem Stück Ananas und einer Scheibe Mango entscheiden konnte, und wunderte sich, dass Anna nach Philipp fragte. Normalerweise war das Bettys Aufgabe, die dieses Thema dabei wie immer mit ihrer typisch sensiblen Art ansprach, die stark an eine Abrissbirne erinnerte.
    „Dir hat das Tanzen mit ihm auch Spaß gemacht, nicht?“
    „Mmh.“ Sie würde einfach beides nehmen.
    „Das hört sich ja nicht so begeistert an“, hakte Anna nach. „Ich hatte gestern den Eindruck, du magst ihn?!“
    „Ja, schon. Er ist sehr nett“, versuchte Linda ihre Freundin zu beruhigen. Nach dem Traum letzte Nacht konnte sie nicht über Philipp reden, ohne rot zu werden.
    „Betty würde vermutlich sagen: 'Das sah auf der Tanzfläche aber ganz anders aus. Du hast ausgesehen wie ein liebestrunkenes Kaninchen, das wie hypnotisiert vor der Schlange sitzt und darum bettelt, gefressen zu

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