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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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leidest, und würde dir gerne helfen. Weißt du, ich wäre gerne wieder Teil deines Lebens und würde auch gerne wieder mehr Zeit mit dir verbringen. Du fehlst mir. Und ich würde dich gerne verwöhnen.“ Als Philipp nichts darauf erwiderte, fügte sie nur mit einem kleinen Lächeln an: „Überleg's dir.“
    Auf der Fahrt in die Innenstadt des ehemaligen Fischerdorfs Tulum ließ Philipp seine Gedanken zu der gemeinsamen Zeit mit Desirée schweifen. Er hatte diese Wochen sehr genossen. Sie hatte damals ein Bedürfnis in ihm gestillt, das hungrig in ihm gebrannt hatte. Und sie hatten sich immer sehr gut verstanden, waren ein eingespieltes Team. Aber seiner Meinung nach gab es keine gemeinsame Zukunft. Dafür waren sie zu verschieden. Deshalb hatte er die Ära Desirée schon lange für sich abgeschlossen.
    Als das Taxi in den belebten Straßen des Zentrums anhielt, zahlte er und stieg aus. Sofort wurde er von den andersartigen Eindrücken, den neuen Gerüchen und der farbigen Vielfalt mitgerissen. Feiner Staub wurde vom heißen Wind von den Straßen aufgewirbelt und ließ die Luft noch trockener erscheinen.
    Philipp wischte sich mit dem Handrücken über seine schweißnasse Stirn und schlenderte durch die Straßen. Er ließ sich eine ganze Zeit lang treiben, kaufte zwei kleine Holzmarionetten mit großem Sombrero und Musikinstrumenten in den Händen, die hier überall angeboten wurden, für seine Nichten und eine landestypische Irokesenmütze, die in aufwendiger Handarbeit gefertigt worden war, für seinen Bruder.
    Dann setzte er sich auf die winzige, beschattete Terrasse eines kleinen Cafés, die von einer blühenden Kletterpflanze pittoresk umrahmt wurde. Nachdem er sich einen starken Kaffee und einen frisch gepressten Orangensaft bestellt hatte, lehnte er sich zurück und legte die Beine hoch.
    Die rotierenden Gedanken an Linda ließen ihn immer noch nicht los. Sie war für ihn allgegenwärtig. Er musste noch acht Tage mit ihr dieses große Schiff teilen – und doch war es nicht groß genug, um ihr aus dem Weg zu gehen. Immer wieder schoben sich Bilder von Lindas fast limettengrünen Augen und ihrem sinnlichen Mund in seine Gedanken und ärgerten ihn, da er sie nicht hemmungslos genießen konnte.
    Auch wenn er gerne spontan entschied, war er schon immer jemand gewesen, der wichtige Dinge in seinem Leben zweimal prüfte. Und Linda war ihm wichtig. Was wäre, wenn er Linda die restliche Zeit aus dem Weg ginge, sich seinen Urlaub damit versaute und am Ende herausfand, dass Desirée sich geirrt hatte? Er musste sichergehen, was hieße, dass er eine der drei Freundinnen fragen musste.
    An Linda konnte er sich unmöglich wenden, da er das Thema nicht wie zufällig anschneiden konnte, ohne Hintergedanken unterstellt zu bekommen. Betty war ihm zu aufmerksam und zu schlagfertig – und obwohl sie auf den ersten Blick wirkte wie eine Partynudel, vermutete er einen messerscharfen Verstand hinter ihrer Stirn, der seine Absichten sofort durchschauen würde.
    Nun blieb nur noch Anna, die die ruhigste und offenherzigste von den Dreien war – sicher aber auch nicht die Dümmste. Trotzdem schätzte er sie argloser ein als Betty. Ja, er würde mit Anna ins Gespräch kommen und sie fragen. Nun fühlte er sich zum ersten Mal seit letzter Nacht entspannter.
    Er hatte schlecht und unruhig geschlafen, nachdem Desirée ihm ihr Wissen mitgeteilt hatte. Das Joggen am Morgen hatte ihn nur kurzfristig wacher gemacht. Immerhin war er Linda nicht über den Weg gelaufen. Das hätte ihm zu seinem Glück noch gefehlt.
    Als seine Bestellung geliefert wurde, stürzte er durstig den frischen Saft hinunter und genoss den heißen, starken Kaffee hinterher. Entspannt lehnte er den Kopf an die Hauswand hinter ihm. Ja, sein Entschluss war gut. Er würde Anna fragen.

Sechster Tag – nachmittags
    Denn es geht alles schief, was nur kann.
    Das ist Murphys Gesetz. 1/10

    „So eine Scheiße!! Das gibt’s doch nicht! Nur wegen einer stehen gebliebenen Uhr verpassen wir jetzt noch das Schiff!“
    Linda benutzte normalerweise nie Kraftausdrücke oder regte sich undamenhaft auf. Doch jetzt befand sie sich fast schon in Panik. Das Schiff würde sehr bald ablegen und sie befand sich mit Anna immer noch meilenweit von der Anlegestelle weg.
    Sie hatten einen traumhaften Tag verlebt. Nicht nur das Baden im warmen Meer am feinkörnigen Sandstrand war atemberaubend gewesen, sondern auch die Sehenswürdigkeiten der Mayas und der kurze Abstecher in die Stadt. Anna

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