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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Meergrün angenommen hatten. Diesmal war er es, der als Erster seinen Blick abwandte. Dennoch hatte sich in dieser kurzen Zeit die Schlagfrequenz seines Pulses verdoppelt. Philipp wurde in diesem Augenblick klar, dass er ihr keinesfalls auf dieser Reise aus dem Weg gehen, sondern jede Sekunde ihrer Gesellschaft genießen würde, auch wenn sie wirklich in einer glücklichen Beziehung leben sollte. Aber vielleicht geschah doch noch ein Wunder.
    „Warum warst du auch zu spät, Philipp? Warst du nicht mit deinen Kollegen unterwegs?“ Annas Frage lenkte ihn von seinen Gedanken ab.
    „Ja, war ich zuerst. Doch dann wollte ich noch durch Tulum bummeln und habe mich in ein Café gesetzt. Dort bin ich eingenickt und erst vorhin wieder aufgewacht. Dummerweise war dann auch noch der Akku meines Handys leer, weshalb mich die anderen vermutlich nicht erreicht hatten – und ich selig weiterschlafen konnte. Ich war auf der Suche nach einem Taxi, als ich euch beide gefunden habe. Und jetzt bin ich hier.“ Er machte eine passende Handbewegung.
    „Und wir sind dir sehr dankbar dafür.“ Anna schenkte ihm ein warmes Lächeln und auch Linda nickte stumm. Sie ärgerte sich über sich selbst. Auch wenn sie für den verstauchten Knöchel nichts konnte, musste ihr immer wieder ein dummes Missgeschick passieren, wenn Philipp in der Nähe war. Sobald ein Fettnäpfchen „Hier stehe ich“ schrie, tappte sie garantiert mit Schwung hinein. Gestern hatte sie in der Beziehung einen so ruhigen Tag erlebt. Selbst beim Wettbewerb und beim Tanzen abends war nichts passiert – außer Desirées mörderischer Absatz, was allerdings pure Absicht war. Linda hatte gedacht, die schlimmste Phase sei endlich vorbei. Doch nun saß sie mit Philipp auf der Rückbank eines Taxis und hatte ihren Knöchel auf seinem Schenkel ruhen, damit er nicht so schnell anschwoll. Sie war mal gespannt, was der Tag sonst noch für Überraschungen für sie bereithielt.
    Das Taxi blieb mit einer Vollbremsung an der Anlegestelle des Schiffes stehen, sodass Linda beinahe von der Rückbank gerutscht wäre, hätte Philipp sie nicht geistesgegenwärtig festgehalten.
    Das Schiff war noch da!! Alle drei waren mehr als erleichtert.
    Philipp entlohnte den Fahrer großzügig und stieg aus. Anna erwartete ihn schon und setzte Linda, die über die breite Rückbank des Taxis hinterherrutschte und sich wackelig auf ein Bein stellte, ihren neuen Strohhut auf den Kopf. Als Philipp ihr helfen wollte, wehrte sie ab und meinte: „Es geht schon. Es tut fast nicht mehr weh. Danke.“
    Doch schon nach dem ersten Schritt bemerkte Philipp ironisch: „Ja, ich merke, dass du mit deinem Knöchel schon wieder einen Hundertmeterlauf gewinnen würdest. Ich trage dich hoch.“
    Entsetzt rief Linda: „Nein!“ Da sie sich ihrer Unhöflichkeit bewusst wurde, senkte sie ihre Stimme und meinte in normalem Tonfall: „Ich meine, nein danke. So schlimm ist es nun wirklich nicht.“
    Mit schief gelegtem Kopf beobachtete Philipp Lindas Gehversuche und meinte nur trocken: „Mit deinem Selbstständigkeitsfimmel machst du mich noch wahnsinnig. Bei dem Schneckentempo legen wir erst übermorgen ab. Oder das Schiff fährt uns doch noch vor der Nase weg.“
    Mit einer einzigen Bewegung hatte er sie wieder auf seine Arme genommen und ging die Gangway ungeachtet ihrer verstockten Miene nach oben. Da sie die Notwendigkeit seiner Hilfe zwangsweise einsah, protestierte sie nur halbherzig: „Ich möchte nicht, dass du mich trägst.“
    „Das wäre nicht das erste Mal.“ Philipps süßes asymmetrisches Lächeln erschien, bei dem seine zwei leicht schief stehenden Zähne zum Vorschein kamen. Linda hielt unwillkürlich die Luft an und spürte plötzlich einige Schmetterlinge, die sich in ihren Bauch verirrt hatten. Außerdem merkte sie unbehaglich, wie er ihren Hut musterte.
    „Ist der neu?“
    „Äh ... ja“, antwortete sie etwas verunsichert.
    Jetzt grinste er sie breit an. „Hübsch.“
    Oben wurden sie schon von einigen Besatzungsmitgliedern erwartet, von denen ihnen einer einen Rollstuhl entgegen schob. Sanft setzte Philipp Linda hinein und begrüßte Betty und seine Kollegen, allen voran Simon und Desirée, die ihnen schon aufgeregt entgegengewunken hatten.
    „Geht's dir gut?“, fragte Betty atemlos. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht, als ihr nicht pünktlich da wart.“
    „Geht schon“, beschwichtigte Linda sie.
    Während Philipp sich noch kurz mit Simon austauschte, beugte sich Desirée mit einem

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