Elementarteilchen kuessen besser
paralysiert. Als ob er neben sich stand und die Szene von außen beobachtete. Desirée ließ ihn allein durch die Macht der Erinnerung an Fäden zappeln wie eine Marionette. Er verfluchte sein williges Fleisch. Warum konnten Frauen Männer so manipulieren? Warum waren sie so mächtig ... und Männer so schwach? Verfluchte Hormone!
Als er kurz die Augen schloss, tauchte Lindas Bild auf, als sie am ersten Abend die Tischdecke im Speisesaal abgetupft hatte. Ihr wogendes Dekolleté, ihr bezauberndes, warmes Lächeln. Mit all seinen Kräften entriss er sich Desirées Magie und wand den Blick ab.
„Hör zu, Desirée. Das wird nichts. Ich möchte keine Affäre mehr mit dir anfangen. Die Zeit mit dir war aufregend. Aber sie ist zu Ende. Man soll immer dann aufhören, wenn es am Schönsten ist. Und unsere Zeit ist vorbei. Lass es gut sein und geh in deine Kabine.“
„Du magst sie, habe ich recht? Ich meine diese kleine, brave Sekretärin, die kein Wässerchen trüben kann.“
Wieder schwieg Philipp und blickte Desirée in die Augen, während sie langsam vom Bett stieg und auf ihn zukam. Er hob die Hand, um sie zum Stehenbleiben zu bewegen. Doch so groß war seine Kabine leider nicht, um einen genügend großen Abstand zwischen ihnen zu wahren.
„Diese kleine, brave Sekretärin in ihrer kleinen, braven Welt passt doch gar nicht zu dir ... weder intellektuell, noch sexuell. Du hast doch bedeutend höhere Ansprüche. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.“ Sie strich mit ihren Händen von ihrem Bauch über ihre Brüste und liebkoste sie. Mittlerweile stand sie so dicht vor ihm, ohne ihn zu berühren, dass er die Hitze ihres Körpers spüren konnte. „Wenn du mal richtig in Fahrt kommst, brauchst du deutlich mehr als nur die gute alte Missionarsstellung, um dich auf Dauer zufriedenzustellen. Deine schüchterne Tippse wäre doch schon damit überfordert, dir standesgemäß einen zu blasen. Aber du weißt, mit welchen kleinen Extras ich deinen kleinen, großen Freund außerdem noch verwöhnen kann.“
Philipp griff nach Desirées Kleid, das neben ihm auf dem Sessel lag, und hielt es ihr hin. „Zieh das an und geh, bevor ich dich so nackt wie du bist aus meiner Kabine werfen muss.“
Desirée gab, wie er befürchtet hatte, ein kehliges Schnurren von sich. „Ich mag es, wenn du so herrisch bist. Da läuft mir das Wasser nicht nur im Mund zusammen.“ Sie gab ein leises Lachen von sich. Noch immer berührte sie ihn nicht. Doch er konnte sogar im Halbdunkeln die kleinen Sprenkel in ihrer Iris erkennen. „Weißt du, ich glaube, Linda wäre ziemlich überfordert, wenn sie von deinem kleinen Geheimnis erfahren würde.“ Zufrieden bemerkte sie, wie sich Philipps Körper versteifte. „Ich bin sehr tolerant und es macht mir nichts aus. Ich weiß, dass es nicht deine Schuld war. Aber wer weiß, ob sie das richtig bewerten kann ...“
„Ich weiß wirklich nicht, warum ich dir das damals erzählt habe.“ An Philipps Stimme hörte man, dass er unter Druck stand.
„Ich schon. Du warst gerade sehr entspannt und sehr zufrieden, nachdem ich dir gezeigt habe, welche Wunder ich mit meinem Mund vollbringen kann.“ Philipp schnaubte. „Wenn du wirklich längerfristig mit ihr zusammen sein willst, solltest du es ihr beichten. Aber ich garantiere dir, dass sie es nicht so gelassen aufnehmen wird wie ich damals.“
Philipp starrte mit müder Resignation auf sie hinunter und meinte nur: „Du bist wie eine Zigarette, Desirée. Wenn man sich die mal richtig abgewöhnt hat und überzeugter Nichtraucher geworden ist, wird man nie wieder rückfällig.“ Als sie nur die linke Augenbraue hochzog, meinte er: „Und jetzt nimm dein Kleid und verschwinde aus meiner Kabine.“
„Schade, wir hätten heute Nacht viel Spaß haben können. Aber wie du willst. Dann musst du dich halt ganz fantasielos mit deiner rechten Hand begnügen.“
Als sie sich das kurze Kleidchen übergestreift hatte, fragte er: „Wo hast du deinen Slip?“
„Du solltest noch wissen, dass ich niemals einen trage.“ Sie drehte sich um und verließ mit schwingenden Hüften die Kabine.
Philipp fühlte sich auf einmal so entkräftet, als ob jemand den Stöpsel aus der Badewanne gezogen hätte und seine ganze Lebensenergie den Abfluss runtergespült worden wäre. Müde setzte er sich auf sein Bett und stützte die Stirn in die Hände. Einerseits konnte er Desirées Warnung nicht ernst nehmen. Andererseits ... wer weiß, zu was sie fähig war, wenn er ihre Zuneigung
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