Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
Vom Netzwerk:
meiner Kabine Handschellen und einen String ..." So, wie Philipp sie anlächelte, hatte sie das Gefühl, er würde sich über sie lustig machen.
    „Ja“, meinte sie nur trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Und wie kamst du zu diesen Informationen? Das würde mich schon brennend interessieren ...“ Jetzt war er mal gespannt. Immerhin hatte sie seinen Trolley für kurze Zeit in ihrer Kabine gehabt.
    „Also, ich kann nichts dafür. Dein Trolley sieht genauso aus wie meiner. Deshalb war ich erschrocken, als mein Schloss fehlte, und habe gedacht, er sei beim Transport hierher aufgegangen. Und dann habe ich ihn geöffnet. Deshalb weiß ich von deinen Accessoires und habe meine Schlüsse daraus gezogen.“
    Er blickte sie nachdenklich an. „Das verstehe ich gut. Ein alleinreisender Herr mit Sexspielzeug im Koffer, der dir ständig über den Weg läuft ..., da würde ich auch auf solche Gedanken kommen.“ Er schmunzelte. „Bevor ich dir erkläre, wie diese Dinge in meinem Koffer gelandet sind, möchte ich mich bei dir entschuldigen, dass ich mich in deiner Gegenwart so eindeutig zweideutig ausge drückt habe. Ich hatte allerdings wirklich nur gemeint, dass wir mit den anderen unseren Sieg feiern könnten wie nach dem Animationswettbewerb und dann dabei noch ein paar Lied nummern ausprobieren könnten. Das würde sicher spaßig werden, dachte ich.“
    „Mmh.“ Sie blickte ihm im gedämpften Licht der Wasserbeleuchtung kritisch in die Augen und spürte wieder deren aufwühlende Wirkung auf sie. „Und wie sind die Dinge nun in deinen Koffer gekommen?“
    Philipp lud sie mit einer Handbewegung ein, sich wieder auf ihre Liege zu setzen. Er nahm auf einer anderen gegenüber Platz. „Zwei Freunde von mir haben sie mir untergeschoben“, war seine schlichte Antwort.
    Da Linda ihre Augenbrauen ungläubig nach oben zog, erzählte er ihr von Ralf und Tobi, die zu seinen besten und ältesten Freunden zählten und mit denen er schon durch dick und dünn gegangen war. „Das ist ihre Art von Humor“, erklärte er und beschrieb seine Vermutung über den Ablauf der Schmuggelaktion. Linda war noch nicht ganz überzeugt, was Philipp wohl ihrem Gesichtsausdruck ansah. „Ich kann es dir sogar beweisen. Die beiden haben auch eine Karte mit in den Koffer gelegt, die ich dir zeigen kann.“
    Linda schwieg einen Moment und forschte in seinen schönen, warmen Augen, die sie aufrichtig anblickten. „Das wird wohl nicht nötig sein“, sagte sie leise.
    Philipp entspannte sich. „Ich bin sehr froh, dass wir das noch heute Abend klären konnten.“ Er lächelte sie dankbar an. „Und was ist mit meiner anderen Frage, die uns in dieses Missverständnis hineinkatapultiert hat?“
    „Wie war die noch mal?“, fragte sie, auch wenn sie sich noch zu genau daran erinnern konnte.
    „Würdest du mit mir im Duett singen?“
    „Ich weiß nicht ...“ Sie zögerte und senkte den Blick. „Ich sterbe vor Lampenfieber und bekomme garantiert keinen Ton heraus wie beim letzten Mal.“
    „Das war nur am Anfang“, beruhigte sie Philipp. Seine samtweiche Stimme, die sie fast überzeugte, streichelte ihre vibrierenden Nerven. „Und auch nur, weil Betty dich so brutal überrumpelt hat. Danach hast du unglaublich gut gesungen. Außerdem wärst du diesmal nicht alleine auf der Bühne, sondern mit mir.“
    Das genau ist das Problem. „Es ist einfach so ... ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt.“
    Das tust du aber allein schon durch deine Ausstrahlung und dein Aussehen , dachte Philipp, sagte aber nichts.
    Sie schaute ihn zweifelnd an, hin- und hergerissen, ob sie ihrem alten Verhaltensmuster treu bleiben sollte, was hieß, sich zu verstecken und um keinen Preis aufzufallen, oder ob sie den Sprung ins kalte Wasser mit einem im Schwimmen erprobten Mann an ihrer Seite wagen sollte, der sie zur Not retten konnte. Diese braunen Augen waren unglaublich ...
    „Sag ja, Linda, sei kein Frosch.“
    Diese letzten Worte und die Art, wie er sie liebevoll aussprach, während sie in einem Meer von Schokolade versank, gaben den Ausschlag. Sie hörte sich seufzend flüstern: „Ja, okay.“
    Das plötzliche Strahlen in Philipps Gesicht erinnerte Linda hier auf dem dunklen Deck an die aufgehende Sonne. Seine Augen blitzten vor Freude und sein herzliches Lächeln mit den entblößten, leicht schief stehenden Zähnen traf sie mitten ins Herz.
    Oh Gott, was hatte sie jetzt schon wieder getan?! Dieser Mann schien eine hypnotische Wirkung auf sie

Weitere Kostenlose Bücher