Elementarteilchen kuessen besser
und wiegte sie in Sicherheit. Vor ihrem geistigen Auge verfolgte sie immer noch den Schwimmer, dessen kraftvolle und doch auch anmutige Bewegungen sie genauso beeindruckten wie seine gute Koordination. Sie fühle sich fast schon, wie in Trance versetzt ...
Plötzlich verstummte das regelmäßige Plätschern des Wassers. Irritiert zog Linda ihre Augenbrauen über ihren geschlossenen Augen zusammen. Widerwillig blinzelte sie, um die Ursache für die Stille zu entdecken.
Der Mann hatte sich aus dem Wasser gestemmt und war zu seiner Liege getreten, wo er seine Schwimmerbrille abzog und nach seinem Badetuch griff. Während er sein Haar trocken rubbelte, drehte er sich um – und in diesem Moment erkannte sie ihn. Ihr Herz begann, von einer Sekunde auf die nächste gegen ihre Rippen zu hämmern.
Oh nein, warum musste das immer ihr passieren? Zum Teufel mit Bettys ganzem Schicksalgequatsche. Linda hatte sie schon länger in Verdacht, Voodoo-Zauber zu praktizieren, um das Schicksal zu beschwören.
Fieberhaft überlegte sie, in welche Richtung sie sich davonschleichen konnte, ohne von ihm entdeckt zu werden. Doch es war zu spät ... zwei dunkle Augen hatten sie entdeckt und nagelten sie gnadenlos auf ihrer Liege fest, dass sie fast keinen Atem mehr bekam. Als sie ihn noch mit vor Schrecken geweiteten Augen anstarrte, zog Philipp mit einer schnellen Bewegung seine Brille auf die Nase und stieß erleichtert hervor: „Linda? Gott sei Dank! Endlich treffe ich dich.“
Mit wenigen Schritten hatte er ihre Liege erreicht. Doch sie war schon aufgesprungen und hatte sich zum Gehen gewandt. Mit einer schnellen Bewegung ergriff er ihren Oberarm und begann: „Linda ...“
„Lass mich los, du Perversling! Ich habe dir schon in deiner Kabine gesagt, was ich von dir halte“, zischte Linda ihn an.
„Lass mich bitte erklären ...“
„Was willst du mir erklären? Wie du gedenkst, mich zu fesseln? Wie du auf meine Kosten deinen Spaß hast und mich dann wie einen gefüllten Müllsack achtlos vor die Tür stellst? Wie du ...“
„Scht ...“ Philipp legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. Sie zuckte empört zurück. „Darf ich jetzt auch mal was sagen?“, fragte er leise und lächelte sie zurückhaltend an.
Ihr Temperament gefiel ihm. Es war nur schade, dass sie es so selten auslebte. Nach Desirées professionell-laszivem Verführungsversuch in seiner Kabine war Lindas natürlicher Wutausbruch mehr als erfrischend. Auch das Schwimmen hatte seinen Kopf freigemacht, weshalb er sich jetzt auf das Wichtigste überhaupt konzentrieren konnte: die Aufklärung des Missverständnisses.
„Ich habe mir den ganzen Abend den Kopf darüber zerbrochen, womit ich dich beleidigt haben könnte, da ich nur ehrbare Absichten hatte, als du vor meiner Kabinentür aufgetaucht bist.“ Linda warf ein sarkastisches „Wer's glaubt, wird selig“ dazwischen. Doch Philipp achtete nicht darauf. „Ich habe in den letzten vier Stunden mindestens fünf Mal an deiner Kabine geklopft, um mich zu entschuldigen, habe dich aber nie angetroffen. Irgendwann war ich so frustriert, dass ich meine Schwimmsachen zusammengepackt habe, um mich hier im Pool abzureagieren. Jetzt bin ich hier und bitte dich darum, mir meinen Fehler zu erklären, damit ich mich richtig bei dir entschuldigen kann.“
Linda blickte ihm skeptisch in die Augen. Wieder einmal ließ sie sich von seiner unschuldigen Miene verunsichern. Trotzdem klärte sie ihn auf: „Du sagtest, dass wir nach dem Duettauftritt toll feiern, ein paar Nummern ausprobieren und zusammen ein bisschen Spaß haben könnten.“ Jetzt aus dem Zusammenhang gerissen hörte sich seine Aussage nichtssagend und harmlos an. Beinahe wäre sie rot geworden.
„Und allein anhand dieser Aussage unterstellst du mir, dass ich dich verführen will, um ganz allein auf meine Kosten zu kommen?“ Philipp blickte sie überrascht an.
Aha, jetzt macht er auf Rechtsanwalt und startet ein Verhör, dachte Linda. „Ich weiß, das hört sich dürftig an.“ Sie merkte, dass sie unsicher wurde, weil sie ihm eigentlich nicht erzählen wollte, dass sie in seinen Koffer geschaut hatte. Aber vermutlich ging es nicht anders, da sie ihm ihre Schlussfolgerungen nur so plausibel erklären konnte. „Aber ich hatte andere Informationen über dich und deine Vorlieben, die mich zu diesem Schluss veranlasst hatten.“ Sie machte eine Pause, in der sie ein Schmunzeln auf seinen Lippen erhaschte.
„Andere Informationen. Soso ... Du erwähntest in
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