Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
Vom Netzwerk:
aus ihrem tranceähnlichen Zustand aufschreckte. Jetzt hatte sie endlich geistig abgeschalten und das blöde „ Schwipp, schwapp, schwippeldi schwapp ...“ zusammen mit der verwirrenden Erinnerung an Philipp verdrängt – und jetzt joggte die Ursache dafür auch noch neben ihr her!
    Nachdem sie sich mit wenigen Worten über das fantastische Wetter unterhalten hatten, versanken beide in Schweigen und drehten zusammen ihre Runden. Immer wieder blinzelte Linda aus dem Augenwinkel zu Philipp hinüber und musste sich wieder einmal eingestehen, dass er eine unglaubliche Ausstrahlung hatte. Gerade, wenn er nicht wie aus dem Ei gepellt, sondern wie vor Kurzem dem Bett entstiegen aussah. Es raubte ihr fast den Atem.
    Nervös leckte sie kurz über ihre Lippen und schmeckte den leicht salzigen Geschmack, der hier überall in der Luft lag.
    Sie war so darauf konzentriert, nicht auf ihn zu achten, dass sie beinahe eine Säule übersehen hätte, vor der sie in letzter Sekunde ausweichen konnte. Peinlich berührt schüttelte sie nur den Kopf, als Philipp fragte, ob sie sich verletzt habe. Dann liefen sie wieder schweigend weiter.
    Gott sei Dank, war Philipp keine von diesen Labertaschen, die einen während des Joggens in Diskussionen verwickelten. Sie benötigte ihre Atemluft seit seiner Ankunft definitiv noch für etwas anderes als zum Laufen.
    Nach einer guten halben Stunde fragte Philipp, wie lange sie für gewöhnlich jogge und ob sie jetzt vielleicht zusammen frühstücken sollten.
    „So verschwitzt, wie wir sind?“, fragte Linda erstaunt und kam zum Stehen. Sie spürte, wie ein Schweißtropfen sich unter ihrem rechten Ohr verselbstständigte, über ihren Hals rollte und zwischen ihren Brüsten verschwand. Dummerweise hatte Philipp ihn auch bemerkt und fasziniert seinen Weg verfolgt. Mit aller Willensanstrengung verbot sie sich, mit den Fingern in ihr Dekolleté zu greifen, um das kitzelnde Gefühl loszuwerden.
    „Ja, ausnahmsweise. Sonst traust du dich nach dem Duschen vielleicht nicht mehr.“ Verschmitzt zwinkerte er ihr zu.
    Wie richtig er sie doch einschätzte, dachte Linda nur. Sie nickte kurz und sagte: „Okay. Aber lass mich in der Toilette beim Frühstücksraum wenigstens noch kurz die Hände und das Gesicht waschen.“
    Philipp begrüßte ihre Idee.

    Nach dem Frühstück traf Linda auf dem Rückweg ihre Freundinnen mit Simon vor ihrer Kabinentür an, als diese gerade bei ihr klopfen wollten.
    „Geht schon mal vor. Ich dusche schnell und komme dann nach“, vertröstete Linda die Drei auf später.
    „Geht's dir heute Morgen wieder besser?“, fragte Anna mitfühlend.
    „Ja. Danke, dass ihr mir gestern Abend ein wenig Ruhe gelassen habt. Ich erzähle euch dann alles beim Frühstück.“
    Als Linda sich kurze Zeit später nur mit einem frisch gepressten Fruchtsaft statt eines vollbepackten Tellers zu ihnen setzte, wollte sich Simon gerade verabschieden, da sein Chef ihn für etwas Geschäftliches zu sich gerufen hatte.
    „Wir treffen uns später am Pool, einverstanden meine Süße? Dann werde ich dich zu einem zweiten Frühstück überreden. Vielleicht auch in meiner Kabine.“ Er lächelte Betty an und beugte sich zu ihr, um ihr einen langen Kuss zu geben. Als ob sie sich eine ganze Woche nicht mehr sehen würden.
    Simon war wirklich süß. Seine Augen blitzten schalkhaft, wenn er Betty anblickte und sein Lächeln war nicht von dieser Welt. Sein Gesichtsausdruck erinnerte Linda an einen kleinen Jungen, der am 24. Dezember den ganzen Tag die Geschenke voll freudiger Erwartung unter dem Weihnachtsbaum liegen sieht und es kaum erwarten kann, sie auszupacken.
    „Macht's gut, Mädels. Bis später, Zuckerschnute“, sagte Simon, blinzelte Betty zu und stand auf.
    Doch Betty zog ihn an der Knopfleiste seines Hemdes zu sich runter, raunte ihm „Tschüss, mein Tiger“ ins Ohr und küsste ihn auf den Hals.
    Linda bildete lautlos mit ihrem Mund das Wort 'Tiger' und blickte Anna erstaunt an. So kannte sie Betty ja gar nicht.
    Erst als Simon nicht mehr zu sehen war, wandte sich Betty Linda neugierig zu und meinte: „So, und jetzt zu dir. Warum trinkst du nur einen frisch gepressten O-Saft? Hast du schon gefrühstückt? Und mit wem?“
    Nun musste sie wegen der neugierigen Blicke und Bettys Frage wohl oder übel davon berichten, dass sie Philipp beim Joggen getroffen und danach mit ihm gefrühstückt hatte.
    „Oh, erzähl schon, wie war's?“, fragten Anna und Betty fast wie aus einem Mund.
    „Am Anfang noch ganz

Weitere Kostenlose Bücher