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Elena – Ein Leben fuer Pferde

Elena – Ein Leben fuer Pferde

Titel: Elena – Ein Leben fuer Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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Goldstück und ich liebe dich!!!! Wenn du nicht mit mir redest, drehe ich durch! Und ich bin tierisch eifersüchtig auf alle …
    Nachricht Nummer dreiundzwanzig. Mittlerweile grinste ich wie eine Irre.
    … anderen Jungs, die du auch nur anguckst. Übrigens: Du bist total süß, wenn du sauer bist, aber ich mag dich noch viel lieber, wenn du NICHT sauer bist! Frieden??? Bitte melde dich!
    Ich rief Melike an und sie meldete sich sofort nach dem ersten Tuten.
    »Hast du ein neues Handy?«, rief sie.
    Ich würgte sie ab und redete fünf Minuten, fast ohne Luft zu holen.
    »Oh Mann, ich hab wieder mal alles total falsch verstanden«, endete ich schließlich. »Ich bin so dämlich!«
    »Aber er hat nichts dazu geschrieben, warum er dir gestern nicht gleich geantwortet hat«, stellte Melike scharfsinnig fest. »Dann wäre es gar nicht so weit gekommen.«
    »Daran bin ich auch selbst schuld«, gab ich zerknirscht zu. »Die SMS hängt noch im Ausgangsfach. Ich hab wohl in der Hektik vergessen, sie wegzuschicken.«
    Wir redeten noch eine Zeit lang, dann saß ich eine ganze Weile an meinem Schreibtisch und überlegte, was ich tun sollte. Meine Finger zitterten ein bisschen, als ich Tims Nummer eintippte. Er meldete sich genauso schnell wie eben Melike und ich redete fast genauso viel wie vorhin bei ihr.

 
13. Kapitel
     
    Konnte es wirklich sein, dass ich erst gestern völlig am Boden zerstört gewesen war? So schnell hatte sich alles verändert. Ich hätte die ganze Welt umarmen können, so unglaublich glücklich war ich, als ich am nächsten Morgen mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle radelte. Tim und ich hatten fast eine Stunde telefoniert und alle Missverständnisse ausgeräumt. Danach hatten wir uns bis weit nach Mitternacht SMS geschrieben, und in der Nacht hatte ich tief und fest und ohne jeden Albtraum geschlafen. Wir hatten uns für die erste Pause verabredet.
    Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen. Noch nie waren zwei Stunden so wahnsinnig langsam vergangen.
    Natürlich musste ich in der ersten Fünf-Minuten-Pause ein Donnerwetter von unserer Klassenlehrerin Frau Werneke über mich ergehen lassen, aber ich schlug mich tapfer und behauptete unter Tränen – im Heulen war ich schließlich echt in Übung –, ich sei von der Schlägerei meines Bruders völlig durcheinander gewesen. Das Blut überall … Plötzlich schaltete sie von streng auf mütterlich mitfühlend und versicherte mir, es gebe nur einen Brief, aber keinen Verweis. Außerdem musste ich den verpassten Kugelstoßwurf nachholen.
    Ich schwebte in der nächsten Stunde so hoch im siebten Himmel, dass ich nicht mal auf Ariane achtete. Sie sagte nichts zu mir, aber sie blickte mich dauernd so eigenartig an, mit einem überheblichen, wissenden Lächeln, das mich unter normalen Umständen vielleicht alarmiert hätte, aber so merkte ich nichts. Und das war ein riesengroßer Fehler.
     
    Melike stand Schmiere und passte auf, dass mein Bruder nicht unvermutet auftauchte. Tim und ich trafen uns wie verabredet an den Müllcontainern neben der Turnhalle, dort wo der Schulhof für die Realschüler anfing. Ich traute mich nicht, ihm einen Kuss zu geben, aber es war schön, wenigstens kurz seine Hand halten zu können. Mein Herz pochte vor Glück und ich fühlte mich ganz leicht.
    »Christian sieht viel schlimmer aus als du«, stellte ich fest.
    »Meine Nase ist etwas geschwollen.« Tim grinste. »Sonst hab ich nicht viel abbekommen.«
    Wir sprachen über das Turnier. Natürlich hatte er mich im L- und im M-Springen siegen sehen und er war sehr stolz. Dann kamen wir auf Fritzi zu sprechen.
    »Der Gasparian nervt meinen Alten schon das ganze Wochenende wegen Fritzi«, erzählte Tim. »Er ist richtig wild auf ihn.«
    »Das kann ich mir denken. Aber da hat er leider Pech gehabt«, erwiderte ich.
    »Bei uns ist eine ätzende Stimmung«, fuhr Tim unglücklich fort. »Die Leute quatschen zwar alle wegen des neuen Lkws und der Pferde, aber es ist die Hölle, wenn du jemandem alles, was du tust, dauernd erklären musst. Mein Alter ist jetzt schon tierisch angenervt von diesem Dicken und seinem ewig grinsenden Spion. Dazu ist Herr Teichert noch eifersüchtig auf Gasparian und Ariane klebt an mir wie eine Zecke. Fast wäre sie mir gestern noch bis aufs Klo nachgelaufen!«
    Er verdrehte die Augen und ich musste bei der Vorstellung kichern.
    »Das ist nicht witzig, Elena«, beschwerte Tim sich. »Ob sie glaubt, dass ich das toll finde?«
    »Wahrscheinlich«, vermutete ich.

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