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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dazu bereit, deshalb bin ich zur See durchgebrannt. Größter Fehler, den ich je gemacht habe! Ich hab' als Schiffsjunge auf dem undichtesten Eimer der ganzen Westküste von Eosien angeheuert. Sechs Monate lang hab' ich fastnichts anderes getan, als Wasser aus der Bilge zu Ösen.« Als er Sperbers fragenden Blick bemerkte, erklärte er: »Landratten würden sagen, Wasser aus dem Kielraum schöpfen. Als ich an Land zurückgekehrt bin, hab' ich mir geschworen, nie wieder einen Fuß auf ein Schiff zu setzen. Aslade war überglücklich, daß ich wieder da war. Aber sie hat ja nie einen Hehl aus ihren Gefühlen gemacht.«
    »Hast du damals beschlossen, sie zu heiraten?«
    »Bald danach. Ich war kaum wieder daheim, da hat sie mich auf den Heuboden ihres Vaters mitgenommen und was ziemlich Überzeugendes mit mir getan. Aslade kann sehr, sehr überzeugend sein, wenn sie es darauf anlegt.«
    » Kurik! « Sperber war ehrlich entsetzt.
    »Wirst du nie erwachsen, Sperber? Aslade ist ein Mädchen vom Land, und die meisten Mädchen vom Land haben schon anzuschwellen begonnen, wenn sie heiraten. Das ist eine verhältnismäßig direkte Form des Hofierens, aber sie hat ihre Vorteile.«
    »Auf einem Heuboden? «
    Kurik lächelte. »Manchmal muß man improvisieren, Sperber.«
     
19
     
    Sperber saß in der Kammer, die er mit Kalten teilte, und studierte seine Karte, während sein Freund im Bett schnarchte. Ulaths Idee mit dem Boot war wirklich gut, und Sephrenias Annahme, daß dadurch dem Sucher die bedrohlichste Möglichkeit genommen wurde, sie aufzuspüren, war beruhigend. Sie konnten zu dem einsamen Schlammstrand zurückkehren, wo der Herzog von Heid seine letzte Ruhestatt gefunden hatte, und ihre unterbrochene Suche wiederaufnehmen, ohne ständig über die Schulter blicken und Ausschau nach einem Schwarzvermummten halten zu müssen, der auf ihrer Fährte herangeschnüffelt kam. Der zemochische Totenschädel, den Berit im Schlick gefunden hatte, war ein sicherer Hinweis auf den Bhelliom. Mit ein bißchen Glück würden sie ihn innerhalb eines Nachmittags finden. Sie mußten jedoch nach Venne zurückkehren, um die Pferde zu holen, und das war ein Problem, denn wenn die geistlosen Truppen des Suchers in den Feldern und Wäldern um die Stadt lauerten, blieb den Gefährten nichts übrig, als sich durchzukämpfen. Unter normalen Umständen hätte ein Scharmützel Sperber nichts ausgemacht, schließlich hatte er eine lebenslange Erfahrung im Kämpfen. Mit dem Bhelliom in seinem Besitz würde er jedoch nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr bringen, sondern auch das Ehlanas, und das durfte er nicht. Außerdem würde der Sucher, sobald Azash das Wiederauftauchen des Bhelliom spürte, bei seinem verzweifelten Versuch, den Stein in seine Gewalt zu bringen, ganze Armeen gegen sie werfen. Die Lösung war natürlich ganz einfach. Sie mußten nur einen Weg finden, wie sie die Pferde zum Westufer des Sees bringen konnten. Dann würde der Sucher in der Gegend um Venne herumschnüffeln, bis er an Altersschwäche starb, ohne Sperber und seinen Freunden je wieder in die Quere zu kommen. Das Boot, das er und Kurik gemietet hatten, war jedoch nicht geeignet, auf einer Fahrt mehr als zwei Pferde zu transportieren. Für Sperber in seiner Ungeduld war die Vorstellung unerträglich, daß sie solcherart acht- oder neunmal übersetzen müßten, um die Pferde an einem einsamen Strand am Westufer auszuladen. Sie hätten versuchen können, mehrere Boote zu heuern, aber auch das wäre keine befriedigende Lösung gewesen. Ein einzelnes Boot würde kaum Aufmerksamkeit erregen, eine ganze Flotte jedoch bestimmt. Vielleicht ließ sich ein zuverlässiger Mann auftreiben, der die Pferde zum Westufer trieb? Aber das Problem dabei war, daß Sperber nicht sicher sein konnte, ob der Sucher nicht imstande war, den Geruch der Pferde ebenso zu erkennen, wie den ihrer Reiter. Abwesend kratzte er sich am Ringfinger, der aus irgendeinem Grund entsetzlich juckte und kribbelte.
    Jemand klopfte leise an die Tür.
    »Ich bin beschäftigt«, rief er gereizt.
    »Sperber!« Die Stimme klang hell und melodisch und hatte diese besondere Betonung, die Styrikern eigen war. Sperber runzelte die Stirn. Ihm war die Stimme fremd.
    »Sperber! Ich muß mit dir reden!«
    Er ging zur Tür. Zu seiner Verblüffung sah er, daß Flöte vor ihm stand. Sie schlüpfte in die Kammer und schloß die Tür hinter sich.
    »Du kannst also reden!« sagte er überrascht.
    »Natürlich kann ich es.«
    »Warum

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