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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ihr nicht?«
    »Tut mir leid, Sephrenia, aber das glaube ich nicht. Welche Fehler Martel auch hat, er ist immer noch ein Elenier; und Annias ist ein Kirchenmann. Keiner von ihnen würde Azash seine Seele verschreiben.«
    »Nicht bewußt, vielleicht. Aber Azash hat seine Mittel, den Geist von Menschen zu untergraben, die er für seine Zwecke als nützlich erachtet.«
    »Worauf wollt Ihr hinaus?«
    »Ich bin mir nicht völlig sicher, aber es sieht ganz so aus, als hätte Azash einen Grund, weshalb er Annias als Erzprälaten will. Das ist eine Sache, mit der wir uns näher beschäftigen sollten. Wenn Azash Annias und Martel lenkt, denken die beiden wie Styriker. Und Styriker reagieren nicht sehr schnell, wenn sie überrascht werden. Es ist ein Wesenszug dieser Rasse. Überraschung könnte sich als unsere wirksamste Waffe erweisen.«
    »Wart Ihr deshalb so verärgert – weil ich Euch überraschte?«
    »Natürlich. Ich dachte, das wüßtet Ihr.«
    »Das nächste Mal werde ich versuchen, Euch zu warnen.«
    »Das wäre lieb von Euch.«
    Zwei Tage später bog ihr Schiff in die Mündung des Uzera ein und fuhr flußauf zur elenischen Hafenstadt Vardenais. Als sie sich den Piers näherten, bemerkte Sperber, daß Männer in roten Uniformen am Hafen patrouillierten. Das roch nach Schwierigkeiten.
    »Was nun?« fragte Kurik, nachdem sie sich hinter das Kartenhaus geduckt hatten.
    Sperber runzelte die Stirn. »Wir könnten über die Bucht segeln und auf der arzischen Seite von Bord gehen.«
    »Wenn sie die Häfen beobachten, patrouillieren sie bestimmt auch an den Grenzen. Benutz doch deinen Kopf, Sperber!«
    »Vielleicht könnten wir uns auch im Dunkeln über die Grenze stehlen.«
    »Findest du nicht, daß unsere Mission ein bißchen zu wichtig ist, als daß wir uns auf ein Vielleicht verlassen sollten?« fragte Kurik spitz.
    Sperber fing zu fluchen an. »Wir müssen nach Cimmura! Es dauert nicht mehr lange, und ein weiterer der zwölf Ritter wird sterben, und ich weiß nicht, wieviel Last Sephrenia noch tragen kann. Überleg, Kurik. Du warst schon immer ein besserer Taktiker als ich.«
    »Das liegt daran, daß ich nicht in einer Rüstung herumstolziere. Das Gefühl, unschlagbar zu sein, wirkt sich mitunter seltsam auf das Gehirn aus.«
    »Danke«, sagte Sperber trocken.
    Kurik legte grübelnd die Stirn in Falten.
    »Nun?« fragte Sperber ungeduldig.
    »Ich denke nach. Dräng mich nicht!«
    »Wir kommen dem Hafen immer näher, Kurik!«
    »Das sehe ich auch. Kannst du erkennen, ob sie irgendwelche Schiffe durchsuchen?«
    Sperber hob den Kopf und spähte über das Deckhaus. »Offenbar nicht.«
    »Gut. Dann brauchen wir wenigsten keinen überstürzten Entschluß zu fassen. Wir können unter Deck gehen und einen Plan ausarbeiten.«
    »Ist dir schon was eingefallen?«
    »Du drängst, Sperber«, sagte Kurik mißbilligend. »Das ist einer deiner Fehler, weißt du. Du willst dich immer Hals über Kopf ins Getümmel stürzen, ehe du überlegt hast, was du tun wirst!«
    Ihr Schiff legte neben einem teerbeschmierten Pier an, und die Seeleute warfen den dort herumstehenden Hafenarbeitern die Trossen zu. Dann schoben sie den Laufsteg hinüber und machten sich daran, Kisten und Ballen auf den Pier zu schleppen.
    Aus dem Frachtraum war ein Klappern zu hören, und gleich darauf trottete Faran an Deck. Sperber starrte sein Streitroß ungläubig an. Flöte saß mit verschränkten Beinen auf dem breiten Rücken des Fuchses und blies in ihre Syrinx. Die Weise, die sie spielte, hörte sich seltsam einschläfernd an, fast wie ein Wiegenlied. Ehe Sperber und Kurik sie zurückhalten konnten, tippte sie mit der Fußseite auf Farans Rücken, und er stieg gleichmütig die Laufplanke zum Pier hinunter.
    »Was macht sie?« rief Kurik.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Lauf, hol Sephrenia, schnell!«
    Flöte ritt direkt auf den Trupp Kirchensoldaten am Ende des Piers zu. Die Soldaten hatten jeden von Bord gehenden Passagier und Seemann eingehend gemustert, doch auf Flöte und den Hengst achteten sie nicht. Frech ritt sie mehrmals vor ihnen hin und her, dann drehte sie sich um. Ohne in ihrer Melodie innezuhalten, schien sie direkt auf Sperber zu blicken, hob eine Hand und winkte ihm zu.
    Er starrte sie an.
    Sie verzog das Gesicht, dann ritt sie mit voller Absicht mitten durch den Trupp Soldaten. Abwesend machten sie ihr Platz, doch keiner von ihnen gönnte ihr auch nur einen Blick.
    »Was geht da vor?« fragte Sperber Sephrenia scharf, als sie mit Kurik

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