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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Nicht den Bhelliom!«
    »Das hat er mir jedenfalls gesagt.«
    »Damit ergibt sich ein gewaltiges Problem«, fiel Ulath ein.
    »Der Bhelliom ist seit dem zemochischen Krieg verschwunden. Und selbst wenn es uns gelingen sollte, ihn zu finden, wird er seine Kraft nur entfalten, wenn wir die Ringe haben.«
    »Ringe?« fragte Kalten.
    »Der Trollzwerg Ghwerig hat den Bhelliom gemacht«, erklärte Ulath, »und danach ein Ringpaar, mit dem des Bhellioms Kräfte freigesetzt werden konnten. Ohne die Ringe ist der Bhelliom nutzlos.«
    »Die Ringe haben wir bereits«, sagte Sephrenia abwesend mit immer noch beunruhigtem Gesicht.
    »Wir haben sie?« fragte Sperber verblüfft.
    »Ihr tragt den einen«, belehrte sie ihn, »und Aldreas hat Euch den zweiten heute nacht anvertraut.«
    Sperber starrte auf den Rubinring an seiner Linken, dann wandte er den Blick wieder seiner Mentorin zu. »Wie ist das möglich? Wie kamen mein Ahnherr und König Antor zu diesen Ringen?«
    »Ich gab sie ihnen«, antwortete sie.
    Er blinzelte. »Sephrenia, das war vor dreihundert Jahren!«
    »Ja«, bestätigte sie. »Ungefähr.«
    Wieder starrte Sperber sie an und schluckte schwer. » Dreihundert Jahre? « rief er ungläubig. »Sephrenia, wie alt seid Ihr eigentlich?«
    »Ihr wißt sehr wohl, daß ich diese Frage nicht beantworten werde, Sperber. Das sage ich Euch heute ja nicht zum erstenmal.«
    »Wie seid Ihr zu diesen Ringen gekommen?«
    »Aphrael, meine Göttin, hat sie mir gegeben – mit einigen Anweisungen. Sie erklärte mir, wo ich Euren Ahnen und König Antor finden würde, und trug mir auf, ihnen die Ringe auszuhändigen.«
    »Kleine Mutter…«, begann Sperber, als er ihre düstere Miene bemerkte und verstummte.
    »Psst, Liebes«, befahl sie. »Ich werde dies nur ein einziges Mal sagen, meine Herren Ritter«, wandte sie sich an die Anwesenden. »Was wir tun, bringt uns mit den Älteren Göttern in Konflikt, und das ist kein leichtes Unterfangen. Eure elenischen Götter vergeben; die Jüngeren Götter von Styrikum können zur Nachsicht überzeugt werden. Die Älteren Götter jedoch verlangen absoluten Gehorsam gegenüber jeder ihrer Launen. Wider die Befehle eines Älteren Gottes zu handeln oder seinen Verboten zu trotzen bedeutet, Schlimmeres als den Tod fürchten zu müssen. Die Älteren Götter vernichten jene, die sich ihnen widersetzen – auf eine Weise, die ihr euch gar nicht vorzustellen vermögt. Wollt Ihr den Bhelliom wahrhaftig wieder ans Licht bringen?«
    »Sephrenia! Wir müssen es!« rief Sperber. »Nur so können wir Ehlana retten – ganz abgesehen von Euch selbst und von Vanion.«
    »Annias wird nicht ewig leben, Sperber, und Lycheas ist nicht von Bedeutung. Vanion und ich sind sterblich und so der Zeit Untertan, und – welche persönlichen Gefühle Ihr auch immer hegen mögt – dies gilt auch für Ehlana. Die Welt wird keinen von uns so sehr vermissen«, sagte Sephrenia schlicht. »Beim Bhelliom sehen die Dinge ganz anders aus – ebenso bei Azash. Falls wir versagen und dadurch den Stein in die Hand dieses furchtbaren Gottes spielen, stürzen wir die Welt in die ewige Verdammnis. Ist die Sache dieses Risiko wert?«
    »Ich bin der Streiter der Königin«, erinnerte Sperber sie. »Ich muß alles tun, was ich nur kann, um ihr Leben zu retten.« Er erhob sich und schritt durch das Gemach zur Styrikerin hinüber. »Möge Gott mir beistehen, Sephrenia, ich würde selbst das Höllentor aufbrechen, um dieses Mädchen zu retten.«
    »Er ist manchmal noch so kindisch«, sagte Sephrenia seufzend zu Vanion. »Wißt Ihr nicht, wie man ihm helfen könnte, endlich erwachsen zu werden?«
    »Ich habe mir gerade überlegt, ob ich ihn auf seinem Feldzug begleiten sollte«, entgegnete der Hochmeister lächelnd. »Ich könnte Sperbers Umhang halten, während er das Höllentor einrennt. Einen Sturmangriff auf die Hölle erlebt man nicht alle Tage.«
    »Auch Ihr?« Sie barg das Gesicht in den Händen. »Dann hilft es nichts«, seufzte sie. »Nun denn, meine Herren«, sagte sie resignierend, »da Ihr alle so versessen darauf seid, wollen wir es versuchen – doch nur unter einer Bedingung. Falls wir den Bhelliom finden, müssen wir ihn vernichten, sobald Ehlana gesundet ist.«
    » Vernichten? « fuhr Ulath auf. »Sephrenia, er ist das wertvollste Kleinod auf der Welt!«
    »Und auch das gefährlichste. Sollte der Bhelliom je in Azashs Besitz kommen, ist die Welt verloren, und die gesamte Menschheit wird in eine Sklaverei gestürzt, wie man sie

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