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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ritterorden sind der Waffenarm der Kirche, und wir bedienen uns bei der Durchführung unserer Aufgaben durchaus der Geheimnisse von Styrikum.«
    »Das ist mir sehr wohl bewußt, Ritter Sperber. Aber mein Bruder ist ein Mann mit strengen Ansichten, die er sicher nicht ändern wird.«
    Sperber stapfte auf und ab und überlegte rasch. »Nun gut«, sagte er bedächtig. »Was wir tun müssen, um Euren Bruder aus der Burg zu bringen, mag Euch unnatürlich erscheinen, aber ich versichere Euch, daß es sehr wirkungsvoll ist. Sephrenia ist in den Geheimnissen Styrikums sehr bewandert. Ich sah sie Dinge tun, die an Wunder grenzten. Ich gebe Euch mein Wort, daß sie Euren Bruder in keiner Weise in Gefahr bringen wird.«
    »Ich verstehe, Ritter Sperber.«
    »Gut. Ich hatte schon befürchtet, daß Ihr Einwände erhebt. Die meisten Menschen zaudern, einer Sache zu vertrauen, die sie nicht begreifen. Seine Eminenz wird sich an der Aktion selbst nicht beteiligen müssen. Ganz offen gesagt, er wäre nur im Weg. Er wird persönlich also nichts unternehmen müssen, das er als Sünde betrachtet, wenngleich es ihm zum Vorteil gereicht.«
    »Versteht mich recht, Ritter Sperber, ich habe keine Einwände gegen Eure Pläne. Ich werde versuchen, meinen Bruder zu überzeugen. Hin und wieder hört er auf mich.«
    »Hoffen wir, daß er es auch diesmal tut.« Sperber blickte durch eine Schießscharte und fluchte.
    »Was ist los, Ritter Sperber?«
    »Ist das Gerrich dort auf der Kuppe, hinter seinen Truppen?«
    Der Baron spähte ebenfalls hinaus. »Ja.«
    »Vielleicht erkennt Ihr den Burschen neben ihm. Das ist Adus, Martels Handlanger. Sieht ganz so aus, als hätte Martel beide Seiten beeinflußt. Doch der mir die meisten Sorgen macht, ist der etwas abseits Stehende – der große Schwarzvermummte.«
    »Ich glaube nicht, daß er eine besondere Gefahr darstellt, Ritter Sperber. Der Mann ist ja kaum mehr als ein Gerippe.«
    »Seht Ihr, daß sein Gesicht zu glühen scheint?«
    »Jetzt, da Ihr es sagt – ja. Ist das nicht merkwürdig?«
    »Es ist mehr als merkwürdig, Baron Alstrom. Ich werde lieber Sephrenia sofort Bescheid geben.«
    Sephrenia hatte es sich, mit ihrer scheinbar allgegenwärtigen Teetasse in der Hand, neben dem Kamin in ihrem Zimmer bequem gemacht. Flöte saß mit verschränkten Beinen auf dem Bett und beschäftigte sich mit einem Fadenspiel von solcher Komplexität, daß Sperber rasch den Blick abwendete, bevor seine Augen sich in dem Gewirr der Fäden verlieren konnten. »Wir haben Probleme«, wandte er sich an seine alte Lehrerin.
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Die Lage ist ernster, als wir dachten. Adus ist da draußen bei Graf Gerrich, und Krager lauert wahrscheinlich irgendwo im Hintergrund.«
    »So langsam werde ich Martel leid!«
    »Adus und Krager machen unsere Schwierigkeiten nur um weniges größer, aber diese Kreatur, der Sucher, ist ebenfalls da draußen!«
    »Seid Ihr sicher?« Sie stand rasch auf.
    »Was Größe und Gestalt betrifft, ja. Zudem schwelt dieses Glühen unter der Kapuze dieses Wesens. Wie viele Menschen kann es gleichzeitig beherrschen?«
    »Ich glaube nicht, daß es da Grenzen gibt, Sperber. Nicht, wenn Azash ihn leitet.«
    »Erinnert Ihr Euch, wie vor der pelosischen Grenze die Krieger auf uns einstürmten, obwohl sie doch sahen, wie wir ihre Kameraden niedermachten?«
    »Ja.«
    »Wenn der Sucher die Herrschaft über Gerrichs gesamte Truppen hat, sind Baron Alstroms Männer ihnen nicht gewachsen. Wir müssen zusehen, daß wir von hier verschwinden, Sephrenia! Ist Euch schon etwas eingefallen?«
    »Ein paar Möglichkeiten gibt es«, antwortete sie. »Die Anwesenheit des Suchers erschwert die Dinge zwar ein bißchen, aber ich glaube, ich weiß, wie wir diese Kreatur überlisten können.«
    »Hoffentlich. Beraten wir uns mit den anderen.«
    Etwa eine halbe Stunde später kamen sie wieder in jenem Gemach zusammen, in dem der Baron sie am Tag zuvor empfangen hatte. »Meine Herren«, begann Sephrenia, »wir befinden uns in großer Gefahr.«
    »In der Burg seid Ihr vollkommen sicher, meine Liebe«, versuchte Alstrom sie zu beruhigen. »In den fünfhundert Jahren ihres Bestehens hat sie noch jeder Belagerung standgehalten.«
    »Ich fürchte, diesmal stehen die Dinge anders. Belagerer stürmen gewöhnlich die Mauern, nicht wahr?«
    »So ist es üblicherweise, sobald die Belagerungsmaschinen die Befestigungen geschwächt haben.«
    »Doch wenn die Angreifer schwere Verluste erlitten haben, ziehen sie sich

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