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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Dame«, sagte Alstrom. »Er kann Euch zur Küche geleiten.«
    »Vielen Dank, Euer Gnaden. Komm mit, Flöte.« Sie gingen.
    »Was hat sie vor?« fragte Tynian verwundert.
    »Sephrenia erklärt selten etwas im voraus«, antwortete Kalten.
    »Und auch nicht im nachhinein, wie mir aufgefallen ist«, warf Talen ein, der sich immer noch mit seinem Zeichenblock beschäftigte.
    »Sprich nur, wenn man mit dir redet«, rügte ihn Berit.
    »Wenn ich darauf warten müßte, würde ich das Reden wahrscheinlich verlernen.«
    »Du wirst das doch nicht wirklich zulassen, Alstrom!« sagte Ortzel erzürnt.
    »Ich habe keine Wahl«, erwiderte sein Bruder. »Wir müssen dich unbedingt in Sicherheit bringen. Und das ist offenbar die einzige Möglichkeit.«
    »Hast du Martel irgendwo dort draußen gesehen?« fragte Kalten, an Sperber gewandt.
    »Nein, aber ich nehme an, daß er in der Nähe ist. Jemand muß ja ein Auge auf Adus haben.«
    »Ist dieser Adus so gefährlich?« fragte Alstrom.
    »Er ist ein Vieh«, antwortete Kalten, »und ein sehr stupides noch dazu. Sperber hat mir versprochen, daß ich ihn mir vornehmen darf, wenn er Martel am Schlafittchen hat. Adus ist des Redens kaum fähig, und er mordet allein aus Lust am Töten.«
    »Obendrein ist er schmutzig und stinkt«, fügte Talen hinzu. »Er hat mich mal in Cammoria eine Straße entlang gejagt, und sein Geruch hat mich fast umgehauen.«
    »Ihr meint, daß Martel bei ihnen ist?« fragte Tynian hoffnungsvoll.
    »Ich bezweifle es«, enttäuschte Sperber ihn. »Ich glaube, ich habe ihn unten in Rendor festgenagelt. Wahrscheinlich hat er Eure Zwistigkeiten mit Gerrich in die Wege geleitet und sich anschließend nach Rendor begeben, um dort die Einzelheiten seines schurkischen Planes zu überdenken. Dann hat er Krager und Adus hierhergeschickt, damit sie die Sache ins Rollen bringen.«
    »Ich glaube, die Welt wäre ohne diesen Martel besser dran«, sagte Alstrom.
    »Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, Baron«, versicherte Ulath ihm.
    Augenblicke später kehrten Sephrenia und Flöte zurück.
    »Habt Ihr die erforderlichen Zutaten gefunden?« erkundigte sich Sperber.
    »Die meisten. Die übrigen kann ich herstellen.« Sie wandte sich an Ortzel.
    »Vielleicht habt Ihr den Wunsch, Euch zurückzuziehen, Eminenz? Ich möchte Eure Gefühle nicht verletzen.«
    »Ich bleibe, werte Dame«, erwiderte er kühl. »Vielleicht verhindert meine Anwesenheit, daß diese Verwerflichkeit gelingt.«
    »Vielleicht, aber ich bezweifle es.« Sie schürzte die Lippen und blickte grübelnd auf den kleinen Tontopf, den sie aus der Küche mitgebracht hatte. »Sperber, ich brauche ein leeres Faß.«
    Er ging zur Tür und sprach zu dem Wächter.
    Sephrenia trat an den Tisch und griff nach einem Kristallkelch. Sie murmelte einen längeren Spruch auf styrisch, und plötzlich füllte sich der Kelch mit einem Pulver, das wie lavendelfarbiger Sand aussah.
    »Ungeheuerlich«, entrüstete sich Ortzel.
    Sephrenia achtete nicht auf ihn. »Ihr habt doch gewiß Pech und Naphtha, Baron?« wandte sie sich an Alstrom.
    »Selbstverständlich. Beides benutzen wir zur Verteidigung der Burg.«
    »Gut. Wenn mein Plan funktionieren soll, brauche ich etwas von beidem.«
    Ein Soldat rollte ein Faß herein.
    »Hierher«, wies Sephrenia ihn an und deutete auf eine Stelle abseits des Feuers.
    Der Soldat setzte das Faß aufrecht, grüßte den Baron zackig und verließ das Zimmer.
    Sephrenia sagte etwas zu Flöte. Die Kleine nickte und hob die Syrinx an die Lippen. Ihre Melodie war seltsam einschläfernd.
    Die Styrikerin beugte sich über das Faß. Sie sprach wieder ein paar Worte styrisch; den Tontopf hielt sie dabei in einer Hand und den Kristallkelch in der anderen. Dann schüttete sie den Inhalt beider Gefäße ins Faß, die aromatischen Gewürze aus dem Topf und den Lavendelsand aus dem Kelch. Doch keines der beiden Gefäße wurde leer; die beiden Ströme vermischten sich im Fallen und begannen zu glühen.
    Plötzlich füllte das Zimmer sich mit sternengleichem Glitzern, das wie Glühwürmchen dahinflog und an den Wänden und der Decke funkelte. Unermüdlich goß die zierliche Frau den scheinbar unerschöpflichen Inhalt von Topf und Kelch in das Faß.
    Es dauerte beinahe eine halbe Stunde, bis es voll war. »Ah«, sagte Sephrenia schließlich. »Das müßte genügen.« Sie blickte in das glühende Faß.
    Ortzel gab würgende Laute von sich.
    Sephrenia stellte die zwei Gefäße auf den Tisch, so weit

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