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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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anstellen, ist nicht der springende Punkt«, warf Sperber ein. »Wichtig ist, daß wir uns Alstroms Hilfe versichern. Er wird nicht so ohne weiteres einverstanden sein, das Leben seines Bruders durch eine Maßnahme in Gefahr zu bringen, die er nicht versteht. Ich werde am Morgen mit ihm reden.«
    »Ihr müßt sehr überzeugend sein, Sperber«, mahnte Sephrenia.
    »Ich werde mein möglichstes tun. Komm, Talen, gönnen wir den Damen jetzt ihren Schlaf. In dem Zimmer, das man Kalten und mir zugeteilt hat, steht noch ein drittes Bett. Das kannst du haben. Sephrenia, habt keine Angst. Ruft mich oder einen der anderen, wenn Ihr Hilfe bei Eurer Magie braucht.«
    »Ich habe nie Angst, Sperber – nicht, wenn ich Euch zu meinem Schutz habe.«
    »Ach, hört auf damit«, brummte er. Dann mußte er lächeln. »Schlaft gut, Sephrenia.«
    »Ihr auch, mein Lieber.«
    »Gute Nacht, Flöte«, fügte Sperber hinzu.
    Sie blies ihm einen kurzen Triller auf ihrer Syrinx.
    Am nächsten Morgen stand Sperber früh auf und begab sich in das Hauptgebäude der Burg. Der Zufall führte ihm auf dem langen, fackelerhellten Korridor Ritter Enmann über den Weg. »Wie ist die Lage?« erkundigte er sich.
    Enmanns Gesicht war grau vor Erschöpfung. Offenbar war er die ganze Nacht aufgeblieben. »Wir hatten einigen Erfolg, Ritter Sperber. Wir konnten gegen Mitternacht einen ziemlich starken Angriff auf das Haupttor abwehren, und jetzt sind wir dabei, unsere eigenen Maschinen aufzustellen. Wir müßten noch vor dem Mittag anfangen können, Gerrichs Belagerungsmaschinen zu vernichten – und seine Schiffe.«
    »Wird er sich dann zurückziehen?«
    Enmann schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich wird er Erdwälle anhäufen und sich dahinter verschanzen. Es ist damit zu rechnen, daß es eine lange Belagerung wird.«
    Sperber nickte. »Das dachte ich mir. Habt Ihr eine Ahnung, wo ich Baron Alstrom finden kann? Ich muß mit ihm reden – außer Hörweite seines Bruders.«
    »Baron Alstrom ist auf dem Wehrgang an der vorderen Burgmauer, Ritter Sperber. Er möchte, daß Gerrich ihn sehen kann. Das könnte den Grafen zu überstürztem Handeln verleiten. Er ist allein dort. Sein Bruder befindet sich um diese Zeit gewöhnlich in der Kapelle.«
    »Gut, dann suche ich den Baron auf.«
    Auf dem offenen Wehrgang war es windig. Sperber hatte den Umhang um seinen Panzer gewickelt, um ihn zu verbergen, und der Wind peitschte ihn um seine Beine.
    »Ah, guten Morgen, Ritter Sperber«, begrüßte ihn Baron Alstrom. Seine Stimme klang müde. Er trug volle Rüstung, und das Visier war von der eigenartig spitzen Form, wie sie in Lamorkand üblich war.
    »Guten Morgen, Baron.« Sperber hielt sich von den Zinnen fern. »Könnten wir uns irgendwo unterhalten, wo wir nicht gesehen werden? Ich glaube, es wäre keine so gute Idee, Gerrich in dieser Situation darauf aufmerksam zu machen, daß Ihr Besuch von Ordensrittern habt. Und ich bin sicher, daß er die Burg ständig von Spähern mit scharfen Augen beobachten läßt.«
    »Begeben wir uns in den Turm über dem Tor«, schlug Alstrom vor. »Kommt, Ritter Sperber.« Er ging voraus.
    Das Turmgemach war auf düstere Weise zweckmäßig. Ein Dutzend Armbrustschützen stand an den Schießscharten der Vorderseite und deckte die feindlichen Truppen mit Bolzen ein.
    »Männer, ich brauche diesen Raum. Schießt einstweilen von der Brustwehr«, befahl Alstrom.
    Die Nagelstiefel der Soldaten krachten auf dem Steinboden, als sie das Turmgemach im Gänsemarsch verließen.
    »Wir haben ein Problem, Baron«, sagte Sperber, als sie allein waren.
    »Das ist mir nicht entgangen«, erwiderte Alstrom trocken und blickte rasch durch eine Schießscharte auf die Truppenmassen vor seiner Burgmauer.
    Sperber grinste über diese Antwort, deren Humor bei einem üblicherweise humorlosen Volk erstaunlich war. »Das ist Euer Problem, Baron. Unser gemeinsames betrifft Euren Bruder, und Sephrenia hat es gestern abend auf den Punkt gebracht.
    Wir können Seine Eminenz nicht auf normalem Wege aus der Burg schaffen. Wir haben keine Wahl. Wir müssen uns der Magie bedienen, nur scheint Seine Eminenz sie auf keinen Fall dulden zu wollen.«
    »Ich würde mir nicht anmaßen, Ortzel in Theologie zu belehren.«
    »Genausowenig wie ich, Baron. Darf ich jedoch darauf hinweisen, daß Seine Eminenz, falls er zum Erzprälaten gewählt wird, seine Einstellung zur Magie ändern muß – oder zumindest beide Augen schließen, wenn magische Kräfte eingesetzt werden? Die vier

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