Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
steigt im Winter, und der Sand wird in verborgene Löcher gespült.«
    »Oh. Jetzt verstehe ich.«
    Sie ritten die nächste halbe Stunde vorsichtig am Ufer entlang.
    »Wie weit müssen wir noch?« fragte Kalten Sperber. »Du hast die Karte.«
    »Dreißig Meilen bestimmt«, erwiderte Sperber. »Aber es sieht so aus, als könnten wir auf diesem Strand ohne weiteres galoppieren.« Er stupste Faran mit den Fersen und ritt an die Spitze.
    Der Regen hörte nicht auf, und die gekräuselte Oberfläche des Sees war bleifarben. Sie hatten einige Meilen am Ufer zurückgelegt, als sie eine Gruppe Männer auf dem Schlachtfeld graben sahen.
    »Pelosier«, brummte Ulath abfällig.
    »Wie könnt Ihr das erkennen?« fragte Kalten.
    »An den lächerlichen Hüten.«
    »Oh!«
    »Sie passen gut zu ihrer Kopfform. Wahrscheinlich haben die Kerle Gerüchte von dem Schatz gehört und sind aus dem Norden hergezogen. Wollt Ihr, daß wir sie vertreiben, Sperber?«
    »Sollen sie ruhig schaufeln. Sie stören uns nicht – jedenfalls nicht, solange sie bleiben, wo sie sind. Die Männer des Suchers würden sich nicht für Schätze interessieren.«
    Sie ritten bis zum späten Nachmittag am Strand weiter. »Was haltet ihr davon, wenn wir da drüben unser Lager aufschlagen?« Kurik deutete auf einen Haufen angeschwemmten Treibholzes ein Stück voraus. »Im Innern des Haufens findet sich bestimmt noch trockenes Brennholz.«
    Sperber blickte hinauf zu den triefenden Wolken und schätzte die Tageszeit. »Es ist ohnehin eine Ruhepause angebracht«, stimmte er zu.
    Sie lagerten neben dem Treibholzhaufen, und Kurik entfachte ein Feuer. Berit und Talen gelang es, verhältnismäßig trokkenes Holz aus dem Haufen zu ziehen, doch nach kurzer Zeit stapfte Berit zu seinem Pferd und holte seine Streitaxt.
    »Was habt Ihr vor?« fragte ihn Ulath.
    »Ich will ein paar der größeren Stücke zerhacken, Ritter Ulath.«
    »O nein!«
    Berit blinzelte verstört.
    »Dafür ist die Streitaxt nicht geschaffen! Die Klinge wird schartig und stumpf, und Ihr werdet die Schneide gewiß bald im Kampf brauchen!«
    »Meine Axt ist an dem Packpferd da drüben, Berit«, sagte Kurik zu dem Novizen, dessen Gesicht sich mit Röte überzogen hatte. »Benutzt sie. Ich habe nicht vor, jemand damit niederzuhauen.«
    »Kurik«, rief Sephrenia aus dem Zelt, das Sperber und Kalten für sie und Flöte aufgebaut hatten. »Stellt ein Schutzdach neben dem Feuer auf und befestigt ein Seil darunter.« Sie trug einen styrischen Kittel, als sie gleich darauf aus dem Zelt trat, und hielt ihren triefnassen weißen Umhang in einer Hand und Flötes Kleidung in der anderen. »Es ist an der Zeit, daß wir einige unserer Sachen trocknen.«
    Nach Sonnenuntergang blies frischer Wind vom See her, rüttelte an den Zelten und pfiff durch ihr Feuer, daß es flackerte. Sie nahmen ein karges Abendessen zu sich und legten sich gleich darauf nieder.
    Gegen Mitternacht kehrte Kalten von seiner Nachtwache ein Stück entfernt zurück und rüttelte Sperber wach. »Ablösung«, sagte er leise, um die anderen nicht zu wecken.
    »Gut.« Sperber setzte sich auf und gähnte. »Hast du einen günstigen Platz gefunden?«
    »Auf dem Hügel gleich über dem Strand. Aber sei vorsichtig, wenn du hinaufsteigst. Man hat an den Seiten des Hügels gegraben.«
    Sperber legte seine Rüstung an.
    »Wir sind nicht die einzigen hier, Sperber.« Kalten nahm seinen Helm und den klatschnassen Umhang ab. »Ich habe gut ein halbes Dutzend Feuer draußen auf dem Feld gesehen.«
    »Weitere Pelosier und Lamorker?«
    »Das ist ziemlich schwierig festzustellen. Ein Feuer hat für gewöhnlich keine besonderen Kennzeichen.«
    »Sag nichts zu Talen und Berit. Ich möchte nicht, daß sie wieder im Dunkeln herumschleichen. Schlaf jetzt, Kalten. Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns.«
    Vorsichtig stieg Sperber den zerwühlten Hügel hinauf. Oben angekommen sah er sogleich die Feuer, von denen Kalten berichtet hatte, und stellte fest, daß sie alle weit entfernt waren und daß die Männer, die dort lagerten, wohl kaum eine Bedrohung darstellten.
    Es war viel Zeit vergangen, seit sie aufgebrochen waren, und ein wachsendes Gefühl, daß sie den Wettlauf mit der Zeit verlieren könnten, machte Sperber zu schaffen. Ehlana saß in Kristall gebannt im stillen Thronsaal zu Cimmura, und ihr Leben rieselte wie der Sand einer Uhr dahin. In wenigen Monaten würde ihr Herz zu schlagen aufhören. Sperber verdrängte diesen Gedanken. Wie immer, wenn diese Angst um

Weitere Kostenlose Bücher